- 29.12.2005
- Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)
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Robert Fischaleck
Totaler Plödzinn Fortsetzung
Die Tatsachen, sind in diesem
Fall sind irreführend.
Zum einen, wenn ein "totaler Blödsinn" es
schon so weit gebracht hat, daß er nicht mehr gestoppt werden kann,
und wir Deutsche wissen das aus Erfahrung, muß man warten bis er
vorbei ist.
Außenstehende haben uns immer wieder gefragt,
wie konntet ihr das zulassen.
Das ist der irreführende Teil, der Boden
war bereit, und da sind sich die Historiker einig, es war nur noch eine
Frage, welcher Blödsinn jetzt eigentlich passiert.
Warum jetzt ein "totaler Blödsinn" so populär
wird und andere in der Vergessenheit versinken, das ist ein Phänomen,
das ich noch nicht ergründen konnte.
Aber wahrscheinlich ist auch das Witterungs-
und Bodenkulturell bedingt.
Ein populär gewordener "totaler Blödsinn"
hat fast zwingend einen fanatischen Hintergrund, das macht die Schuldfrage
einfacher, und nicht selten gibt es einen religiösen Aspekt, der auch
nicht zu unterschätzen ist.
Also während in diesem Morast jeder einigermaßen
klardenkende Mensch kein fünf Schritte weit vorwärts kommt, bevor
er sang und klanglos untergeht, haben Fanatiker es in solchen Zeiten zu
erstaunlichen Erfolgen gebracht.
Also menschlich betrachtet halte ich diesen Umstand
für bemerkenswert.
Das Fanatische ist also eine Sumpfpflanze, die
nur im extremen Morast gedeiht und jedes bißchen Licht dafür
verwendet sich möglichst rasch auszubreiten.
Auch für diesen Prozess kommt ihr unsere
auf Ausbeutung basierende Nutzung der natürlichen Resourcen zu Hilfe,
denn jeder ausgelaugte Boden, der nicht mehr genügend Nährstoffe
für andere Pflanzen hat, kann sich eines solchen Parasiten nicht mehr
erwehren.
Es ist also eigentlich nicht die Pflanze selbst,
die für diesen "totalen Blödsinn" verantwortlich ist, sie ist
lediglich der folgerichtige natürliche Ableger einer derartigen Lebensweise.
Über eine weiterführende und Heilung
versprechende Behandlung streiten die Experten allerdings noch.
Während die einen noch totales Ausrotten
für das einzige richtige energische Vorgehen halten, sprechen andere
schon von Umgewöhnung und Integration, beides sind aber eigentlich
secundäre Schritte, die erst erfolgsversprechend eingeleitet werden
können, wenn der Boden wieder gesund ist.