Aleksandra Bilcane

!!PUR!! Kapitel 02

Es war Dienstag und ein heisser Tag. Im Schulhof hatten sich alle Schüler in kleinen Gruppen versammelt - manche lagen im Gras, andere hatten sich im Schatten gemütlich gemacht. Eine Gruppe von Jungs hatte sich von anderen Gruppen entfernt und befand sich im Schatten von einem großem Busch. Das seltsame an der Gruppe war, dass sie im Vergleich zu den anderen Gruppen sehr leise war.

"Und weiter?"flüsterte ein Junge mit dunkel-blonden Haaren und einem blauen Hemd.

"Gar nichts. Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand,"sagte ein Junge mit blauen Augen, schwarzen, halb-kurzen Haaren. Alle lachten.

"Das kaufe ich dir nicht ab, Julian! Bis jetzt hast du jedes Mädchen rumgekriegt und sie ist auch keine Heilige. Sie ist -"

"Husch!"er wurde unterbrochen. Alle Jungs blickten in die Richtung, die ein kleinerer Junge mit schwarzen Haaren und rotem Korftuch zeigte. Ein etwa 1.70 m großes Mädchen in einen kurzem, schwarz-rot kariertem Kleid, schwarzen, langen Socken, weißen Sneakers und mit einer weißen Tasche kam auf sie zu. "Hallo allerseits,"sagte sie fröhlich.

Alle starrten auf sie. "P-P-Peggy?"fragte der Junge mit dem blauen Hemd. "Was hast du mit deinen Haaren gemacht?"

"Ach, das meinst du, Frank... gefärbt! Aber ist schon lange her!"lächelte Peggy und fasste mit der linken Hand ihr Haar an.

"Das sehen wir doch!"schrie der Junge mit dem roten Kopftuch.

Julian packte den Jungen mit dem roten Kopftuch brutal und schrie:"Sag mal, wie sprichst du mit meiner Freundin?"

"Mensch, beruhige dich! Take it easy, man!"

Julian lies ihn los und stand auf. Er hörte noch, wie der Junge mit rotem Kopftuch einen Fluch von sich gab aber beschloss es zu ignorieren. "Hi, Süße, wo ist den dein bester Freund,"fragte er Peggy.

Peggy lächelte und umarmte Julian. "Er duftet so schön,"dachte Peggy und atmete tief ein und sagte:"Meinst du jetzt Hiet? Naja, ich habe mich verspätet und er hat nicht auf mich gewartet. Wenn ich so nachdenke, dann hat er bestimmt auch verpennt..."

"Und warum hat meine Süße verpennt?"Julian umarmte sie mit einer Hand. ("Nein, nenne mich nicht "Süße"! So nennt mich doch Hiet!"dachte Peggy.)

"Meine Tante Marianne ist schuld. Sie sucht ein Model für irgendwelche Werbung - ist unwichtig. Gestern als Hiet mich nach Hause gebracht hat, hat sie plötzlich begriffen, dass Saint-Cyr gutaussehend ist und dass er eine tolle Figur hat usw. Sie lies den armen Hiet nicht gehen bis er ihr versprach und sein Ehrenwort gab, dass er heute in die Modelagentur kommt. Und dann konnte ich noch nicht einschlafen,"Peggy fuhr die Hand durch die Haare.

"Achso, verstehe,"sagte Julian ruhig. "Was hast du heute vor?"

Peggy schaute Julian tief in die Augen. Plötzlich schrie sie und begann in der Tasche rumzuwühlen. Sie zog ihr Handy aus und antwortete auf den Anruf:"Ja? ... Was? Aber... ... Tante Marianne!"schrie sie wütend. "Nein! ... NEIN! ... Ok. Aber du schuldest mir nicht nur eine Pizza." Peggy steckte das Handy in die Tasche, drehte sich zu Julian und sagte:"Tante Marianne hat mir gesagt, dass ich mit Hiet in die Modelagentur gehen muss. Damit der nicht abhaut,"erklärte sie Julian. "Tut mir leid. Wird wohl nichts,"flüsterte Peggy.

"Nicht so schlimm,"Julian umarmte sie nochmal.

"Das ist der Grund, warum ich immer es vermieden habe, dass sie Hiet sieht. Und ich werde nicht zulassen, dass sie noch dich in diesen Quatsch reinzieht!"sagte sie entschlossen.

