Benjamin Bieber

Dreamland - Screed

Dreamland

Sein Blick wanderte langsam über die Landschaft die sich vor ihm ausbreitete. Das Gras das noch an manchen stellen zum Vorschein kam, die wenigen Bäume die da noch waren. Der Regen hatte nachgelassen und die Sonne brach durch die Wolkendecke, tauchte die ganze Welt in ein sonderbares Abendlicht. François hatte gehört das viele bei dem versuch den Sinn der Sache zu ergründen, wahnsinnig geworden sind. Deshalb dachte er nie darüber nach. Normalerweise war François nie ein Träumer gewesen, aber hier fiel er immer öfters in eine Art Trance. Vor allem wenn der Hauptmann den Pfiff gab. Dass war aber zur Zeit nicht der Fall. Ein gewaltiger Donner durchschlug die Stille, die meisten seiner Kameraden duckten sich erschrocken. Weiter Donnerschläge folgten. François Augen weiteten sich, als er die Feuersäulen sah die das Feld in ein noch merkwürdigeres Licht tränkten, als es ohnehin schon war. Er sah an sich herab, an die Orden die noch an seiner Uniform hingen und an die Plätze, wo noch die anderen hangen sollten, wenn François sie nicht verloren hätte. Man hatte ihm gesagt, dass er ein Held sei, ein Vorbild für jeden französischen Soldaten. Aufrecht auf den Feind zu rennen, viele von ihm töten, viel von seinem Land erbeuten und ganz nebenbei noch überleben. Er selbst glaubte nicht daran, er fühlte sich nur glücklich, denn er hatte diesen Krieg länger überlebt als die meisten anderen.

Sein Blick wanderte wieder über das Feld, viele nannten es das Feld des Todes. Für François war es die Heimat, hier war er aufgewachsen. Dort wo die Deutschen nun in ihren Gräben lagen hatte er mit Freunden Räuber und Gendarm gespielt und im heutigen Munitionslager der Französischen Armee hatte er gewohnt. Ja das hier war seine Heimat, er konnte sie nicht einfach so verlassen. Schon mehrere male hatte man ihm angeboten an einen ruhigeren Frontabschnitt verlegt zu werden, aber er hatte immer abgelehnt. Hier in Verdun war er Zuhause.

Der Hauptmann gab den Pfiff. Es war als konnte man die ganze Welt zum letzten mal tief durchatmen hören. François stieg als erster auf die Leiter, verliess als erster den Graben und rannte über das Feld. Ein Inferno an Geräuschen drang in seine Ohren. Unter das Dominante donnern der Artillerie mischte sich das rattern der Maschinengewehren, das matschige Geräusch der Stiefel im Schlamm, das Schreien der Sterbenden. Eine Granate zerriß die Welt vor seinen Füssen, aber er rannte weiter, durch die Rauchschwaden, die so dicht waren, dass man nichts mehr sehen konnte. als die Sicht wieder besser wurde war alles um ihn herum verschwunden, er hörte keinen Kampflärm mehr. Sonder nur noch das Rauschen seines eigenen Blutes. François rannte durch ein Meer von Farben, die wie in langen Fahnen durch die Unendlichkeit rasten. Er sah während dem rennen nach unten, tief unter dem unsichtbaren Boden auf dem sich seine Füsse fortbewegten, flog ein riesiger weisse Vogel. "Hallo." Sagte dieser mit tiefer Stimme. François sagte nichts. "du musst keine Angst haben, ich tue dir nicht, ich habe nur eine Auftrag für dich." Der Soldat bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. Denn der riesige Vogel kam immer näher. "Was soll ich tun." - "Bringe den beiden Völker im Tal der Wölfe den Frieden wieder, bevor sie sich gegenseitig vernichten." Der Vogel flog jetzt auf gleicher Höhe wie er. Das Wesen war riesig. Schüchtern fragte François: "Was bist du und was für Völker meinst du?" Das Wesen schwenkte seine gewaltigen schuppigen Kopf zu ihm und starrte ihn aus stahlblauen Augen an. "Ich bin Akroz der Eisdrache. Ich reden von den Elfen und den Gargouls, die im Tal der Wölfe leben. Du sollst ihr Wächter sein." Mit diesen Worten schien die Lichterwelt um ihn herum zu explodieren. Sein Körper löste sich allmählich in ein leuchtendes Etwas auf, aber plötzlich war alles vorbei. François sass auf einem Waldboden. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Sah er sich um, sonderbarer Weise schien er schon alles zu kennen, überhaupt spürte er ein Uraltes Wissen in sich. Er konnte sich nicht mehr an seinen alten Namen erinnern, er wusste nur noch, dass er Screed hiess und ein Wolf war. .... Ein Wolf? Klar was sonst dachte er sich. Screed sass auf, spitzte seine Ohren und sah hinauf zum Himmel, dieser war voll von kämpfenden Gestalten, die einen klein und leuchtend, die anderen gross und dunkel. "ICH BIN WIEDER HIER!!!!!!" heulte Screed in den Himmel hinauf, und als ob die kämpfenden wussten wer er war zogen sie sofort wie eingeschüchterte Kinder davon. Kurz darauf war es wieder Still im Wald. "Morgen Nacht sehen wir weiter." Sagte der Wolf leise vor sich hin und lief mit erhabenem Schritt in die Nacht hinein. Es stimmte wirklich, er war ein Wolf wie jeder andere auch, vielleicht etwas gross, aber normal. Nur auf seiner linken Pfote war eine Brandmal. Es war das Mal der Wanderer, den Hütern der Traumwelten, den eigentlichen Herrschern über Dreamland.

Nummer eins einer Reihe, verwirrender Geschichten, die irgendwann zusammen treffen werden.

Weiter Geschichte (um einiges einfacher zu verstehen) ist Harwa und Iowe.
Benjamin Bieber, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.06.2001. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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