Michael P.

Aktenzeichen XY nacherzählt...

 
Ein Verbrechen. Sandra Müller ist Ladendetektivin. Dreimal wöchentlich arbeitet sie bis neunzehn Uhr dreißig. Bis dahin sind die Kunden weg. Danach kommen die Reinigungskräfte und säubern den Boden. Zu dieser Zeit zählt Erika Kopke das eingenommene Geld. Man sieht eine Frau in einem grünen Leibchen, die Geld von einer Geldzählmaschine zählen lässt.
Am 24. November 2004 fallen Sandra Müller drei scheinbar zueinander gehörende Männer auf. In dem fast leeren Supermarkt stehen drei sehr dunkel gekleidete Gestalten beieinander und unterhalten sich. Einer von ihnen trägt auf seinem schmalen Kopf eine ebenfalls dunkle Baseballmütze. Man erkennt auf seinem Gesicht eine kleine Narbe unter dem Auge. Sie ist schwarz. Die Gestalten gehen auseinander. Sandra Müller geht einer Gestalt hinterher. Sie beobachtet einen der Männer für ein paar Minuten, versteckt sich hinter einer Drehsäule mit Sonnenbrillen. Die Gestalt trägt keine Sonnenbrille. Sie scheint sich nicht für Sonnenbrillen zu interessieren. Die Sonnenbrillen scheinen keine Rolle zu spielen. Eine Kassiererin steht auf und trägt ihre Einnahmen zu Frau Kopke. Sie muss durch mindestens zwei Räume. Die Gestalten verschwinden. Ein Kommentar: Sie scheinen den Supermark ausspioniert zu haben. Frau Müller ist nicht mehr hinter den Sonnenbrillen. Sie hat Feierabend und verabschiedet sich bei den Reinigungskräften. Die Putzmänner, alle mit braunem Teint grüßen nicht zurück. Wieder bei Frau Kopke. Die Kassierin kommt rein und gibt Frau Kopke das eingenommene Geld. Ob eine Sonnenbrille verkauft wurde? Im November? Die Kassierein verabschiedet sich und geht. Es ist gegen zwanzig Uhr dreißig. Die Uhr zeigt Siebzehn Uhr Fünf. Spannung. Die Tür geht leise und langsam auf. Man erkennt eine schwarze Gestalt mit schwarzen Lederhandschuhen. Die Gestalt legt die Hand auf Frau Kopkes Schulter. Diese zuckt. Man erkennt Frau Müller, die sich verabschiedet. Sie ist in schwarz gekleidet. Eine Sonnenbrille würde ihr stehen. Die Uhr zeigt achtzehn Uhr fünfzig. Es ist zwanzig Uhr fünfunddreißig. Frau Müller verabschiedet sich von den Reinigungskräften. Es wird im Supermark geputzt. Keine Spur von der Sonnenbrillensäule. Die Putzmänner hören durch die lauten Putzgeräte nichts. Sie tragen Kopfhörer. Zwei Männer laufen sich mit Handkehrmaschinen entgegen. Ein dickerer Mann sitzt auf einem fahrbaren, grünem Kehrgerät. Das Grün passt nicht zur Uniform. Der Hinterausgang wird durch einen Vorschlaghammer zerstört. Es ist Zwanzig Uhr vierzig. Drei dunkle Gestalten mit Sturmhauben steigen in den Supermarkt ein. Frau Kopke will gehen und öffnet die Tür. Vor ihr stehen drei dunkle Gestalten mit Sturmhauben. Eine der Gestalten trägt einen Vorschlaghammer. Frau Kopke wird auf den Boden geworfen. Die Gestalten nehmen das Geld. Die Gestalten fliehen. Die Reinigungskräfte merken nichts. Sie putzen immer noch die gleiche Stelle.

 

Der Kriminalexperte stuft das Verbrechen ein. Anrufe werden entgegengenommen. Für München gab es 40 Hinweise. Vorbei. Es ist 21.15 Uhr.

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Michael P.).
Der Beitrag wurde von Michael P. auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Michael P. als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Heiteres und Ernstes aus dem Leben - Band 1-3 von Margit Kvarda



Es ist Heiteres und Ernstes das wirklich aus dem Leben
gegriffen ist und mit einiger Fantasie zu Gedichten
oder Geschichten geschrieben.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Skurriles" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Michael P.

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Bayr. Konjunktiv & Grammatik von Paul Rudolf Uhl (Skurriles)
Der Kurschatten von Margit Kvarda (Humor)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen