Samuel Nitsche

The Award of a Hero: Teil 6: The Foxhatch

"Hallo
Triff mich heute abend im The Cup.
Bitte, es ist extrem wichtig - es geht sozusagen um Leben und Tod!
Danke, Cellaryl"
 
Zufrieden versendete Cellaryl die kurze Nachricht an die Person, von der er hoffte, weitere Informationen zu bekommen. Die Verwirrung in Borealis war so groß gewesen, dass es nicht weiter schwierig für ihn gewesen war, aus der Stadt zu fliehen.
Cellaryl wusste, dass er alles hinter sich zurückgelassen hatte. Spätestens, als überall Fahndungsbilder mit seinem Gesicht darauf ausgestrahlt wurden. Instinktiv spürte er, dass sein Leben nie wieder so sein würde wie früher. Doch hatte er überhaupt eine Wahl gehabt?
Solange er auf sein Ziel fixiert war, sein Instinkt die Kontrolle über ihn hatte, fühlte er sich stark, fühlte er sich im Recht und war bereit, allein gegen den Rest der Welt zu kämpfen.
Doch wenn er etwas zur Ruhe kam, seine Gedanken abschweiften und er nachdachte, dann kamen sie wieder. Die Schatten. Die anklagenden Gedanken, die ihm mehr zusetzten als jede Kugel, als jeder Schlag oder Tritt. Die quälenden Fragen, die seine Seele nicht losließen. Die Gefühle, die seinen Hass verurteilten und ihn zur Rechenschaft zogen.
War nicht er es gewesen, der Romena umgebracht hatte? Immer und immer wieder sah er sie da liegen, blutüberströmt, geschunden und getötet. Sie erschien so real. Es war, als ob sie direkt vor ihm liegen würde, mit diesem gequälten Gesichtsausdruck, den leeren Augen, die um Hilfe zu schreien schienen. "Warum? Warum Cellaryl?" Ihre Stimme brannte wie Feuer in seinen Ohren und zerriss sein Herz. Sie lag da und klagte ihn an. "Warum?" Die toten Augen schienen ihn zu durchboren  und Cellaryl meinte, den kalten Hauch des Todes zu spüren, der ihn plötzlich umgab. Vergeblich versuchte ein Teil von ihm, die Bilder zu verdrängen. Doch der Teil seiner Seele, der die Projektion seiner geliebten Romena festhielt und sich nicht von ihrem Bild lösen konnte, war stärker.
"Du wolltest mich beschützen..." Die Worte in seinem Kopf vernebelten seinen Verstand. Was war Wirklichkeit, was Einbildung? Cellaryl wusste es nicht, wollte es gar nicht wissen. Er war zum willenlosen Spielball seiner Gefühle geworden. "Du warst es, Cellaryl, du wolltest mich beschützen... warum .... warum?" Vergeblich wehrte er sich gegen die Anklagen, die Jäger hatten ihn umfangen und zerrissen seine Seele. "Warum warst du nicht da, als ich dich gebraucht habe? Warum hast du mich nicht beschützt? Du hast mich im Stich gelassen... ich habe dir vertraut... Wo bist du gewesen? Du hast gesagt, du würdest mich beschützen, du hast es mir versprochen! Ich habe dich geliebt! Du hast mich im Stich gelassen! Du hast mich im Stich gelassen..." Verzweifelt hielt Cellaryl sich beide Hände an die Ohren. Er schrie vor Schmerz, krümmte sich zusammen und versuchte mit aller Kraft, ihre Stimme, ihr Bild aus seinem Kopf zu verbannen. Doch genau das konnte er nicht tun. Das Bild, ihr Bild, ihr grausam zugerichteter Körper war das, was ihm die Kraft gab, immer weiter zu kämpfen und seinen Hass zu schüren, der ihn vorwärts trieb. Er konnte sie nicht aus seinen Gedanken verbannen, es war alles, was er noch hatte.
"Du warst es, Cellaryl! Du hast es versprochen! Du hast versagt..." Die Stimmen in seinem Kopf wurden immer lauter, nahmen jeden Platz seines Bewusstseins für sich in Anspruch und hämmerten gnadenlos auf ihn ein. "Warum warst du nicht da? Du hast mich im Stich gelassen! Cellaryl! Wo warst du?" Beide Hände an den Kopf gepresst wälztes er sich auf dem Boden, ein Schweißfilm bedeckte seinen Körper und seine Augen füllten sich mit Tränen. "Nein... ich war es nicht... Romena..." "Wo warst du, als ich dich gebraucht habe?" Seine Tränen benetzten den kalten Waldboden in seinem Versteck. Er wusste, dass er schuldig war und gleichzeitig war überzeugt davon, dass er selbst das Opfer darstellte. Schuldiges Opfer, hasserfüllter Liebender, rächender Trauergast, geschlagener Sieger und richtender Held - er war Alles und gleichzeitig das Gegenteil davon.
"Du warst es, Cellaryl, du! Du hast mich im Stich gelassen! Du hast mich umgebracht! Cellaryyyyl....."
 
Es dunkelte bereits, als seine Sinne zurückkehrten. Langsam nahmen die Bilder vor seinen Augen Formen an und die Dunkelheit seiner Bewusstlosigkeit schwand. Eine Weile blieb er benommen auf dem Boden liegen. Die Schatten waren gewichen und Cellaryl spürte, wie der Hass seine Seele wieder füllte. Er fühlte sich, als hätte er keine einzige Träne mehr im Leib. Er würde sie nicht mehr brauchen.
Langsam erhob er sich, während seine Augen hart und unbeweglich wurden. Er war wieder der Jäger und er würde sein Ziel finden.
Er wusste, dass er sich beeilen musste und hoffte inständig, dass sein Informant seiner Aufforderung gefolgt war und ins The Cup kommen würde.
Der Privatdetektiv hatte seinen Kragen hochgeschlagen und einen Hut tief ins Gesicht gezogen, als er durch die Tore von West Athen trat. Niemand beachtete ihn, er war nur ein weiterer Mensch, der irgendwie versuchte, seinem Leben einen Sinn zu geben.
Schnell eilte er in Richtung The Cup, seine Gedanken klar auf sein Ziel fixiert. Er würde sie rächen, er würde zu Ende bringen und vollenden. Sie hatten ihm sein Glück genommen und er war bereit, ihnen dafür das ihre zu nehmen. Er war ganz nah, das wusste er. Schritt um Schritt näherte er sich seinen Peinigern um sie für ihre Missetaten zu bestrafen. Er war ihr Richter und würde es sein.
 
Von niemandem beachtet trat er ins The Cup und nahm die zierliche Gestalt in einer abgelegenen Ecke wahr. Sie war gekommen.
Ohne Ben zu grüßen, setzte er sich zu der Frau an den Tisch. Er wollte nicht, dass sein Freund ihn so sah - mit den harten, hasserfüllten Augen und dem Wunsch nach Rache.
"Schön, dass du kommen konntest."
"Nun, ich bin mal gespannt, was so wichtig sein kann."
Cellaryl betrachtete sein Gegenüber. Sie war recht klein, hatte orange leuchtendes Haar und blitzende Augen, die allerdings immer von einem leichten Schatten der Trauer und des Schmerzes überdeckt waren.
Er hatte Gence ganz zu Anfang kennengelernt, als er nach Rubi-Ka gekommen war. Damals war er zum ersten Mal im The Cup gewesen und hatte sie auf einen Drink eingeladen. Sie waren ins Gespräch gekommen, und Gence hatte ihm ihre Geschichte erzählt.
Sie war ein Versuchsprodukt. So hatte sie es ihm erzählt. Er wusste nicht viel, bei Weitem nicht alles, da sie verständlicherweise nicht gerne über ihre Vergangenheit sprach, doch laut ihrer Aussagen war sie das Produkt eines Omni-Tek Experiments. Das nach Omni-Tek Aussagen missglückte Produkt. Es war wohl irgendein Versuch mit mutierten Lebensformen gewesen, der in die Hosen gegangen war.
Irgendwie war dieser Frau mit der bewegten Vergangenheit die Flucht geglückt, bevor man sie beseitigen konnte. Doch ihr Leben lang war sie an eine Flasche gebunden. Cellaryl wusste nicht genau, was es war, das sie trank, er wusste nur, dass es sie zerstörte und sie auf der anderen Seite nicht ohne das Zeug leben konnte. Sie wäre bestimmt hübsch gewesen, doch sah man deutlich die Spuren, die ihr Lebensbringer an ihrem Körper hinterließ.
"Es geht um deine Vergangenheit, Gence."
Ihre Augen verdüsterten sich.
"Was willst du, 'Detektiv'? Ich spreche nicht gerne über meine Vergangenheit!"
"Das weiß ich, aber ich habe Informationen, die dich wahrscheinlich interessieren werden."
"Na da bin ich ja mal gespannt."
"Kennst du einen John Markson?"
"Nie gehört."
"Nun, allem Anschein nach kennt er dich aber."
"Möglich."
"Und was sagt dir der Name 'G.'?"
"Was willst du, Cellaryl? Fröhliches Personenraten?"
"Also ok. John Markson ist leitender Angestellter der Insurance-Verwaltung in Borealis. Er steckt in irgendeiner großen Sache drin. Nun ja... ich war gestern in Borealis... in der Insurance-Verwaltung..."
"Du warst das? Sag mir sofort, dass das nicht stimmt!"
"Doch, es ist wahr, ich ... äh ... hatte eine kleine Verabredung mit Herrn Markson, die etwas anders verlief als geplant."
"In den Nachrichten hieß es, ein bewaffneter Irrer sei in das Gebäude eingedrungen und habe mehrere Menschen niedergeschossen."
"Nun ja, ich sah mich zur Waffengewalt gezwungen, als die Sicherheitsleute mir ihre Knarren unter die Nase hielten. Aber sie sind ja alle wieder am Reclaim aufgewacht...."
"Was zum Kuckuck hast du dort gewollt?"
"Wie gesagt, ich wollte etwas mit Markson plaudern. Er steckt in irgendeinem Ding drin. Außerdem habe ich eindeutige Indizien dafür, dass er in den Mord an meiner Klientin verwickelt ist."
"Ich habe von dem Verbrechen gehört. Ähm... sucht man dich deswegen nicht? Ich glaube, die Wachen hier wollten dich gerne einmal zu den drei anderen Leichen befragen, die sie bei der ermodeten Frau gefunden haben..."
"Jaja, ich weiß, die hätten gern paar Infos von mir. Leider bin ich im Moment recht ausgelastet und habe auch nicht das Bedürfnis, mich erklären zu müssen. Diese Schweine haben meine Klientin ermordet!"
Gence sah ihn forschend an.
"Du hast sie geliebt, nicht wahr?"
Cellaryl schluckte. Die Enthüllung kam ihm etwas zu plötzlich. Niemand sollte von seinen persönlichen Motiven wissen. Es würde ihn verwundbar machen.
Er sah die vom Leben so geschlagene Frau an. Im Stillen bewunderte er sie. Man hatte ihr so viel genommen und dennoch war sie den "Schatten der Freiheit" beigetreten, einer Organisation, die nur im äußersten Notfall zur Waffe griff und ihre Probleme normalerweise auf diplomatischem Weg löste. In ihren Augen war nicht die Spur von Rache zu sehen. Sie schien mit sich selbst Frieden geschlossen zu haben. Cellaryl wusste, noch hatte er die Möglichkeit dazu. Er könnte den Schatten ebenfalls beitreten - sie würden ihn zu schützen wissen. Doch sein Hass und sein Durst nach Rache war zu groß.
Er nickte leicht.
"Ja, ich habe sie geliebt. Am Tatort habe ich einige Indizien gefunden. Außerdem habe ich eine Nachricht von einer Person namens 'G.' erhalten, die mich damit warnen wollte. Nun, gestern also, als ich in die Insurance-Verwaltung eingedrungen bin, telefonierte John Markson gerade - mit 'G.'. Sie haben deinen Namen genannt!"
"Was? Hey, ich hab damit nichts zu tun!"
"Keine Sorge, das weiß ich und glaub ich dir auch. Aber irgendwo bist du in diesem ganzen Verwirrspiel doch integriert. Markson hat irgendwas gesagt, du seist damals geflohen. Ich gehe deshalb davon aus, dass Markson und 'G.' in irgendeiner Beziehung zu der Einrichtung stehen, die diese Versuche mit dir gemacht hat."
Gence sog hörbar die Luft ein.
"Puh, das sind allerdings heiße Informationen."
"Kannst du dich an irgend etwas aus dieser Zeit erinnern? Ich weiß, dass es weh tut, aber du musst mich verstehen - ich muss diese Schweine kriegen!"
Prüfend sah ihn Gence an.
"Ich hoffe sehr, dass du weißt, was du tust!"
