Es war eine helle Nacht wie die, in denen es mich nach einem guten Tropfen Blut dürstet. Er muss wie Honig die Kehle hinunter rinnen und von innen wärmen.Wir saßen in unserer Kneipe und stocherten gelangweilt in unseren Drinks herum. Alkohol, die Droge dieser zerbrechlichen Wesen, die sich Menschen nennen, um kurz der Realität zu entfliehen. Kein Ersatz für den Flash, den ein Tropfen Blut bewirkt.Mich zuckte es bereits in der Hand in freudiger Erwartung auf die Jagd. D war kurz nach dem Aufwachen verschwunden um die Ziele herzulocken. Wir, also Michael und ich, lagen noch auf der Lauer.Da kamen die Zwillinge. Wie wir Vampire von der alten Garde. Nur diese waren zusätzlich wunderbar anzusehen, eine wahre Augenweide, und zu allen Schandtaten bereit. Es war zwar nichts Richtiges zwischen uns, aber irgendetwas war da.Sie sprachen uns an auf der Suche nach ein bisschen Spaß. Ein riesiger Beutel Jax im Anschlag sprangen sie in unsere Schöße und deckten uns mit scharfen Küssen ein. Nicht dass es uns missfallen würde, Kain bewahre, aber vor einer Jagd war ich immer eiskalt, geradezu lieblos. Eben auf das Ziel konzentriert. Ohne diesen Fanatismus wäre ich wohl schon tot.D rief uns schließlich im falschen Moment in die unsere Welt zurück. Die Zielgruppe hatte gerade den Fluss passiert und war unterwegs zu uns. Fünf Stück nasser Hund. Eine unfaire Aufteilung. Für die.Nett wie ich war ließ ich Michael mit den zwei Damen sitzen und machte mich allein auf. Sollte er seinen Spaß haben. Ich arbeitete sowieso lieber allein.
Zwei Stunden später kehrte ich blutverschmiert und mit einem
Beutel Trophäen zurück zu unserer Wohnung. Mein Rapier hatte mir wieder einmal
gute Dienste erwiesen und diesen fünf wahnsinnigen Hunden gezeigt, dass man
sich nie mit den falschen anlegen sollte. Gebrochene Kiefer, ausgerissene
Klauen und abgerissene Ohren waren die mindesten Wunden die sie davongetragen
hatten. Von den dreien, die das Zusammentreffen nicht überlebt hatten, ganz zu
Schweigen.Ich war glücklich, ausgepowert und bereit für ein bisschen
Spaß vor dem Tag. Ein kleiner Kratzer an der Leiste blutete langsam vor sich
hin und zog eine schöne Spur durch das Haus zu uns. Ich spielte einen Moment
mit dem Gedanken mir noch eine kleine Erfrischung zu holen als ich mein
Aussehen im Spiegel erblickte. Mein Restselbstbild sah aus als hätte man mich
durch die Mangel gedreht, nicht diese wilden Hunde. Das Alter zeigte langsam
seine Spuren, die Haare waren nicht mehr von dem satten Braun wie früher und
die dunklen Augen hatten jeden Glanz verloren.
Bevor ich die Tür öffnen konnte tat es jemand anderer für
mich und Selene, die ältere der Zwillinge, lächelte mich an. Die Spuren
mehrerer Schichten Jax waren nur oberflächlich entfernt worden. Sie lächelte
wie ein Engel obwohl ein dünner Faden Blut aus ihrem Wundwinkel hing. Sie
kicherte amüsiert über mein Aussehen und musterte meinen Trophäenbeutel.
„Erfolgreich?“
Ich zwängte mich wortlos an Selene vorbei und trottete zum
Wohnzimmer. Ein Lykaner lag noch auf dem Tisch, Michael schnitt gerade Armschienen
zurecht. Ohne Kommentar warf ich ihm die neuen Teile hin und schlich ins
Esszimmer. Auf dem Tisch lag ein Mensch in einer beachtlichen Blutpfütze. Die
Augen waren starr auf das Fenster gerichtet, mindestens zwei hatten sich an ihm
gelabt.
„Wie oft hab ich dir gesagt du sollst deinen Müll
wegräumen?“ schrie ich durch die Wohnung. Meine Stimme war rau und verbraucht.
Für heute Nacht war wirklich genug. Selene stand in der Tür und lächelte mich
noch immer verschmitzt an. „Wir haben schon ohne dich vorgefeiert.“
„Mir egal“, zischte ich und verschwand in meinem Zimmer. Die
Jalousien waren bereits ganz unten und mindestens fünf Dutzend Kerzen warfen
ihre Schatten auf die Wände. Mein Sarg lehnte offen an der Wand. Auf meinem
Bett räkelte sich Beth, die andere Zwillingsschwester. Auffordernd winkte sie
mich heran und schloss mich in die Arme. Sie duftete wie Engel duften sollten,
ihr Haar trug einen Hauch von Rosen.
„Ist mein müder Krieger zurück?“ hauchte sie mir ins Ohr. In
diesem Moment wusste ich dass die Nacht noch jung war. Ich mobilisierte meine
letzten Kräfte und schloss sie fest in meine Arme. Eng umschlungen fielen wir
auf die Schlafstätte.
„Du bist verletzt“, flüsterte Beth und entblößte ihre
Brüste. „Komm, schließ deine Wunden.“
Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen. Und wieder einmal
schlief ich nicht in meinem Sarg sondern in der warmen Umarmung einer
wunderschönen Frau.
Luke. Luke, ich bin
dein Vater.
Darth Vader und Luke Skywalker lieferten sich ein
Laserschwert-Duell auf dem flackernden TV-Bildschirm. Ich gähnte enttäuscht
über die schlechte Programmauswahl von Beth und legte meinen Arm um sie. Die
Wunde an ihrer Schulter war beinahe vollständig verheilt über Nacht. Liebevoll
leckte ich sie bis sie sich geschlossen hatte. Beth lächelte dankbar und strich
durch meine Haare. „Michael war vorher da. Er will dich sehen. Scheint wichtig
zu sein“, sagte sie geistesabwesend. Dann schob sie mich zur Seite und stand
auf. Sie hob ihr Kleid auf und schlüpfte hinein. „Selene ist schon weg. Ich
werde dann wohl nach Hause gehen. Sehen wir uns heute noch, Süßer?“
„Wann immer du willst“, antwortete ich und schaltete den
Fernseher aus. Das Gedudel von Star Wars war nicht zu ertragen, vor allem nicht
wenn noch die Ewigkeit vor einem lag.
Michael stand immer noch oder schon wieder in der Werkstatt.
Der Kadaver des Lykaners war verschwunden, stattdessen lag eine vollständige
neue Rüstung auf dem Tisch. Michael ritzte gerade seinen Namen in den Brustkorb
ein.
„Beth sagte du willst mich sprechen?“
„M-hm. Du hast schlechtes Material gebracht. Das meiste
liegt im Müll.“
„Ich wurde gestört. Außerdem war ich müde. Das nächste Mal
sollte ich mir davor einen Snack gewähren.“
„Wie du meinst“, schnaubte Michael und schleuderte das
Messer in die Tischplatte. Es blieb stecken und bewegte sich noch einige
Sekunden. Inzwischen wischte sich der Handwerker die Hände an einem Handtuch
ab.
„Nimm nicht immer die Frischen“, beschwerte ich mich.
„Ich hab dir was zu sagen.“ Michael warf das Handtuch zum
Müll und deutete dann auf einen Sessel. „Ich glaube es ist besser wenn du dich
setzt. Es könnte ein großer Brocken zum Schlucken sein.“
„Na toll“, seufzte ich und nahm Platz. Michael rückte einen
Stuhl näher und setzte sich auf die Lehne. Das Holz knarrte bedenklich unter
seinem Gewicht. „Gestern Nacht ist was passiert.“
„Du hast Selene und Beth zusammen gehabt?“ feixte ich.
Michael blieb aber ernst.
„Nein. Noch nicht. Aber ihr Jax hat etwas bei mir bewirkt.
Ich hatte eine Vision.“
„Das ist der Sinn der Sache. Jax soll Visionen erschaffen.
Ich hatte da auch schon ein paar schöne Erlebnisse“, schwärmte ich und
erinnerte mich an einen wunderbaren Traum, den ich dank Jax vor einigen Tagen
gehabt hatte.
„Die Vision hat mich aufgerüttelt. Seit Anbeginn der Zeit
machen wir was wir wollen. Wir saufen Blut wie Wasser und haben dabei keine
Bedenken warum wir es tun.“
„Wir wissen sehr wohl warum. Es steht in den Schriften“,
bemerkte ich. Michael winkte drohend ab.
„Glaubst du alles was da drin steht? Dann bist du dümmer als
ich dachte. Auf jeden Fall habe ich beschlossen das Schluss ist. Ich werde
beweisen, dass wir kein Blut brauchen um zu überleben. Dass alles eine Lüge
war.“
„Oh mein Gott. Hat dir Selene gestern etwa das Gehirn
rausgelutscht oder was? Du redest daher wie ein Irrer. Willst du auf das Niveau
von den Regenwürmern im Untergrund sinken? Die, die sich von Ratten und anderen
niederen Tieren ernähren?“ Ich stand auf und packte Michael am Kragen.
„Vielleicht bringen dich ein paar saftige Ohrfeigen zur Vernunft!“
Michael befreite sich in einer fließenden Bewegung aus
meinem Griff und stieß mich auf den Sessel zurück. „Eine Entscheidung steht.
Entweder du akzeptierst sie oder du suchst dir bis Sonnenaufgang einen Keller
für deinen Sarg. Du wirst sonst nicht hier bleiben, klar?“
„Ich brauch ein Bier“, antwortete ich.
„Dann haben wir uns verstanden?“
„Mach doch was du willst.“
Diese Nacht ging ich alleine auf die Jagd. Michael war mit
meiner Reaktion wohl nicht zufrieden und schmollte in seinem Zimmer. Zwar hörte
ich die Knochensäge, mit der er die Brustplatten für die Rüstungen zuschnitt,
allerdings hatten wir nicht annähernd genug Knochenmaterial für einen neuen
Panzer ergattert. Die Zeiten waren schlecht, zu viele Lykaner entkamen
verwundet oder gingen sonst verloren. Außerdem war da die Konkurrenz durch
Neulinge, die öfter auf dem Speiseplan der Monster landeten als in ihren
Nestern um sich mit ihrem Erfolg zu rühmen.Ich verbrachte die Nacht in einem miserablen Club, der in
den Händen eines befreundeten Vampirs war. Darum war er wohl so verkommen weil
der ehrlich gesagt ein absoluter Volltrottel war.
Das Bier schmeckte wieder einmal als wäre es direkt aus der
Toilette in die Zapfhähne umgeleitet worden. Ein Verdacht, dem ich lieber nicht
nachgehen würde.
Plötzlich hatte ich aber einen bekannten Geruch in der Nase.
Keine Sekunde später sprang mir auch schon ein Mädchen auf den Schoß und
verpasst mir eine Ohrfeige. Natürlich hatte ich sie verdient, andererseits war
das nicht gerade die netteste Begrüßung von einer alten Freundin. „Wo hast du
dich wieder rumgetrieben?“ fragte sie anklagend.
Mit sanfter Gewalt schob ich sie von mir runter und langte
nach dem Krug. Blitzschnell schlug sie ihn aus meiner Hand sodass er am Boden
zerschellte und meine Schuhe in ein Bierbad tauchte.
„Ein Auftrag. War wichtig“, knurrte ich und winkte nach
einem weiteren Bier.
„Ich hoffe es war so wichtig mich zu versetzen.“ Ich
lächelte sie spöttisch an und griff dann in meine Jacke. Ihre Augen leuchteten
in freudiger Erwartung, als ich ihr die beiden konservierten Augäpfel in die
Handfläche fallen ließ erlosch der Glanz wieder. Angewidert ließ sie die
Trophäen in ihr leeres Glas gleiten. „Du bist ekelhaft.“
„Gibt sie deinem Vater und sag ihm Dienstag hat das Geld auf
meinem Konto zu sein. Und überbring ihm Grüße, Schätzchen.“
„Was ist mit Michael? Wo ist er?“
„Zuhause. Fühlt sich nicht besonders. Er kriegt 10%, wie
immer“, antwortete ich und nahm meine Getränk in Empfang. Dann starrte ich
einige Minuten stumm auf die Tür. Als ein älterer Herr eintrat schob ich das
Mädchen zur Seite. „Tut mir leid, Kleines. Ein Kunde.“
Der Alte war wirklich ein Kunde, jedoch ein seltener. Auf
seinen Stock gestützt hinkte er zu mir und ließ sich schwer in die Nische
fallen. Dann packte er als erstes eine Zigarre aus und steckte sie an.
Genießerisch ließ er den Rauch durch die Nase raus bevor er das Wort ergriff.
„Seit wann arbeitest du alleine?“„Michael ist zu Hause. Krank.“
„Wie auch immer“, nickte der Alte. Er nahm einen weiteren
tiefen Zug von der Zigarre und wartete bis der Rauch sich verzogen hatte.
„Gestern Nacht war jemand so wahnsinnig in das Archiv einzubrechen.“
„Die müssen wirklich wahnsinnig sein“, stellte ich fest,
wohl wissend wie gut das Archiv gesichert war. Und welcher Preis auf den
Versuch stand einzubrechen.
„Den ganzen Tag hat ein Netzwerk von Anwärtern den Fall
untersucht und die Schuldigen ausgeforscht. Eine harte Nuss, darum komme ich zu
dir.“
„Wie viel?“
„Geld ist nebensächlich, das weißt du. Es geht darum wer es
war. Eine Hexenmeisterin. Sie wohnt außerhalb der Stadt auf einem Anwesen.“
„Hexen? Kein Problem.“ Ich nahm einen Schluck Bier und
spuckte das Gesöff dann aus. Lautstark verlangte ich nach dem Kellner.
Stattdessen kam der Chef persönlich. „Das Bier schmeckt wie Pisse!“ beschwerte
ich mich. Der Besitzer musterte mich und meinen Begleiter, dann verbeugte er
sich leicht. „Tut mir Leid. Ich sorge dafür, dass Ihr werten Gäste eine Flasche
aus meinem privaten Weinkeller als
Ersatz erhaltet.“, entschuldigte er sich. Pfeilschnell verschwand er hinter der
Bar.
„Diese Hexe ist ein Problem. Sie gehört nicht zum Zirkel.
Darum gelten die Regeln der Blutrache nicht.“
„Langsam wird die Sache interessant. Womit müssen wir
rechnen?“
„Was wir auf jeden Fall wissen ist, dass sie sich einen
Haufen Lykaner hält. Sie streichen in Gruppen um das Gebäude. Da wir es mit
einer Hexe zu tun haben könnten auch Dämonen ins Spiel kommen.“
„Ich brauche also Quecksilber“, dachte ich laut. Mein
Gegenüber nickte zustimmend und zückte ein Mobiltelefon. „Morgen Nacht erfolgt
der Zugriff, einverstanden?“ Ich nickte zustimmend. Ein Kellner stellte eine
Flasche mit auffallend rotem Wein auf den Tisch, entkorkte sie und schenkte
zwei Gläser des sehr zähflüssigen Getränks auf. Dann verneigte er sich leicht
und verschwand wieder.
„Soll die Hexe in der Hölle schmoren“, prostete ich dem
Alten zu. Wir stießen an und genossen den edlen Tropfen der mich sehr an eine
alte Freundin erinnerte. Mein Herz wurde warm und ich genoss den Rest der Nacht
mit dieser Flasche.
Kurz vor Sonnenaufgang kehrte ich nach Hause zurück. Erst
beim zweiten Versuch traf ich das Schloss, die Tür ging nur halb auf. Dahinter
standen bereits zwei Fässer mit Quecksilber. Michael saß in seinem Zimmer und
füllte die Patronenhülsen mit der Chemikalie.
„Weißt du es schon?“
„Hexe, Lykaner, vielleicht Dämonen“, antwortete Michael
knapp. Ich nickte und verschwand in meinem Zimmer. Die Jalousien gingen gerade
automatisch runter. Ich legte mich in meinen Sarg und schloss den Deckel.
Am nächsten Abend wurde ich wach geküsst. Sofort roch ich
das Lieblingsparfüm von Beth. Sie lächelte mich an und zog mich dann aus dem
Sarg. „Es ist schon spät“, zwitscherte sie wie eine Nachtigall. Ich fühlte mich
aber elend und nahm erst einmal einen Schluck aus der Flasche Blut, die immer
neben meinem Sarg stand. Das elende Gefühl verflog schnell wieder. Beth stand
halb angekleidet vor dem Spiegel und musterte sich. „Kommt es nur mir so vor
oder werde ich dicker?“„Du siehst noch immer so gut aus wie an dem Tag, an dem wir
uns das erste Mal trafen“, antwortete ich und schnürte meine Arbeitsstiefel.
Die Stahlkappen glänzten wie zwei kleine Halbmonde. Geschickt ließ ich mein
Messer rotieren und ließ es dann im rechten Stiefel verschwinden. Ein weiteres,
kleineres Messer schob ich unter meine linke Armschiene. Das Rasiermesser mit
Elfenbeingriff wanderte unter den Gürtel.
„Wie sehe ich aus?“ fragte ich Beth und setzte mein böses
Gesicht auf. Sie begann zu lachen. „Wer dich kennt kauft dir das nicht ab.“ Sie
kam näher und küsste mich auf den Mund. „Viel Glück. Und bleib nicht zu lange weg.
Ich hab noch was mit dir vor.“ Sie zwinkerte verführerisch und begleitete mich
dann zur Tür. Michael kam auch gerade aus seinem Zimmer, Selene folgte ihm. Sie
ergriff meinen Arm und flüsterte: „Michael hat nichts getrunken. Ist alles in
Ordnung mit ihm?“
„Er war den ganzen Tag wach und hat alles vorbereitet“, log
ich, „er hat bestimmt genug getrunken. Keine Sorge. Ich bringe ihn schon wieder
gesund nach Hause.“
Michael nahm noch einmal seinen Helm ab und gab Selene einen
flüchtigen Kuss auf die Wange. Jetzt verstand ich warum sie sich Sorgen machte.
Michael war unnatürlich bleich und auf der Wange kam eine alte Narbe langsam
wieder zum Vorschein. Außerdem schien er gealtert zu sein.
Die Zwillinge fuhren uns bis zum Anwesen der Hexe, die vor
zwei Tagen in das Archiv eingebrochen war. Dort stiegen wir aus und die Mädchen
brausten zurück in die Stadt. Ich sondierte mit Fernglas und Nachtsichtgerät
die Lage während Michael Schmiere stand. Einmal fuhr ein roter Passat an uns
vorbei. Ansonsten blieb es ruhig.„Sechs Lykaner im Innenhof, ein Dutzend patrouilliert im
Haus. Wir nehmen zuerst die im Hof und dringen dann ein. Eine größere
Versammlung von Menschen ist im Ostflügel, wahrscheinlich ist die Zielperson
nicht allein“, erklärte ich nach meiner Sondierung die Lage. Michael nickte und
schraubte den Schalldämpfer auf seine Pistolen. Dann schob er die rot markierten
Magazine mit den Quecksilbergeschossen ein. „Wieder 40-60?“ fragte er.
„Langsam bist du alt genug“, antwortete ich, „machen wir
50-50.“
Wir sprangen gleichzeitig auf die Mauer. Dabei unterbrachen
wir eine Lichtschranke. Plötzlich war das gesamte Gelände beleuchtet, ein
Alarmsignal heulte los.
„So viel zu deinem Plan!“ stichelte Michael. Die Lykaner
begannen zu heulen, die ersten beiden sprangen auf allen vieren auf uns zu. Mit
zwei platzierten Schüssen streckten wir sie nieder.
„Das gibt gute Brustplatten“, rief mir Michael zu und sprang
zu Boden. Ich blieb auf der Mauer und schoss einen weiteren Werwolf nieder. Er
humpelte noch weiter und rollte schließlich in den offenen Brunnen im Innenhof.
Das Wasser färbte sich langsam purpurrot. Michael eröffnete das Dauerfeuer auf
eine Gruppe von sechs Angreifern und streckte alle nieder bevor sie auch nur
annähernd an ihn herankamen. Dann warf er die Pistolen weg und zog sein Rapier.
In diesem Moment verstummte der Alarm und das Flutlicht ging
aus. Es dauerte einen Moment bis sich meine Augen wieder an die neuen
Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Im letzten Moment erkannte ich deshalb einen
Lykaner, der mit erhobenen Krallen und geifernd auf mich zusprang. Ich ging in
die Knie und schoss mit beiden Pistolen zwei Schuss ab. Der Schädel des
Angreifers zerplatzte wie eine überreife Melone. Trotzdem streifte mich der Körper
und ich fiel von der Mauer. Unsanft landete ich und verlor die Waffen. Ganz in
der Nähe ging ein Fenster zu Bruch und schon hatte mich ein Lykaner in seinem
Klammergriff. Saurer Speichel tropfte auf mein Gesicht, ein Maul voller
scharfer und schlechter Zähne schnappte nach meinem Gesicht. In einer enormen
Kraftaufwendung schüttelte ich den Lykaner ab und sprang auf die Beine. Ich zog
das Rasiermesser aus dem Gürtel und klappte es auf. Inzwischen hatte sich der
Lykaner gefangen und umkreiste mich knurrend. Die Chancen waren jetzt in etwa
ausgeglichen. Der Werwolf war aber noch jung und unerfahren, denn er sprang
genau im falschen Moment vor. Ich packte mit der linken Hand seinen Kopf und
führte in einer fließenden Bewegung das Rasiermesser über seine Kehle. Das
Knurren verstummte und wurde zu einem Gurgeln. Mit beiden Klauen drückte er auf
die Wunde, jedoch umsonst. Er wurde immer schwächer und fiel auf die Knie.
