Lydia Windrich

Und es geht doch

 

Es war im Jahr 2003 und auch in unserem Stadtteil war der  bevorstehende Irakkrieg  natürlich eine Thema. Viele Bürger in unserem Stadtteil verschiedener Nationalitäten und Relegionszugehörigkeiten waren froh, das Deutschland sich nicht an dem angedrohten Krieg beteiligen  wollte.
An unserem Bürgertisch ( Runder Tisch Marxloh)  zu dem jeder Bürger der möchte kommen kann und an dem jeden Monat ein anderes Thema öffentlich gemacht wird. Hier nur einige Beispiele“ Aktion Sauberes Duisburg, Was tun gegen Rechts,  Umweltgifte und ihre Auswirkungen im Du- Norden  und und  .........

 Natürlich war der bevorstehende Irakkrieg  auch ein Thema bei der Vorstandssitzung vom Runden Tisch und wir überlegten im kleinen Kreis, ob wir, wenn es denn wirklich dazu kommen sollte, gegen diesen Krieg demonstrieren sollten oder ein anderes Zeichen, setzten  wollten. Wir wollten, auf jeden fall ein Zeichen, in welcher form auch immer dagegen setzen.  So beschlossen wir uns darüber Gedanken zu machen und wollten uns eine Woche später wieder zusammen setzen und die verschiedenen Vorschläge, die wir alle mit einbringen sollten durch zu gehen.
Doch die Ereignisse  überschlugen sich, waren schneller. Schon einen Tag später begann der Krieg. Schon wenige Stunden nach Kriegsbeginn erhielten wir eine E-Mail von unserem Vorsitzenden der von Beruf Pfarrer ist mit folgendem Inhalt

   Einladung zum  gemeinsamen Friedensgebet auf dem Markplatz  heute Abend   um 17 Uhr Natürlich auch wenn  wir, mein Mann und ich keine Kirchgänger sind folgten wir der Einladung.

Als wir am Marktplatz ankamen verteilten moslimische und christliche Frauen Friedensschleifen zum anstecken, die sie gemeinsam an diesem Nachmittag noch schnell angefertigt hatten.
Wir, zunächst ca 50 Personen bildeten einen Kreis, jeder nahm seine Gebetshaltung ein,  gefaltete, geöffnete und aneinander gelegte Hände, so wie ein jeder es von seiner Glaubensgemeinschaft her kannte.
Erst Nacheinander und dann gemeinsam sprachen , unser Pfarrer, der katholische Priester, der vor Ort ansässige islamische Iman und ein alevitischer Prediger,  ein Friedensgebet, während dessen wurde der Kreis immer größer, am Ende standen wir mit fast ca 120 Menschen unterschiedlicher Nationen und Relegionen im Kreis zu samen,  beteten mit Tränen in den Augen für den Frieden.
Einige Menschen beobachteten aus der Ferne was wir da taten. Nach den Gebeten blieben wir noch eine ganze Weile zusammen, schüttelten uns die Hände, umarmten uns, Unterhielten uns mit bekannten und bis dahin noch unbekannten Menschen.
Diese so kurzfristig entstandene Aktion und auch wenn der Anlass dazu ein sehr trauriger war, ist an uns allen, die sich dort zum Gebet getroffen  oder noch eingereiht hatten nicht spurlos vorrübergegangen. Es hat uns alle, die wir dabei waren, ein gutes Stück näher gebracht und manches Vorurteil aus der Welt geschafft und darum sage ich:  

    Und es geht doch ein friedliches Miteinander

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