"Ich tue das, was ich tun muss!" erwiderte Cellaryl hart.
Nachdenklich stierte Gence ins Leere.
"Ich weiß nicht viel. Allerdings hat sich ein Name in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich werde ihn wohl nie vergessen. Ich weiß nicht, wie der Typ aussieht, aber ich kenne seinen Namen. Er war der Verantwortliche für die Experimente und ich habe einmal seinen Namen aufgeschnappt, als die Narkotika und anderen Drogen nicht sofort gewirkt haben."
"Sag ihn mir." Wie ein wildes Tier nahm Cellaryl die Fährte auf.
"Prüfe dich, Cellaryl! Warum tust du das alles? Für deine Liebe oder für deine persönliche Befriedigung? Der Weg der Rache führt dich ins Verderben - ich weiß, wovon ich rede! Dein Hass wird dich besiegen!"
"Mein Hass gibt mir Kraft!" Die Augen des Jägers schienen Funken zu versprühen.
"Es ist ein Spiel mit dem Feuer! Sieh zu, dass es dich nicht verzehrt!"
Sie blickte ihn lange und durchdringend an. Doch Cellaryl hielt ihrem Blick stand.
"Jeder Mensch muss sein eigenes Schicksal finden. Ich werde dich nicht daran hindern. Ich kann dich nur warnen - Lass nicht zu, dass dein Zorn dich vernichtet! Der Mann hieß Berger, Theodor Berger."
"Ein seltsamer Name."
"Das ist wahr. Bitte Cellaryl, denk noch einmal über dein Vorhaben nach. Die Schatten der Freiheit würden dich bestimmt aufnehmen! Du kannst lernen, zu vergeben. Und einiges kannst du auch vergessen."
"Mein Weg steht fest Gence. Ich muss tun, was zu tun ich gezwungen bin!"
Traurig sah Gence ihn an.
"Ich hoffe, wir sehen uns wieder..."
"Wir werden sehen." antwortete der Detektiv zuversichtlich. Dann erhob er sich und verließ das The Cup.
Er hatte die Informationen, die er brauchte. Ein so außergewöhnlicher Name war sicher sehr selten und es dürfte nicht weiter schwierig sein, den Besitzer ausfindig zu machen.
Während er im Wald außerhalb West Athen nach einem Unterschlupf suchte, dachte er über das nach, was Gence ihm gesagt hatte. Sie mochte Recht haben, doch für ihn gab es nun einen Weg. Er war sich sicher, dass sein Schicksal den Mördern das Ende bescheren würde. Es war sein Auftrag - es war sein Lebensinhalt.
Als er eine kleine Höhle gefunden hatte, wählte er sich mit seinem ComPad in das Rubi-Ka weite Adressverzeichnis ein. Jeder, der sich auf Rubi-Ka frei bewegen und ein wenig Komfort genießen wollte, musste einen ID-Chip implantiert haben und im Adressverzeichnis registriert sein. Anders war es weder möglich, in Shops einzukaufen, noch diverse Verkehrsmittel oder das Insurance-Reclaim zu benutzen. Nur ganz radikale Datenschützer oder Terroristenorganisationen ließen sich das Implantat entfernen.
Es gab wirklich nur einen Theodor Berger auf Rubi-Ka, dessen genaue Adresse eine Suchanfrage zutage förderte.
Zufrieden lud sich Cellaryl die Daten herunter und legte sich dann hin, um seit langem wieder ein wenig Schlaf zu bekommen. Der morgige Tag würde aufregend genug werden.
 
Früh am nächsten Morgen machte sich Cellaryl auf den Weg nach Borealis, wo Berger wohnhaft war. Es schien, als ob die gesamte Stadt in die Geschichte verwickelt wäre. Immer wieder führten ihn seine Spuren in die Metropole.
Natürlich war es nich ungefährlich, sich in Borealis wieder blicken zu lassen, doch dank eines speziellen Nanoprogramms hatte Cellaryl sein ID-Implantat so verändert, dass er nunmehr unter dem Namen "Anarghon Tarjano" registriert war. So würde er den Scans der Wachen entgehen und konnte sich ganz darauf konzentrieren, die nächste Person der Kette zu beschatten, die ihn, wie er hoffte, zu denen führen würde, die sein Leben zerstört hatten.
