Jennifer Krassow

Death Gate

 

 Ich ging über Tranen. Ich machte alles schlecht. Ich wollte nicht mehr Leben. Doch ich hatte Pech. Es gab eine Macht über mir. Ich musste tuhen was man mir sagte. Ich viel in einem Loch. Tief und leer war meine Seele. Ich wurde bleich, meine Augen leer. Mein Leben ist schwer. Ich kann mich nur noch an einen einzigen Satz erinnern. "Willst du sterben um zu Leben?" oder "Willst du Leben um zu sterben?"
Ich wachte auf. Schweiß gebadet war ich. Umgeben von Dunkelheit. Der Tod wird Wunden heilen. Meine aber nicht. Denn ich war schon Tod.
 
Der Tod hatte mich genommen. Zuerst war ich froh. Endlich aus den Fängen der Männern. Doch jetzt weiss ich es besser. Es war schlimmer. Schlimmer als ich dachte. Ich konnte immer noch nicht ruhen. Sie haben mich wieder gefunden. Die Männer. Ich lebte weiter als Tote.
Ich wurde Sklave der Männer. Ich war ein großer Kenner der Männer. Ich wusste was sie brauchten, was sie wollten. Ich war allein, keiner kannte mich. Mich wie ich wirklich bin. Jeder kennt mich nur als Sklavin, als Sexobjekt. Wer bin ich schon?
 
"Du bist einer tote Sklavin, die als Sexobjekt benutzt wird. Du bist zwar tot, aber lebendig wie nie, beweglich wie nie. " Wer war das?, dachte ich mir. Woher kam die Stimme. Sie klang beruhigend,  so sanft. So männlich. Stopp. Männlich? Kein normaler Mann würde das Sagen. All diese Männer hier denken nur mit den Schwanz. Aber wer, wer war das denn?, dachte ich weiter und guckte mich um. Niemand. Niemand war dort, der es sagen konnte, denn ich kannte alle. Aber wer dann? Ich habe das ja nicht einmal laut gesagt. Wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein, weil ich allein bin, einsam und allein. Ach es nützt doch alles nicht Ich komme hier aus den Fängen der Männer nier mehr raus.
 
Es verging einige Wochen. Ich fühlte nichts. Ich war leer, meine Augen waren leer. Sie sahen jeden Tag dasselbe. Ich tat jeden Tag dasselbe. "Ey du zehn Mäuse, dass du mir einen bläst hier in der Öffentlichkeit." Ich war draußen auf einer Straße. Jeder kannte mich. Jeder Mann hatte mich schon benutzt. Benutzt für seine Sexspielchen. Nur um sich ein Gefühl zu machen nach dem Tod. Man kannte mich auch schon vor dem Tod so. Ich verlor meine Identität, mein eigenes Ich. "Okay ich machs.", sagte ich zu den Typ. Er hieß Jack. Er war etwas dick, aber das machte mir alles nichts aus. Ich fand es eklig, dass er mich mit seinem Wurstfingern immer angrabschte. Aber ich brauchte das Geld. Bei uns hier in der Welt der Toten brauchte man auch Geld.  Man konnte  Geld vieles machen. Sich was kaufen, eine Klasse höher steigen. Es ist fast so wie als bei Lebzeiten. Die Leute die Reich waren waren auch  meist die Beliebtesten und die Bekanntesten. Einige waren Sklaven und andere nur Mittelmaß. Keiner respektierte mich, keiner akszeptierte mich. Ich hatte jeden Respekt verloren. Was macht das schon nochmal zu sterben? Das würde doch keinem stören. Aber wie stirbt man , wenn man schon gestorben ist?
 