Julian schaute in ihre Augen und kam näher. Plötzlich sprang Peggy in die Luft und begann in der Tasche rumzuwühlen. Sie zog ihr Handy aus ("Soo eine Möglichkeit!"dachte sie) und antwortete wütend:"Hiet! Ich bringe dich um! ... Ups! Achso... Ich verstehe... ... Dann würde ich dir eines raten: beweg deinen Model-Arsch in die Schule! ... Ja, ja, ich werde dich decken. Hast wohl vorm Einschlafen über deine Model-Karriere und den Ruhm geträumt, oder?!" Die Gruppe von Jungs begann laut zu lachen. "Ja, ja. ... See ya!"Peggy stopfte das Handy in die Tasche, als die Schulglocke läutete. "Julian,"Peggy umarmte Julian und gab ihm einen Kuss auf die Wange,"ich muss los, habe Französisch. Tschüss!"sie begab sich in die Richtung von der Schule. Plötzlich drehte sie sich um und schrie:"Wir sehen uns in der Pause, ok?"

Julian nickte und weg war sie.

"Dieses Weib ist verrückt!"sagte der Junge mit dem rotem Kopftuch.

"Halt die Klappe, Gustav,"sagte Frank und drehte sich zu Julian. "Was jetzt? Schwänzst du Chemie?"

Julian strich mit der Hand durch seine Haare und sprach:"Nicht heute. Wir haben noch heute Proben, richtig?" Frank nickte. "Schön. Ich werde vielleicht die Proben schwänzen,"lächelte er.

Frank grinste:"An deiner Stelle, Kumpel, wurde ich aufpassen - sonst wird dieser Hiet dir deine Peggylein wegführen."

Die Schulglocke läutete das zweite mal. "Komm, Frank. Wir haben Chemie." Julian begab sich in die Richtung von dem Schuleingang.

 

Die Schul-Kantine war wie immer voll. Die Schüler standen in vier Reihen. Als Peggy in die Kantine kam, drehten sich viele Köpfe nach ihr. Langsam hatte sie sich daran im Verlaufe des Tages gewöhnt - ihre Haarfarbe war schon ziemlich auffälig. Sie begann mit den Augen Julian zu suchen aber konnte ihn nicht Finden - ihre Laune sank sofort und sie ging zu dem nchsten freien Tisch und setzte sich.

"Peggy,"ein langes Mädchen mit langen, blonden Haaren und blauen Augen sprach sie an. "Darf ich mich setzen?"

Peggy nickte.

"Du siehst heute geil aus. Hast du dich für Julian so schön gemacht?"das Mädchen fing an zu essen.

"Nein, ich wollte nur was neues ausprobieren. Sag mal, Susann, kannst du mir eine x-beliebige Stadt nennen?"

Susann schaute sie für einen Moment verwundert an und dann sagte:"Egal welche? Hm... las mich nachdenken... Bangkok! Passt's?"

"Mh,"nickte Peggy und lächelte.

"'Tschuldigung, wenn ich untaktisch bin, aber wo hast du dieses Kleid gekauft? Ich finde es schön aber -"

"Du wirst es nur in schwarz,"beendete Peggy. Susann nickte. "Ich habe es nicht gekauft. Hab' es von meiner Tante. Sie hat es für mich gekauft. Keine Ahnung wo,"Peggy lächelte. ""Untaktisch"! Du klingst schon wie unsere Psycho-Lehrerin. Hey, Hiet, ich bin hier,"sie stand auf und winkte Hiet, den sie in der Menge bemerkte.

"Hallo, Schätzchen,"Hiet balansierte mit zwei großen Teller zwischen den Tischen. "Oh, hallo, Susann,"Hiet setzte sich neben Peggy und gegenüber von Susann und lehnte sich näher zu Peggy und Peggy bemerkte, dass Susann rot wurde. "Deine Tante ist fällig! Sie hat mich schon so oft aufs Handy angerufen, dass die Batterie jetzt leer ist! Kannst du mich von ihr befreien?"flüsterte er.

Peggy gab Hiet ein freches Lächeln und schaute ihren Teller an. "Hiet!"

"Was ist denn?"

"Ich hab doch gesagt, dass ich extra Käse und Ketchup will!"

"Tut mir leid,"sagte Hiet. "Gab's nicht!"

Peggy schaute Hiet kritisch an und gab ihm einen Schlag auf den Hinterkopf so, dass seine Haare in die Luft flogen und sagte laut:"Von wegen - "Gab's nicht!" Erkläre mir bitte, warum du extra Käse und Ketchup hast?!" Hiet zeigte ihr die Zunge und begann laut zu lachen. "Hiet!"schrie Peggy.

Hiet schnappte Peggys Hand, die ihm eine Ohrfeige geben wollte, und zog sie an sich ran und lächelte frech:"Ok. Beruhige dich jetzt. Ist doch nicht so schlimm."

"Von wegen - "Ist nicht so schlimm!" Du hast ja extra Käse und Ketchup!"Peggys Stimme klang hörer.