Es war nicht schwer, Theodor Berger zu folgen. Der Mann schien sich vollkommen sicher zu fühlen und Cellaryl hielt dank seiner guten Kondition mühelos Schritt.
Berger steuerte auf den Ausgang von Borealis zu. Er verließ die Stadt und steuerte auf eine Reihe von Ruinen außerhalb der Stadt zu. Cellaryl folgte ihm unbemerkt bis zu einer Tür, an der Berger Halt machte. Er schien eine Schlüssel-Card herauszunehmen und war wenige Augenblicke später durch die Tür verschwunden.
Cellaryl verließ seine versteckte Position und näherte sich der Tür. Er betrachtete sie eingehend. Auch wenn es auf den ersten Blick so schien, als wäre es nichts weiter als die gewöhnliche Tür eines heruntergekommenen Viertels, war es doch bei eingehender Betrachtung eine außergewöhnlich gute und vor allem sichere Konstruktion. Möglicherweise wäre es einem Agenten gelungen, sie aufzubrechen, doch für den Abenteurer bestand nicht die geringste Chance, ohne einen Schlüssel hineinzukommen.
Da es noch sehr früh war, ging Cellaryl davon aus, dass Berger nicht der Letzte war, der die geheimnisvolle Tür betreten würde.
Schnell versteckte sich der Privatdetektiv ganz in der Nähe des Eingangs und wartete. Er musste sich nicht lange gedulden, bis ein weiterer Mann auf geheimnisvolle Tür zukam. Er schien ein normaler Nanotechniker auf dem Weg zu seiner Arbeit zu sein - doch Cellaryl glaubte nicht, dass es in dieser Gegend viele Arbeitsplätze für Nanotechniker gab.
Schnell und beinahe unhörbar trat er hinter den Mann.
"Guten Tag Sir, dürfte ich mir einmal Ihren Schlüssel ausleihen?"
Noch bevor der andere etwas erwidern konnte, wurde er durch einen starken Schlag an den Hals zu Boden gestreckt. Der Mann war sofort bewusstlos und würde das auch eine Weile bleiben. Cellaryl zog den leblosen Körper hinter ein paar eingefallene Mauern und durchsuchte ihn. Er wurde schnell fündig und nahm den Schlüssel an sich.
Wenige Momente später öffnete sich die Tür vor ihm. Der Detektiv fand sich in einem mit Neonlicht erhellten Korridor wieder, der in eine Art Empfangsraum mündete. Als würde er das jeden Tag tun, schritt er energischen Schrittes an dem Schalter mit der Wache vorbei, in der Hoffnung, den Sicherheitsbeamten durch sein forsches Auftreten täuschen zu können. "He, Sie! Kommen Sie doch mal her." Mist! Der Wachmann hatte eine Hand an seinen Gürtel gelegt, in dem mit Sicherheit eine Waffe steckte. Verwundert dreinblickend trat Cellaryl an den Schalter. "Was gibt es denn, Herr Wachmann?" "Ähm entschuldigen Sie, Sir, ich kenne Sie nicht..." "Wollen Sie mich ernsthaft aufhalten? Ich habe einen Termin mit Theodor Berger, ich könnte mir vorstellen, er wird recht ungehalten darüber sein, wenn ich mich wegen Ihnen verspäte." "Hm, wenn Sie einen Termin haben... dürfte ich um Ihren Namen bitten?" "Ich heiße Cellaryl und bin hier, um jemandem einen Satz heiße Ohren zu verpassen!" Noch während seiner Worte griff Cellaryl urplötzlich durch die kleine Öffnung am Schalter, packte den Wachmann am Kragen und riss ihn mit aller Kraft gegen die Scheibe. Der so verpasste Schlag schickte den Beamten ins Reich der Träume, während seine gebrochene Nase eine hässliche Blutspur an der Scheibe hinterließ. Der Abenteurer ließ den bewusstlosen Körper los und trat durch die Tür etwas weiter den Gang entlang in das kleine Wachhäuschen. Schnell beseitigte er die Blutspuren und legte den Wachmann so unter das Fenter, dass man ihn von außen nicht sehen konnte.
Er war im Fuchsbau seines nächsten Opfers. Niemand hatte sein Eindringen bemerkt. "Na dann, auf zur Fuchsjagd" murmelte Cellaryl, während er seine beiden Pistolen durchlud. 

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Samuel Nitsche, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.03.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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