"Willst du sterben um zu Leben?" oder "Willst du Leben um zu sterben?" Dieser Satz. Schon wieder dieser Satz. Was hat das zu bedeuten? Er, wer ist Er. Der es sagt. Diese sanfte, männliche Stimme. Wer? Wer in Gottesnamen ist das? "How..., St..., Aht..." Was heißt das?
Das sind nicht normale Worte. Was soll das bloß heißen? Ich will dieses Rätsel raten nicht länger mehr mit machen. Oder wird es mir helfen, mir was nützen? Ich kann jedenfalls mein Alltag anders gestalten. Jedenfalls die Zeit die mir selbst gehört. Denn die meiste Zeit gehört meiner leeren Hölle. Ich als Sexobjekt. Ich nahm ein Zettel und schrieb auf was ich gehört hatte. How, St, Aht. Lange schaute ich auf den Zettel, aber mir fiel nichts dazu ein. Vielleicht war es irgendein Ort, ein Name oder ein Haus das diese Anfänge hatte. Ich schaute in einem meiner Bücher nach. Es war klar das ich nichts fand. Ich kannte all meine Bücher und natürlich auch den Inhalt der sich darin befand. Ich schaute nochmal auf den Zettel. "Was soll das bloß heißen? Kannst du mir nicht ein Tipp geben?"
Die Tür ging auf. "Ey, lass uns vögeln!", sagte ein Kerl und warf den Zettel aus meiner Hand. Er packte mich an den Händen und legte mich auf den Tisch. Den Rest könnt ihr auch ja denken. So ging es den ganzen Tag zu. Er hieß Gerdi. Eigentlich Gerhard, aber jeder nennt ihn Gerdi. Jeder kennt hier jeden und jeder hier hat ein Ruf. Und meiner ist der Schlimmste. Ich wurde immer härter ran genommen. Als Sexobjekt meine ich. Ich war ja nur ein Sexobjekt. Nicht mehr und nicht weniger. Es sind die Fänge der Männer wo eine Frau wie ich hinein gerät. Gibt es denn Männer, wo nicht der Schwanz das Hirn ist?
 
Ich würde gern wissen was diese Buchstaben heißen sollen. Ob die mir überhaupt helfen? Ich weiss nicht so recht. Was sollen die mir schon nützen? Ich komm hier doch sowieso nicht mehr weg. Ach man so komm ich auch nicht weiter. Was kann ich nur machen? Ich kann ja nicht mal irgendjemand fragen, denn ich habe keine Freunde und meine Familie habe ich nie kennen gelernt. ich war schon immer allein.
Ihr fragt euch sicherlich: Wer ist Ich? Ich weiss mein richtigen Namen nicht. Ich wurde nie genannt. Nur immer  Du oder Schlampe. So was  in der Art  war das immer und da hab  ich irgendwann meinen  Namen vergessen. Ich weiss auch nicht wann ich genau geboren bin. Ich kenne nur das Jahr. Also werde ich immer jedes Jahr ein Jahr älter. Dieses Jahr werde ich irgendwann sechsundzwanzig. Mir war das ja egal wann ich Geburtstag habe und wer ich wirklich bin weiss ich auch nicht so genau. Nur das ich gerne Bücher lese. Ich kann noch sagen, dass ich schwarze Haare habe und schwarze Augen. Ich bin in Schanghai geboren das kann ich auch noch sagen. So weit über meine Person. Keine Familie, keine Freunde, Nichts.
 
Es vergingen wieder einige Wochen als plötzlich der Boden unter mir ein krachte. Es war gerade morgens als ich aufstand und ein krachte. Ich war noch in meinen süen Katzenpyjama. Mit solchen süßen Babykatzen. Aber das macht es jetzt nichts zu Sache. "Wo bin ich?", fragte ich mich selber. Wem sollte ich denn sonst fragen? War ja niemand hier.  Warum sollte auch jemand hier sein, bei mir. Ich schaute einmal herum. Ist ja nur ein Loch. Ein bisschen tief, aber sonst waren an allen vier Seiten Wände. Kein Durchgang, nichts. Ich stand auf und wollte mich gerade aus den Loch heben, als ich merkte das unter mir irgendetwas lag. Es war total verstaubt, deswegen konnte ich nicht genau erkennen was es war. Ich bückte mich und versuchte es krampfhaft aufzuheben. Es war ein etwas schmaleres Loch, aber ich schaffte es doch. Ich wischte über die Vorderseite. Es war ein Buch. Ich hielt inne, als ich las: Howard Stuart Ahten. Wer in Gottesnamen? Ich stieg erstmal aus den Loch. Es war dort nicht sehr bequem drin. Als ich gerade das Buch aufschlagen wollte um das Geheimnis zu lüften kam Uwe, der beste Freund von Jack, herein. Er nahm mir das Buch aus den Händen und warf es in eine Ecke meiner bescheidenen Hütte. "Los beweg dich, du Schlampe!", und zog mich raus. Jetzt fing mein Alltag wieder an. Immer und immer wieder dasselbe. Obwohl ich gespannt war wer das ist, musste ich erstmal abwarten bis mein Alltag zu Ende ist.
 