Hiet stand auf, nahm Peggys Teller, warf ihn in den Mülleimer und schubste seinen Teller auf Peggys Seite. "Guten Appetit, Süße!"

Peggy lächelte und begann zu essen.

"Khe khe..."hustete Susann und sagte,"da kommt Julian, falls es dich interessiert."

"Wo?"Hiet und Peggy drehten sich um.

Julian stand am Ende einer Schlange. Sie konnten sehen, wie er irgend etwas Frank sagte, und sich in ihre Richtung begab. Als er näher kam, grüsste er alle, setzte sich auf den freien Platz am Tisch, gegenüber von Peggy, und lehnte sich über den Tisch näher zu ihr. "Schmeckt's dir gut, Süße,"fragte er.

Peggy und Susann wurden sofort rot. "Nicht schon wieder!"dachte Peggy und quetschte ein Lächeln aus. "Eh... schmeckt gut."

Hiet drehte sich zu Peggy und grinste ("Sag das nicht!"dachte Peggy.):"Was ist denn mit dir los, Schätzchen? Hast du die Zunge verschlukt?"

Peggy guckte Hiet wütend an. Sie wollte ihm noch antworten aber Susann unterbrach sie:"Oh! Es ist schon spät. Peggy, Hiet, wir kommen zu spät zu Chemie." Sie stand auf und ging los.

Peggy, Hiet und Julian standen auf und verliessen die Schul-Kantine. Susann war nicht mehr zu sehen und so gingen die drei zusammen. "Ich schwänze heute Proben. Wie wär's mit Kino?"fragte Julian.

"Ich würde ja gern mit dir ins Kino gehen aber heute habe ich schon was vor, Julianchen,"zwitscherte Hiet in einer hohen Stimme.

Peggy fing an zu lachen und sagte:"Kann ich nicht. Muss heute Hiet in die Agentur schleppen, hab' doch Tante Marianne verschprochen. Welchen Unterricht hast du jetzt?"

"Keine Ahnung. Las mich nachdenken... Ich glaube - Literatur. Ja, so ist es. Glaub' ich..."antwortete Julian.

"Ich hab' Mitleid mit dir, Julianchen,"sagte Hiet, umarmte Peggy mit einer Hand und drückte an sich. "Ich habe ja mein Schätzchen, dass mir immer sagt, welchen Unterricht ich habe. Ich muss weniger selbst denken!"

Julian schaute Hiet wütend an und sagte:"Las meine Freundin los!" Doch Hiet ignorierte ihn.

Als Julian schon auf Hiet losgehen wollte, sagte Peggy nervös:"Hey, Julian, meine Mutter kocht heute ein Russisches Gericht, dass "Pelemeni" heisst. Ist total lecker! Wie wär's, wenn du bei uns zum Abendessen vorbeischaust?"

"Hey! Und ich? Hast du mich vergessen?"mischte sich Hiet ein.

Julian nickte. "Gut,"sagte Peggy erleichtert. "Komm um acht Uhr zu mir, ok?" Sie drehte sich zu Hiet:"Du darfst auch kommen. Meine Tante hätte dich sowieso eingeladen." Peggy umarmte Julian und küsste ihn auf die Wange. "Wag es auf keinen Fall die Proben zu schwänzen, ja?" Sie küsste ihn noch einmal, öffnete die Tür des Chemie-Klassenzimmers und ging rein. Hiet und Julian starrten für eine Weile einander giftig an bis Julian sich umdrehte und Hiet allein lies. Hiet drehte sich auch um, ging in das Klassenzimmer und machte die Tür hinter sich zu.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Aleksandra Bilcane).
Der Beitrag wurde von Aleksandra Bilcane auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.02.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Aleksandra Bilcane als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Makellose Morde to go - Erlesene Verbrechen und herzerfrischende Gemeinheinten von Susanne Henke



Es muss nicht immer Coffein sein. Auch Literatur belebt. Vor allem, wenn es um (unfreiwilliges) Ableben geht. Und darin ist die Hamburger Autorin, deren Geschichten Vito von Eichborn für den aktuellen Titel seiner Reihe für herausragende Neuerscheinungen ausgewählt hat, Expertin. Gut und Böse sind wunderbar gemischt in dieser Sammlung erlesener Verbrechen und herzerfrischender Gemeinheiten. Oft in ein und derselben Person.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Liebesgeschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Aleksandra Bilcane

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Rache an Ben Teil 07 von Aleksandra Bilcane (Lebensgeschichten & Schicksale)
Brennende Tränen - Teil V von Sandra Lenz (Liebesgeschichten)
EINSAMKEIT von Christine Wolny (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen