Ein Knacken, Brechen und Johlen ertönt. Mick rast zurück in den Bach und taucht ganz schnell unter. Kinder laufen lautstark durch den Wald und sehen Klaus am Bach trinken. Sie rufen: „Seht mal diesen schönen Hund. Den streicheln wir mal.“ Wie scheinbar zutraulich kommt Klaus an und ließ sich streicheln. Er liebt diese Momente, wenn er mit einem Hund verwechselt wird und genießt die Streicheleinheiten. Bald darauf lassen die Kinder von ihm ab und er geht seines Weges.
Tage später kommen wieder Menschen in den Wald und sehen Klaus. Sofort wollen die beiden Kinder auf ihn zu und ihn streicheln: „Mama, Papa, da ist ein lieber Hund, den sehen wir uns an.“ Blitzartig rennen sie los und sind im Nu bei Klaus, der sich streicheln lässt. Vor Schreck ganz starr sehen die Eltern, dass Klaus ein Wolf ist. Sie machen langsame Bewegungen auf einen großen Stock zu. Gleichzeitig nehmen sie im Kopf eine Stimme wahr: „Wovor habt ihr Angst? Ein Stock ist unnötig, ich liebe alle Wesen. Kommt auch her zu mir.“ Sie schütteln den Kopf. Woher kommt diese Stimme? Haben sie einen Sonnenstich? „Ja, ich bin es. Dieser ach so gefährliche Wolf kann Gedanken lesen und auch mit anderen Wesen über Gedanken Kontakt aufnehmen. Glaubt es ruhig, so unwahrscheinlich es auch ist.“ Entschlossen laufen sie auf den Wolf zu. Da nimmt er die Kinder bei den Jacken und zerrt sie weg. Sofort sind die Eltern hinter ihm her. Da kracht es und ein Baum fällt auf die Stelle, wo sie gerade noch gestanden haben. Klaus hat die Kinder sofort losgelassen, als er die Eltern in Sicherheit weiß. Dieser Schock ist zuviel für sie und sie setzen sich erst einmal. Zu den Kindern sagt Klaus in Gedanken: „Geht zu euren Eltern, sie brauchen euch dringend.“ Schnell kommen sie seiner Aufforderung nach und umarmen ihre Eltern. Die Mutter sagt: „Das glaubt uns kein Mensch. Zuerst ein Wolf, der Gedanken liest, danach unsere Rettung und er schickt uns unsere Kinder, die uns umarmen. Das ist doch verrückt.“ „Stimmt und ich weiß, dass ihr genau das gebraucht habt. Soll ich euch mal einige Reime vortragen?“ Fassungslos schauen alle auf Klaus. Noch mehr Wahnsinn? Aber was soll es? Soll er vortragen, was er will. „Ich danke euch, dass ihr mir zuhört besser gesagt, meinen Gedanken folgt. Also:
Menschen bekommen Kinder, wie sie sagen: aus Liebe.
sie versorgen die Kinder und versetzen damit deren Seele schwere Hiebe.
Füttern, wickeln, baden, erziehen und kleiden, welch ein Leiden für die Kleinen.
Stehen sie eines Tags auf , wie Mensch sagt, eigenen Beinen,
so fühlt die einst reine kindliche Seele Freiheit aus dem Inneren heraneilen.
doch meist lässt er sie kaum in sich verweilen.
Schade um das reine Wesen,
das er einst gewesen.
Eindrücke von außen verwirren
und lassen die Wesen irren.
Hauptsache von außen stimmt das Bild,
auch wenn von innen 'Warnung' steht auf einem mahnenden Schild.
So scheint die Menschheit von heute halt zu sein,
jeder wahrt den äußeren Schein,
leben in einer 3D-Utopie
scheinbar endet sie wohl nie!
Was meint ihr dazu?“
Die Eltern scheuen sich, was zu sagen. Das war doch unmöglich. Die Kinder rufen: „Wie schön. Bitte mehr davon.“ Schon trägt Klaus noch Weiteres vor:
„Meine Seele rein wie der Strahl der Sonne,
welch eine Wonne.
Meine Worte rein und klar wie das Himmelszelt,
wäre es doch wunderschön, wäre es so auf der ganzen Welt.
Krankheit und Kriege gehören zu Gestern und nicht zu Heute.
Das wäre schön, ruft die ganze Meute.
Menschen wünschen sich das Leben wäre zeitlebens schön und angenehm.
Doch sie spüren kaum, dass sie es sich selber unangenehm dreh'n.
Im Ursprung haben Menschen das Paradies auf Erden,
doch der Mensch baute es sich um und ließ es zu seiner eigenen Hölle werden.
Der Mensch ist dabei, dies zurück zu dreh’n, wie schön!
Doch kaum einer möchte es wirklich seh’n,
aus Angst in eine ungewohnt schöne Zukunft zu sehen.
Für Menschen ist anders als gewohnt meist schlecht,
doch dies zu beurteilen: Wer gibt ihnen dazu das RECHT???
Den Eltern rollen die Tränen über die Wangen. Warum berühren diese Worte sie nur so tief? Die Kinder geben unbewusst die Antwort: „Mama und Papa, das Paradies möchten wir auch haben. Wann bekommen wir es?“
Klaus gibt noch mehr Weisheiten von sich:
„Menschen haben Gefühle, die Unwohlsein verursachen. Gefühle sind innerlich, wieso sucht Mensch äußerlich nach Wohlsein???
Wohlsein wie auch das Gegenteil sind in uns SELBST. Unser Selbst ist wie eine Waage. Körper auf der einen Seite, Seele/Wesen auf der anderen. Dies gehört in Einklang und ergibt unser Selbst = Wohlsein.
Wie gebannt lauschen sie dem letzten Gedicht von Klaus:
„Als kleine Menschen lieben wir alles und jeden,
wer spricht uns das ab und auch dagegen?
Nichts und niemand würden die meisten sagen
in diesen Tagen.
Und doch ist es so mit uns geschehen,
wie das anfing, lasst es uns näher ansehen.
Erfahrungen nennen Menschen das, was sie erleben
und bei denen sie danach streben,
dass bloß alles geht normgerecht und nie daneben.
doch niemals eine Norm ist für alle Menschen gemacht,
deswegen werden unwohle Erfahrungen von viel zu vielen Menschen gemacht.
Verständnis fehlt wofür sie leben,
existieren rein für normgerechtes Streben,
doch dies geht daneben.
Nach Wurzeln des Unwohls wird geforscht,
dauert zu lang, der Mensch wird dadurch morsch.
Doch möchte jeder seines Kindes Bestes
also schützen wir sie vor schmerzen.
Gute Erfahrungen braucht es, keine schlechten
also halten wir schützend die Hand
bevor sie in Berührung kommen mit dunklen Mächten.“
Die Eltern sind vollkommen sprachlos. Wie kann ein Wolf so etwas wissen? Ihr Weltbild ist total erschüttert. Nur die Kinder umarmen Klaus und sind traurig, als er sie verlassen möchte. „Tragt diese Weisheit in die Welt und sie wird sich ändern. Sie wird zum Paradies für alle Wesen auf ihr. Wenn ihr mich braucht, ich bin in eurer Nähe. Ein Gedanke an mich und ich bin bei euch.“
Mit diesen im Kopf sich formenden Worten läuft Klaus fort und verschwindet lautlos im tiefen Wald. Nur die Sonne hat gesehen, wohin er gegangen ist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.07.2006.
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