Andreas Gritsch

das ozean- segelschiff

 
 
Seine Augen starrten mich an, durch das eben neu aufgefüllte Glas, weniger bohrend, wie ich erst durch meine Körperhaltung dachte, als mehr fragend, nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte
Ob ich helfen könne, fragte ich ihn. Er sagte nur, daß dies umgekehrt wohl besser sei, stand auf und ging.
Die Musik wurde immer leiser, ich dachte, nun sollten die Leute gehen, doch sie kam nicht vom Band, der Pianist spielte nur den Übergang von Lady in Red zu Yesterday.
Der Seegang war mir inzwischen zu einem vertrauten Freund geworden, er gestand mir die körperliche Klarheit zu, doch die meiner Sinne nahm er mit sich, lachend und taumelnd den Wellen gleich.
Am nächsten Abend, obwohl nicht meine Art, machte ich mich erneut auf den Weg zur Theke, nicht um zu trinken, sondern in der Hofnung, diesem Mann erneut gegenüber zu sitzen. Doch vergebens, er war verschwunden, nicht nur vom Schiff, wie mir der Barmann bestätigte, sondern auch aus meinem Leben.
Ob er trotzdem irgendwann für mich da sein wird, ich weiß es nicht, und hoffe doch;
denn unsere Sterne leuchten, aber unsere Wellen lachen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.08.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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