Es war bereits schon dunkel geworden. Am anderen Ende der Stadt lag meine Hütte. Ich war sehr müde und musste den ganzen langen Weg zu mir zurück laufen. Als ich ankam war ich so geschaffen, dass ich mich gleich ins Bett legte. Das Buch kann ich mir ja auch ein morgen anschauen. Es wird ja sicherlich nicht weglaufen. So dachte ich es mir, nein falsch gedacht. Als ich am nächsten morgen aufwachte und aufstand fiel ich erstmal in ein tiefes Loch. Das Loch wo mir letztens der Boden unter den Füßen ein krachte. Ich stiefelte aus den Loch und wollte zu den Buch hingehen, aber wo war es? Dort wo es liegen sollte war nicht. Nichts lag dort. Ich durchsuchte meine ganze Hütte, aber ich fand das Buch nicht. "Wo mag das sein?" "Howard Stuart Ahten." Diese Stimme. Ich kannte sie. Es war die Stimme dieses Mannes. Wer ist er bloß? Wer? Ich setzte mich auf den Boden. "Wer ... Wer bist du nur?" Howard Stuart Ahten. Wer ist das? Ich ... Ich muss das Buch wiederfinden. Ich muss!
 
Ich ging aus meiner Hütte. Mein Alltag hatte zum Glück noch nicht angefangen. Die Zeiten sind sowieso unterschiedlich. Mal muss ich länger, mal darf ich früher gehen. Aber meist muss ich länger dort bleiben, um mir die Kohle zu verdienen. Außerdem kamen ja denn noch frisch gestorbene Männer dazu. Die ich bereits aus meinem Leben davor kannte. Aber was heißt schon Leben davor? Vielleicht lebte ich vor dem Leben das ich hatte schon mal? Aber wer bin ich dann wirklich? Was heißt denn schon Leben? Ich mein jetzt lebe ich ja auch. Nur als Tote. Aber was heißt schon tot? Tot zu sein was heißt das schon?
 
"G ... O ... T ... T ... ich hab dich verloren. T ... E ... U ... F ... E ... L ... du bist in mir geboren." Wer war das? Gott, Teufel? Wieso buchstabiert sie das? Ich kam an dieser Frau an und sah in ihren Augen eine schwarze Flüssigkeit herauskommen. Was in Gottesnamen is das? "G ... O ... T ... T ... ich hab dich verloren. T ... E ... U ... F ... E ... L ... du bist in mir geboren.", sagte diese Frau immer und immer wieder. Leute die um uns herum standen. hatten es jetzt mit der Angst zu tun. "Sie ... Sie hat diese Frau verflucht!!", schrie einer der Typen. Es wurde zum Gerangel. Alle liefen durcheinander. "Was? Ich hab doch gar nichts gemacht!", sagte ich und schaute in die Runde. "Sie hat Pechschwarze Augen!!", schrie eine Frau die in etwas weiter vorne stand. Alle blieben wie auf Knopfdruck stehen. Sie starrten mich alle an. "La stimmt und sie hat auch Pechschwarze Haare. Sie ist der TEUFEL!!" "Das uns das nicht früher aufgefallen ist." "Ja stimmt" "Sie will sich jetzt rächen an uns, weil wir sie benutzt haben. Du dreckiges Miststück! Du musst sterben!!", schrie Jack aus den hinteren Reihen. "Ja tut mir den gefallen und bringt mich um! Dafür werde ich euch danken, aber sagt mir eins, wie wollt ihr das machen?", schrie ich. Alle blieben stumm. "Wie bringt man jemand um, der schon tot ist", sagte jemand aus den hinteren Reihen. Es war Hannes. Er war sicherlich über die eins achtzig groß und hatte dünne, lange Finger. Er war so in dem mittleren Alter. "Teufelsnamen muss man sagen um ihn bringen um.", sang eine Stimme. "Wer war das?" Das war doch wieder dieser Mann, mit der sanften Stimme. "Teufelsnamen?", fragte Jack laut. "Den Namen des Teufels.", erkannte Hannes und sagte es gleich in die Runde. "Um sie zu töten brauchen wirden Namen des Teufels. Also ihren Namen.", und zeigte auf mich. Wieso habe ich meinen Namen bloß vergessen. Das wäre die Gelegenheit für mich zu ruhen. Endlich frei zu sein. Aber ich bin doch nicht der Teufel. Was reden denn alle hier für ein Quatsch? "Fesselt sie!", sagte Hannes. Er liebte es Befehle zu geben und sich in den Vordergrund zu spielen. Ich wurde gefesselt und in den Hauptsitz der Stadt gebracht. Es war mitten in der Mitte der Stadt. Alle verfluchten mich und sagten ich soll meinen Namen herausrücken. Sie glaubten mir nicht, dass ich ihn wirklich vergessen hatte.
 
Es wurde Nachts. Ich hing immer noch am Hauptsitz fest. Die Leute gingen in ihr vertrautes Heim und meinten, sie können mich ja morgen weiter vornehmen. Heute bringt es nichts mehr. „Argh ... Mein Arm.“ Vom herunter hängen wurde meine Haut am Arm, wo das Seil festgebunden war, abgeschürft. Ich weiss gar nicht wieso sie mich als den Teufel halten. Was hab ich getan? Ich wollte doch nur der Frau helfen, als ich gesehen hatte, dass eine schwarze Flüssigkeit bei ihr aus den Augen quillt. Es vergingen jetzt sicherlich einige Minuten, als mir das Buch wieder in den Sinn kam. „Das Buch hat mich da hinein geritten.“ Nur wegen diesem Buch bin ich hier. Ich wär sonst nicht einmal hinausgegangen. Dann wär das alles hier nicht passiert. Aber was gutes hat es auch an sich. Ich musste heute nicht wieder die Männer befriedigen. „Wirst du festgehalten?“ Wer war das? „Ich war das. Sorry, hab ich dich erschreckt?“ Hinter mir tauchte ein junger Mann auf. Er war so in meinem Alter und hatte schönes, weiches Haar. Es war weiß-blau- So etwas sieht man hier selten. Seine blauen Augen leuchteten voller Energie, voller Willensmut. Er hatte eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd an. Genau nach meinem Geschmack. Ach was rede ich da? Ich kenne den Typen ja nicht einmal. Außerdem ist er ein Mann, wie jeder andere auch. Aber warum hat er geantwortet 'Ich war das'? Ich hab doch meine Frage nicht einmal laut gesagt. Wie konnte er sie dann hören? „Ich mach dich los.“ Er ging zu und holte ein Messer aus seiner Jeans heraus. Er nahm das Seil und schnitt es auf. Es fiel zu Boden und ich konnte meine Arme wieder spüren. „Geht es dir gut?“ „Ja. Wer bist du? Was willst du von mir? Du hast doch sicherlich irgendein hinter Gedanken im Kopf.“, sagte ich, weil ich ihm nicht traute. „Nein, ich will nichts von dir. Lass uns abhauen von hier, bevor die dich in die Finger kriegen.“, sagte er und nahm mein Arm. Ich zuckte mein Arm zurück: „Sollen die mich doch kriegen! Ist mir doch scheiß egal ob die mich holen. Am liebsten würde ich sterben. Du hättest mich nicht befreien sollen. Damit hast du dir Feinde gemacht.“ „Das ist mir egal.“, meinte er und versuchte mich zu überreden. Ich hielt immer noch mein Arm in der Hand. Es tat etwas weh, weil die Reibung zwischen mein Arm und dem Seil meine Haut abgeschürft hatte. Er blutete. Beide Arme von mir bluteten, aber das war mir egal. mir kam wieder dieses Buch in den Sinn. „Da kommt eine Wache. Der Typ schlug ihn mit der Faust nieder. Er nahm meine Hand und zog mich mit. „Los wir verschwinden!“, sagte er hastig und hielt mich so sehr fest, dass ich mich nicht von den Griff befreien konnte.
 
Es ging schon langsam die Sonne auf. Wir hatten uns unter den Bergen in einer Höhle versteckt. Er kannte den Ort sehr gut und mir kam es so vor, dass er schon wusste was er tun wird, bevor er mich fand. „Wo sind wir?“ „Hier werden die uns nicht finden.“, sagte er beruhigt und setzte sich hin. „Warum hast du mich befreit? Was hast du davon?“, fragte ich weiter. „Du musst nicht immer den Gedanken haben zu ruhen. Warum hast du dir überhaupt diesen Ruf geholt? Du musst was essen.“, und hielt mir ein Teller mit Essen hin. Ich nahm mir den Teller. Wieso antwortet er immer so komisch? Kann er meine Gedanken lesen? Ich hab nämlich gerade den Gedanken gehabt zu ruhen. Und ich dachte auch, es ist alles nur wegen meinem scheiß Ruf. Aber dass alles hab ich gedacht kurz bevor er es gesagt hatte. „Du kannst mir vertrauen. Ich bin nicht so ein Mann wie du sie kennst“, sagte er und nahm sich noch einen Teller. Was ist das denn für ein komischer Vogel? Wie soll ich ihn vertrauen, wenn er immer geheimnisvoller und eigenartiger wird? Er antwortete mir auch nicht mal. Er sagt immer etwas dazu was ich gedacht habe. „Es ist nicht leicht für mich. Ich weiss du kannst damit jetzt nicht viel anfangen, aber...“ „Jetzt komm mir nicht mit so'ner Schnulze.“ Ich stand auf und sprach weiter: „Ich kenn dich nicht mal. Ich hab dich auch noch nie gesehen. Du bist kein normaler Mann. Was willst du bloß von mir?“ Er starrte mich mit großen Augen an. Er sah aus als ob er überlegte. „Ich weiss. Aber ich kann dich nicht in Ruhe lassen.“ Schon wieder! Gerade hab ich gedacht 'Ach lass mich doch in Ruhe!' und er antwortete darauf. „Wer bist du?“ „Ich kann dir nicht meinen Namen nennen.“ „Und warum nicht? Vergessen oder was?“ „Nein, wenn ich ehrlich bin kenn ich den noch.“, sagte er und ging zum Eingang der Höhle. Ich werde aus den nicht schlau. „Du brauchst aus mir nicht schlau werden.“ „Schon wieder! Wie machst du das? Los rede! Wie machst du das? Wie kannst du meine Gedanken lesen?“, schrie ich ihn an und hielt ihn an den Schultern fest. „Wäre es nicht unfair, wenn ich meinem Namen sage und du deinen nicht?“, sagte er, so ob er meine Frage nicht gehört hätte. „Ich habe im Gegensatz zu dir meinen Namen wirklich vergessen.“ „Ja ich weiss, weil du keine Eltern hattest und so.“ „Woher weisst du das jetzt schon wieder?“ „Ach das spricht sich doch in der Stadt so herum.“ Wow er antwortete mal auf meine Frage. „Denn erzähl mal woher du eigentlich kommst. Wenn du schon so viel über mich Bescheid weisst, will ich über dich auch Bescheid wissen.“ „Ich kann dir nichts erzählen. Du musst mir vertrauen. Ich kann darüber wirklich nicht reden.“, sagte er und drehte sich zu mir um. „Wieso? Ist jemand hinter dir her? Oder die Regierung, genau die Regierung jagt dich über Land und See.“ Ich lachte etwas darüber. „Du brauchst dich nicht lustig darüber zu machen. Ich...ich hab einen Auftrag. Es ist eigentlich kein Auftrag, aber so etwas ähnliches.“ Oh wow, er gibt wenigstens das von sich preis, auch wenn ich nichts verstanden habe was er überhaupt damit meinte, ist es jetzt auch egal. Wie gesagt ich werde aus ihm nicht schlauer. „Ich verschwinde!“ „Nein, du kannst nicht einfach so gehen.“ „Wieso? Willst du mich etwa gefangen halten?“, sagte ich und ging aus der Höhle. Hier brannte überall Licht. Ich schaute mich um und ging los.
 
Ich frage mich wo ich eigentlich bin. Die Höhle scheint unendlich lang zu sein. Kein Ausgang in Sicht. Ich kam an einer Kreuzung. Ganze Zeit war ich geradeaus gelaufen, aber welche Richtung sollte ich einschlagen? Geradeaus, links oder doch rechts? Ich weiss es nicht, aber ich sollte mich entscheiden. Ich schaute nochmal in jede Richtung, dann entschied ich mich nach links zu gehen. Ich ging und ging es nahm kein Ende. Wo ist hier bloß der Ausgang? Wieso ist das mir nicht vorher aufgefallen, als er mich hierher gebracht hatte? Ich ging weiter. Mir kam vor ob ich schon eine halbe Ewigkeit hier entlang laufe. Es ist sicherlich schon eine Stunde vergangen. ich blieb nach einer Weile stehen. „War ich hier nicht schon einmal“ Die Gänge hier sehen alle identisch aus. Ach man wieso kann ich nicht einfach sterben? „Sei doch nicht so. Verändere doch deinen Ruf. Du könntest so ein schönes lebendiges Tod sein leben.“ Ich drehte mich um. Schon wieder dieser Kerl, der mich hierher gebracht hatte. Man hab ich mich erschrocken. Ist er mir die ganze Zeit nach gelaufen? „Du hast schon wieder meine Gedanken gelesen.“ „Nein. Ich bin dir nicht nach gelaufen.“ Lies nicht meine Gedanken du Holzkopf, dachte ich mir, sodass er mal mir zuhört. „Oh Sorry, war nicht meine Absicht.“, sagte er zu mir. „Er hat mich gehört.“ „Los lass uns zurück. Hier findest du nie allein heraus.“ Mir war klar, dass er es nicht gehört hatten oder jedenfalls überhört hatte. Wer ist der Kerl bloß? Einer der antwortet, wenn man denkt und ignoriert, wenn man etwas sagt. „Denk nicht schon wieder nach wer ich bin. Das nervt langsam!“ Und du hör auf meine Gedanken zu lesen. Das nervt noch mehr, dachte ich so das er mich hört. Er hatte mich gehört, aber er sagte nichts dazu. Wir gingen zurück zu der Höhle. Mir blieb ja nicht viel übrig Entweder wäre ich noch länger weiter geirrt oder ich lass es sein und geh mit diesem Typ zurück und sehe wie es dann weiter geht.
 
Es war bereits mittags geworden. „Hey, die Schlampe ist weg!“, schrie Jack. „Was? Der Teufel ist entkommen!“, schrie eine Frau. Die Stadtbewohner hatten es jetzt wieder mit der Angst zu tun. „Eindeutig ist sie der Teufel! Sonst hätte sie sich nicht losreißen können“, sagte Jack weiter. „Ahh...das ist das Werk eines Teufels“, schrie eine weitere Frau. Hannes, der sich immer in den Vordergrund spielte, entdeckte das abgeschnittene Seil. „Ich glaube, jemand hat sie befreit. Aber wer würde den Teufel freiwillig befreien?“, sagte er zu den anderen Bewohnern, die um ihn herum standen. Mal wieder hatte er es geschafft sich in den Vordergrund zu spielen. „Hannes. Es muss irgendjemand von uns sein.“, sagte Jack zu ihm. „Stimmt.“, sagte Gerdi der sich gerade dort eingetroffen hatte. Er war nicht besonders groß und er trug eine dicke Brille. Gerdi heißt eigentlich Gerhard, aber jeder nennt ihn Gerdi. Er hatte Schulter langes Haar und eine schiefe Nase. „Jetzt müssen wir das schwarze Schaf unter uns finden.“, sagte Hannes um der Boss bei der ganzen Aktion zu sein. „Also fragen Uwe, Jack und ich euch nach euren Alibis aus.“, sagte Hannes. „Und was ist wenn es einer von euch war?“, fragte eine Frau. „Genau.“, sagte sie weiter. „Oder ihr wart es alle drei!“ Alle redeten jetzt durcheinander. „Ruhe!“, schrie Hannes ganz laut. „Irgendjemand muss es doch gewesen sein!“ „Wir haben die ganze Nacht geschlafen.“, sagte Gerdi. Alle gaben ihm recht. Und schon wieder entfachte ein Aufstand. Alle riefen durcheinander. „Wir haben geschlafen!“ „Wir sind unschuldig!“ „Ihr wart es!“ „So kommen wir nicht weiter.“, rief Uwe in die Masse. Er war ein Meter siebenundsiebzig und hatte hellblonde Haare. Er sah fast aus wie ein Mädchen. Aber mit der tiefen Stimme wusste man gleich, dass er ein Mann war. So gesagt, passte das Aussehen absolut nicht zu der Stimme. Hannes, Jack und Uwe hatten es geschafft die Bewohner ruhig zustellen und fingen mit den Alibis an. Die meisten sagten, dass sie geschlafen hätten. Einige hätten noch Besuch gehabt und andere haben miteinander geschlafen. „So kommen wir auch nicht weiter!“, murrte Hannes. „Schön, dass du es auch mal merkst.“, meinte Jack. „Okay, wenn wir davon ausgehen, dass es keiner von uns war. Wer war es dann? Und wo kann sie sein?“, sagte Hannes. Wir teilen uns auf und suchen sie. Sie muss hier irgendwo sein. Sie kann ja nicht einfach so spurlos verschwinden.“, sagte er weiter. Mal wieder so, dass er der Boss dieser Aktion ist. Sie teilten sich auf und gingen in verschiedene Richtungen. Hannes ging mit Uwe und Jack. Das hätte man sich aber auch denken können.
 
Hannes, Uwe und Jack gingen in Richtung Berge. „Hey, was meint ihr ob sie hier her geflohen ist? Der Wache meinte, dass sie in diese Richtung gerannt ist.“, fragte Uwe. „Ja, aber ich glaube, dass sie von irgendjemand gerettet wurde.“, sagte Hannes und blieb stehen. Sie waren ganz oben auf den Berg angekommen. „Ich glaube nicht, dass sie dort lang ist. Gibt es vielleicht eine Höhle oder so etwas ähnliches?“, fragte Jack. „Du meinst ein geheimen Ort unter diesem Berg?“ „Ja, irgendein geheimen Untergrund der nicht auf der Karte aufgezeichnet ist.“, sagte Jack weiter. „Du meinst die Karte wo die Konstruktion wurde und gebaut.“, sagte Hannes. Er gab mitten am Berg ein Gebäude, dass auf eine Karte konstruiert wurde um es zu bauen. Die Architekten hatten auch den Berg und die Durchgänge mit aufgezeichnet. Die Durchgänge wurden aber zu gemacht, als der Krieg zwischen beiden Seiten entfachte. Seit da an gab es keine Durchgänge mehr. Aus den wurden Höhlen, die die Armen benutzt haben zum schlafen. Also quasi als Wohnung. „Lass uns wieder nach untej gehen und in den Höhlen schauen, ob es dort noch andere Durchgänge gibt“, meinte Uwe und stolperte über ein Stein und rollte den Abhang hinunter. Zum Glück ist ihm nichts passiert. Er hatte zwar paar schrammen am Körper und seine Schulter tat ihm etwas weh, aber sonst ging es ihm gut. Jack und Hannes waren bereits auch unten angelangt. „Ich gehe nach links.“, sagte Hannes. „Du suchst dir mal wieder den größten Teil aus. Ich komme mit dir.“, sagte Jack. „Okay, okay.“ Uwe ging los und untersuchte die Höhlen auf der rechten Seite. Jack und Hannes gingen nach links und kamen an der ersten Höhle an. „Hey du schaust in der Höhle nach und ich geh schon mal zu Nächsten. So kommen wir schneller voran.“, sagte Hannes und ging zu nächsten Höhle. Es war die geschlängelte Höhle. Sie ging tief hinein und er sich eine Fackel mitnehmen, um etwas sehen zu können. Die Höhle hieß nicht umsonst geschlängelte Höhle. Zuerst hieß sie anders, bis man sie in geschlängelte Höhle umbenannte. Sie hieß geschlängelte, weil sie wie eine Schlange geschlängelt war. Es war aber eher wie ein halber Friedhof. Während des Krieges sind dort viele Leute verbrannt ohne Grund. Sie sind dort durchgegangen und sind einfach verbrannt. Ihre Körper wurden regelrecht zerstört. Nicht einmal die Knochen, also das Skelett ist übrig geblieben. Alles war weg, bis auf die Kleidung. Eine Zeit lang nach dem Krieg hatte man sich dort nicht mehr hinein getraut, weil man dachte, dass man verbrannt wird. Irgendwann kam die Legende auf, dass nur die mit einer reinen Seele hindurchgehen können und die mit einer bösen Seele verbrannt werden. So wie Gott es gewollt hatte. Diejenigen zu verbannen die nichts gutes auf der Welt machen. Und so wurde die Höhle ein Zeichen Gottes. Weil man sich nicht erklären konnte, dass die Leute einfach so verbrannt wurden und verschwanden, so wurde gesagt das Gott es so gewollt hatte. Wenn man keine Erklärung fand und es so unerklärlich schien, wurde einfach nur gesagt, Gott war es. So hatte man ganz leicht eine Erklärung gefunden. Hannes hatte ein weing Angst, aber er konnte sich jetzt nicht in die Hosen machen. Er ist doch kein Feigling. Sonst hätte er ja gleich auswandern können.
 

Fortsetzung folgt...

 
 
 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.06.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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