Jutta Herchenhan

Ein total verrückter Tag

Ein kurzes Vorwort !
Diese Geschichte entstand aus 15 Wortvorgaben, einer unserer Forumsteilnehmerinnen.Daraus sollte ich eine Geschichte bauen, ich hoffe es ist mir einigermaßen gelungen. Die vorgegebenen Wörter habe ich rot markiert.
 
und nun die Geschichte !
 
 
Ein total verrückter Tag

Es ist heute mal wieder ein trüber Tag. In Gedanken versunken, sitze ich auf meinem Balkon, und denke darüber nach, welche Blumenzwiebeln ich noch besorgen muss., bevor die Arbeit im Garten beginnt.
Ich fühle mich ziemlich lustlos. Auch das Glas Traubenschorle , ein Getränk auf das ich sonst nicht verzichten möchte, kann mich heute gar nicht erheitern.
Lustlos nehme ich die Tageszeitung zur Hand, und blättere darin. Viel Neues kann ich nicht finden, denn ein Riesenteil ist mal wieder nur der WM gewidmet, und auch die Klatschspalten haben nichts besseres zu bieten als die neuesten Storys einer Tatjana Gsell. Nun fängt es auch noch an zu regnen, erst fallen wenige Tropfen auf meinen Tisch, aber schon bald werde ich durch einen mächtigen Regenguss vom Balkon vertrieben.
Da sich meine Stimmung noch immer nicht gebessert hat, fange ich an, meinen Haushalt zu versorgen, zwar lustlos aber zügig. Ich schalte das Radio ein, und würde mir am liebsten die Ohren zuhalten, da schmettert mir doch glatt jemand die alte Schnulze entgegen, „lass mich dein Pirat sein“ Das war nun nicht gerade die Musik die mich zu Höchstleistungen anstachelt. Der Regen verzog sich wieder so schnell wie er gekommen war, und die Luft war frisch und rein, auch besserte sich meine Laune zusehends und somit beschloss ich, mich auf den Weg zur Stadt zu machen. Da ich einige Besorgungen zu machen hatte die ich nicht unbedingt nach hause tragen wollte, nahm ich das Auto.
Mein Garten wartete schließlich darauf neu bestellt zu werden. Also ging mein Weg in die Gartenabteilung des nahe gelegenen Baumarktes. Wie immer bin ich im Stande in Gartenabteilungen Stunden zu verbringen. Der Duft nach frischer Gartenerde zog mich magisch an, auch die Auswahl an Blumenzwiebeln und Balkonpflanzen hatte ihren Reiz.
Ich könnte in diesen Verkaufscentern Unsummen an Geld ausgeben, aber ich muss mich zurückhalten, habe ich doch schließlich nicht im Lotto gewonnen, leider!! kann ich dazu nur sagen. Ich hatte Zeit und schaute mich in den Regalen um, da gab es manches was ich hätte gebrauchen können. Da ich eine absolute Romantikerin bin, blieb ich auch bei den wunderschönen Gartenfiguren stehen, um sie zu bewundern. Da gab es Elfen als Vogeltränken, wunderschöne Gartenbrunnen und Schmetterlinge auf Stäben.
Dazwischen saß ein wunderschöner Laubfrosch, ein Bewegungsmelder, mit Batterien betrieben, denn wenn man an ihm vorbei ging fing er laut an zu quaken. So etwas Hübsches könnte auch in meinem Garten stehen. Dann diese kleinen Dinosaurier, die man an Stäben in die Erde stecken kann, das alles faszinierte mich, und ich vergas die Zeit. Dann landete ich in der Dekorationsabteilung. Dort gab es sehr schöne Dinge zum basteln, so zum Beispiel künstliche Tannenzapfen, Glaskugeln, Kunstblumen, sowie Steckmasse. Ich überlegte mir gerade, dass ich mir etwas schönes basteln könnte, ein dekoratives Blumengesteck für meinen Balkon. Mein Balkon war mit Rattan-Möbeln ausgestattet, aber eine hübsche Deko fehlte mir da noch. Somit in Gedanken versunken fiel mir eine Tasche auf, die zwischen den verschiedenen Deko-Materialien stand.
Nun, ich dachte mir, sicher hat sie ein Kunde da stehen lassen. Vielleicht jemand der auch so begeistert wie ich, diese hübschen Sachen bewundert hat, und dadurch die Tasche vergessen . Da ich ein ehrlicher Kunde bin, dachte ich, es sei das Beste die Tasche an der Kasse abzugeben. Ich nahm sie also aus dem Regal, und ging in Richtung Kasse.
Plötzlich hörte ich eine Lautsprecherstimme rufen: Wir bitten alle Kunden sofort und ohne zögern unsere Verkaufstelle zu verlassen. Nach einigen Sekunden wiederholte sich diese Durchsage. Ich konnte merken wie unruhig und verschieden die Kundschaft reagierte. Manche schienen es wohl für einen Witz zu halten.
Doch in mir machte sich Angst breit, denn als Scherz fasste ich das alles nicht auf, dafür waren mir schon zu viele Situationen bekannt , in denen solche Dinge in bitteren Ernst ausarteten.
Also nahm ich meinen Einkaufswagen , stellte die gefundene Tasche hinein und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Ich sah noch einige Kunden die schnell verschiedene Sachen in ihre Körbe legten, und dann ab zur Kasse. Doch die Kassen waren nicht mehr besetzt, so dass alle Leute direkt aus dem Geschäft liefen. Ihre Wagen mussten sie jedoch stehen lassen.
Ich nahm die gefundene Tasche aus dem Einkaufswagen und rannte auf den Ausgang zu. Da standen auch schon einige Polizisten , im Gespräch mit dem Verkaufspersonal, und wollten wissen ob ihnen etwas Verdächtiges aufgefallen sei.
Im nu war mir klar, dass es sich um eine Bombendrohung handeln musste. Ich lief auf die Polizisten zu, neben denen der Verkaufstellenleiter stand, den ich gut kannte, und reichte ihm die gefundene Tasche. Ich sah wie Herr Schmitz blass wurde, und sich weigerte die Tasche in Empfang zu nehmen. Doch ein Polizeibeamter griff nach ihr, und befahl, dass alle so schnell wie möglich in Deckung gehen sollten, was ich nun gar nicht verstand. Ich gedachte der Aufforderung folge zu leisten, und wollte so schnell wie möglich aus dieser Gefahrenzone verschwinden, verfehlte aber eine Stufe und stolperte über einen Pflasterstein der unsinnigerweise im Weg lag. Hätte mich ein Beamter nicht aufgefangen, wäre ich wohl auch noch gestürzt.
In diesem Gerangel verlor ich auch noch einen Ohrring, was mir aber erst zu hause aufgefallen ist. Aufgeregt und total erschöpft kam ich nach hause. Ich zitterte am ganzen Leib.
Dabei fiel mir ein, dass mein lieber Gatte ja am Wochenende Geburtstag hat und ich ihm eine neue Angelrute kaufen wollte, die ich in der Aufregung vergessen hatte. Jedoch war dieses ja das kleinere Übel. Meinem Mann erzählte ich diese Geschichte, und beide waren wir froh , dass ich etwas Schrecklichem entgangen war. Am nächsten Tag nahm ich unser Tageblatt zur Hand, und sofort sprang mir eine Anzeige ins Auge, und zwar stand da geschrieben.

Bombendrohung im Baumarkt „selbst ist der Mann“ Unbekannte Täter, starteten gestern eine Bombendrohung im genannten Baumarkt Nachdem dessen Mitarbeiter schnell und klug reagierten und den Markt räumen ließen, stellte man fest dass angebliche Zeitbombe sich in Form eines harmlosen Weckers in einer Tasche verbarg, die eine beherzte Kundin den Polizeibeamten aushändigte. Weitere Untersuchungen laufen. Nach dem oder den Tätern wird gefahndet.

Im ersten Moment war ich so erschrocken, doch dann erleichtert, denn mit einem harmlosen Wecker in der Tasche wäre mir sicher nichts passiert, aber kann man wissen was Ernst oder Unfug ist. Grober Unfug, denn ein solcher Schrecken kann für viele Menschen schädlich sein. Ja und solchen Menschen die so etwas tun, denen wünsche ich den Fußpilz an den Hals, wenn nicht noch schlimmeres.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Jutta Herchenhan).
Der Beitrag wurde von Jutta Herchenhan auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Jutta Herchenhan als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

75 Tage Donnerstag (Gedichte) von Edith van Blericq-Pfiffer



Der Liebe kann man immer und überall begegnen, auch donnerstags; sie kündigt sich nicht an.

Sie ist von einer auf die andere Sekunde da. Sie kennt weder Gesetze noch Grenzen. Sie stellt augenblicklich alles und jeden auf den Kopf. Alter hat für sie keine Bedeutung. Allerhöchstens die von ihr Getroffenen fühlen sich mitunter in ihre Teenager-Zeit versetzt, verstehen sich selbst am wenigsten und fragen mit einem Kribbeln im Bauch und ziemlich verwirrt: „Warum?“

Die poetische Antwort der Autorin, die hierbei auf Erlebtes zurückgreift, lautet hingegen: „WARUM NICHT!“

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Auftragsarbeiten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Jutta Herchenhan

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Westliche Highlands, neue Heimat von Jutta Herchenhan (Mystery)
Ein Tropfen Liebe...Themenvorgabe von Adalbert N. von Rüdiger Nazar (Auftragsarbeiten)
Geh ins Licht......Geh von Engelbert Blabsreiter (Lebensgeschichten & Schicksale)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen