Susanne Aukschun

Hausbesuche vom Chef (Teil 6)

 
 
Hausbesuche vom Chef – Teil 6
 
Meinen Kontakt zum „Chef“ konnte ich Thomas übrigens schnell beweisen, denn – wie schon in der Vergangenheit – hatte er für eine Menge kurioser Ereignisse gesorgt. So war es zum Beispiel ein ordinärer Gummiball, den wir an Rügens Stränden fanden. Nichts Ungewöhnli­ches, sagen Sie? Das ist schon richtig, wenn man es ohne Vorgeschichte betrachtet. Hier war es allerdings so, daß mein Hund diese Gummibälle mit Strippe überaus liebte, ich jedoch jeg­liches Spielzeug für „Flocke“ auf der Reise vergessen hatte. Dementsprechend sagte ich zu Thomas, daß wir dringend irgendwo einen Zooladen anfahren müßten, um den kleinen Hund mit einem Spielzeug zu versorgen. Kaum ausgesprochen, lag dann dieser Gummiball im Sand – nicht irgendeiner, sondern genau jene Sorte, die Flocke so sehr liebte. Ulkig, oder? Ebenso fand ich auf einer öffentlichen Toilette eine halbvolle, achtlos weggeworfene Parfümflasche. Natüüüürlich, Sie erraten es. Nicht irgendein Parfüm, sondern genau jenes, was ich mir schon immer gewünscht hatte, mir aber nicht leisten konnte: Pleasures von Estee Lauder (ca. 70,00 Euro).
 
Ein anderes Mal sahen wir bei Thomas’ Schwester Fußball. Sie war sehr traurig, daß „ihre Mannschaft“ nicht gewann. Ich sagte zu ihr, daß noch längst nicht alles entschieden wäre und – schwupsdiwups – passierte beim entscheidenden Elfmeter-Schießen das siegbringende Tor. Petra war begeistert.
 
Natürlich klappt das nicht immer, denn der „Chef“ kann ja nicht auf alle (meine) Wünsche ein­gehen. Trotzdem ist es schon oft passiert – vor allem auch meinem Vater – das umgehend gehandelt wurde. So ist zum Beispiel mein Start in Pahna in bleibender Erinnerung, wo wir Ostern, also spät im Jahr, noch ein Schlittenhunderennen veranstaltet hatten. Eigentlich war es viel zu warm für die Tiere, gerade zur Mittagszeit, wo ich mit meinen 6 Hunden fahren sollte. Doch mein Vater gab sich optimistisch, zog sich bei sommerlichen Temperaturen eine Jacke an und griff seinen Regenschirm. Alle guckten ganz ungläubig, denn es war viel zu warm und keine Wolke schwebte am Himmel. Doch genau um 14.00 Uhr, als ich starten mußte, ergoß sich ein sintflutartiger Regen über dem Rennplatz, der die Temperaturen schnell abkühlte und den „Sportgeräten“ (Huskies) ein angenehmes Klima brachte. Wer hätte das gedacht? Alle staunten nicht schlecht.
 
Ähnlich war es auch auf einem anderen Rennen, wo wir einen Kumpel trafen, der mich um Geld betrogen hatte. „Den soll der Blitz beim Sch... treffen“, fluchte mein Vater und wünschte ihm, daß ihn mal ein Hund beissen sollte. Schwupdiwups, war’s schon geschehen. Wenig später lief Karlheinz mit einer Armbinde herum, weil er in einer Beisserei seiner Hunde schwer verletzt wurde. Manchmal malen Gottes Mühlen gar nicht so langsam...
 
Einen Teil gibt es noch...

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Susanne Aukschun).
Der Beitrag wurde von Susanne Aukschun auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.08.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Susanne Aukschun als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Nicht ohne Leoni von Heiger Ostertag



Ein Tag im Februar des Jahres 2006. Der EDV- Fachmann Klaus Gruschki kann kaum ausdrücken, was er empfindet, als er seine neugeborene Tochter Leoni im Arm hält. Seine Frau Michaela und er sind die glücklichsten Menschen der kleinen, süddeutschen Provinzstadt und voller Vertrauen in die gemeinsame Zukunft. Doch die Beziehung und das Glück zerbrechen. Auf einmal ist Klaus allein und Michaela mit Leoni verschwunden. Erst nach langer Suche und mit großen Mühen gelingt es dem Vater, Mutter und Kind wieder zu finden und den Kontakt zu Leoni neu herzustellen. Dann entzieht ein bürokratischer Akt dem Vater die gemeinsame Sorge fürs Kind. Gruschki weiß sich nicht anders zu helfen, als seinerseits mit der Tochter heimlich unterzutauchen. Nach einer dramatischen Flucht wird er in Österreich verhaftet und Leoni ihm gewaltsam entrissen. Er kommt in Haft und wird als Kindesentführer stigmatisiert. Doch Klaus Gruschki gibt den Kampf um sein Kind und um Michaela nicht auf …

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Wie das Leben so spielt" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Susanne Aukschun

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Hausbesuche vom Chef (Teil 7) von Susanne Aukschun (Wie das Leben so spielt)
Regen in Posen von Rainer Tiemann (Wie das Leben so spielt)
Kurts Geschichte von Siegfried Fischer (Fragen)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen