Stefanie P.

Das Schicksal der Liebe

"Sunja! Hey Süße, wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken?" Salina schuppste ihre hochgewachsene Freundin in die Rippen. Diese seufzte und sah die zierliche Blondine an. "Ich bin mit meinen Gedanken bei meinem Traummann." Sie sah wieder zum sternenübesähten Nachthimmel hinauf. "Ab und zu habe ich das Gefühl in seine Augen zu blicken wenn ich zu den Sternen hinauf sehe. Was wäre wenn es wirklich einen Mann mit solchen Augen geben würde? Vielleicht nicht hier auf dieser Welt, sondern in einer anderen? Was ist, wenn dieser ebenfalls in den Himmel sieht und nach mir Ausschau hält?" Salina lachte. "Sunja, du solltest dich mal reden hören. Das klingt verrückt. Kein Wunder das du bisher noch keine Beziehung hattest die länger als ein Jahr gehalten hat. Du hast dich zu sehr versteift auf einen Mann den es nicht gibt." Sunja seufzte erneut und drehte sich auf den Bauch. "Du hast Recht. Ich sollte nicht mehr länger darauf warten einen solchen Mann zu finden." Ihre smaragdgrünen Augen leuchteten im Schein der Kerze die zwischen ihnen stand und ihre rotgoldenen Haare schimmerten im Licht des Lagerfeuers, welches in der Mitte der Zelte vor sich hin brannte. "Gute Nacht." Murmelte sie und schlief ein.

"Dievad, du scheinst irgendwie mit deinen Gedanken nicht so ganz bei der Sache zu sein. Wen schlägst du aus Braut für unseren König vor? Ach was frag ich dich, du träumst ja immer noch von deiner Unbekannten. Wie soll sie nochmal aussehen?" Dievad warf ihm einen faustgroßen Smaragden zu in den er seit geraumer Zeit hineingesehen hatte. "Sie soll solche Augen haben. Jedes mal wenn ich einen Smaragden sehe, habe ich das Gefühl in die Augen der Frau zu sehen, die für mich bestimmt ist. Wenn ich dunkelrote Rubine sehe, die sich mit dunklem Gold vermischen, spüre ich die weichen Haare von ihr, wenn ich Stoff aus Samt und Seide anfasse, spüre ich ihre Haut. Ich weiß es klingt verrückt. Doch ich weiß, das ich keine andere lieben werde." Keral blickte seinen langjährigen Freund kopfschüttelnd an. "Und hast du schon einmal daran gedacht sie zu suchen? Wozu bist du ein Magier? Wozu haben wir die Möglichkeit einen Zirkel zu bilden und Menschen zu suchen, die wir vermissen? Wenn sie nicht auftaucht, dann wissen wir, das sie nicht existiert und du kannst sie dir endlich aus dem Kopf schlagen und dich wieder wichtigeren Dingen zuwenden." Dievads dunkelblaue fast schwarze Augen weiteten sich. "Das ist die Idee. Wieso bin ich nicht früher darauf gekommen?" Keral lachte. "Dann lass es uns gleich hinter uns bringen."

"Nun Sunja, wir haben hier heilige Edelsteine, wir haben einen vollen Zirkel angehender möchte gern Hexen zusammengetrommelt und wir haben eine angebliche echte Hexe engagiert. Alles nur für dich, damit du endlich von deinem Traummann loskommst." Salina lächelte spöttisch. Die Hexe schüttelte den Kopf. "Nun lasst uns beginnen. Sollte dein Traummann in dieser oder einer anderen Welt existieren, wirst du dadurch zu ihm geführt, sollte es nicht so sein, wird nichts passieren und du solltest deine Suche nicht weiter verfolgen." Sie wies die anderen jungen Frauen an, sich an den Händen zu halten und einen Kreis um Sunja zu bilden. "Nun stell ihn dir vor." Sunja lächelte und stellte sich vor, in die tiefen unendlich dunkelblauen Augen ihres Traummannes zu blicken, ihre Hand durch sein seidig weiches schwarzes dichtes Haar zu führen, seine starken Arme um sich zu spüren....sie schloss die Augen und atmete tief ein. Die Hexe murmelte irgendwelche unverständlichen Worte und Sunja schien es als würde die ganze Welt sich drehen, verschieben, ja verschwimmen.

"Stell sie dir vor Dievad. Ruf ein Bild ihrer Gestalt in deinen Geist und halte daran fest. Solle sie existieren, egal ob in dieser oder einer anderen Welt, dann wirst du zu ihr geführt." Dievad nickte und stellte sich in den Kreis seiner Magierkaste. Ein verträumtes Lächeln breitete sich auf dem schönen, männlichen Gesicht des Magiers aus. Er stellte sie sich vor. Ein wunderschönes Gesicht aus dem ihn smaragdgrüne leuchtende Augen entgegensahen, beschattet von dichten schwarzen Wimpern die lange Schatten auf ihre hohen Wangenknochen warfen, umrahmt von einer Flut aus dichten rotgoldenen schimmernden Haar....die anderen Magier murmelten einen eintönigen Spruch, die Welt schien sich zu verschieben, die Wände zwischen den Welten wurden dünner und verschwanden. Dievad öffnete seine Augen und vor ihm stand sie. Inmitten eines Kreises aus junger Frauen, welche durch eine alte grauhaarige Frau angeführt wurden. Diese lächelte belustigt. "Nun Dievad, hier ist deine Braut. Es war nicht nett von deinem Vater, sie in eine andere Welt zu sperren. Weder sie noch du wäre je glücklich geworden." Zu Sunja meinte sie. "Geh. Geh zu deinem Mann. Selbst ich kann die Wände zwischen den Welten nicht lange offen halten." Sunjas Augen verfingen sich in denen von Dievad und sie trat auf ihn zu. Wie in ihren schönsten Träumen schloss er sie in seine Arme. Ihre alte Welt verblasste und sie hörte noch das leise Kichern der Hexe. "Niemand kann das Schicksal aufhalten. Noch nicht einmal ein Gott." Kicherte sie. Dann verschwand auch sie.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.03.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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