Da es ansonsten ruhig war stellte ich mich hinter ihn und
riss den Kopf zurück. Ein Schwall Blut befleckte meine Hände.
„Du wirst keine Gelegenheit haben aus diesen Fehlern zu
lernen“, sagte ich spöttisch und zog ihm dann den Skalp ab.
Ich war gerade mit dem Häuten fertig als Michael auftauchte.
Er schleifte einen Kadaver hinter sich her und warf ihn neben meinen. „Gute
Brustplatten. Wie viel hast du erwischt?“Ich nannte die Zahl, dann addierten wir. Insgesamt hatten
wir doch den Überraschungseffekt nutzen können. Nur drei Lykaner waren
entkommen.
Michael wischte sein Rapier an dem Kadaver sauber und
steckte ihn dann zurück in die Scheide. Inzwischen lud ich die Pistolen nach
und schraubte die Schalldämpfer ab. Teil zwei sollte laut werden, die Hexe war
sowieso schon vorgewarnt.
Als Michael sich dann umdrehte um in das Haus zu gehen, sah
ich eine tiefe Wunde auf seinem Rücken. Die Rüstung hatte bestimmt das meiste
der Attacke abgefangen, trotzdem hatte er einen tiefen, blutenden Kratzer.
„Du bist verletzt“, sagte ich und sah mir die Wunde näher
an. Michael versuchte den harten Mann zu betonen und antwortete: „Nur ein
Kratzer.“
Ich ignorierte die Sache nicht und tröpfelte etwas Blut aus
meiner Armvene auf die Wunde. Sofort schloss sie sich wieder und der Kratzer
verblasste zu einem weißen Strich. „Du solltest besser auf dich aufpassen.
Deine Fähigkeit Wunden zu heilen ist schon bedeutend schwächer. Noch so ein
Ding und ich muss dich nach Hause tragen.“
„Ich sagte doch es ist nur ein Kratzer!“ zischte Michael
schärfer als nötig. Er trat die Holztür ein und schritt in das Haus. An der
Wand hingen elektrische Kerzenhalter. Einige waren zerschlagen, spendeten aber
noch genug Licht dass es uns in den Augen schmerzte.
Ich schirmte meine Augen ab und schaute mich noch einmal mit
dem Nachtsichtgerät um. Anscheinend war sich die Hexe der Gefahr nicht richtig
bewusst, die Ansammlung im Ostflügel war noch immer vollzählig. Ich zeigte
Michael den Weg und folgte ihm dann. Zur Sicherheit hielt ich alle Augen offen
und nutzte alle Vampirsinne. Michael war nicht richtig bei Kräften, das hatte
mir die Wunde gezeigt. Vielleicht war es ein Fehler gewesen mit ihm hier her zu
kommen, zumindest in diesem Zustand.
Wir kamen dem Ziel unseres Auftrages immer näher. Wir
marschierten vorsichtig aber zielsicher durch die Korridore, die mit
Kunstwerken und anderen Antiquitäten gefüllt waren. Eine Schande wenn etwas
davon zu Bruch ging wenn einer der verbliebenen Werwölfe einen Angriff wagte.Schließlich betraten wir den Ostflügel, der durch eine große
Halle eröffnet wurde. Auf einer Balustrade saßen zehn Wasserspeier. Ich hatte
die Führung und hielt Michael mit meinem Arm zurück.
„Wer stellt Wasserspeier IM Haus auf?“
„Eine verrückte Hexe?“ versuchte Michael komisch zu sein.
Mir war aber nicht nach Lachen. Die ganze Aufmachung hier stank gehörig nach
Falle. Deshalb war ich eine der antiken chinesischen Vasen in die Halle. Einer
der Wasserspeier breitete sofort seine steinernen Flügel aus und stürzte auf
das Objekt herab. Mit scharfen Krallen zerstörte er die Antiquität und verschellte
dann am Boden. Die anderen Wächter würden es uns bestimmt nicht so leicht machen.
Ich entlud eine meiner Pistolen und schob ein anderes
Magazin ein. Dieses enthielt spezielle Geschosse, die mit der richtigen
Frequenz Stein und Glas zum Bersten bringen sollten. Ich hatte jedoch nur sechs
Schuss.
Ich zielte genau und schoss auf den ersten Wasserspeier. Es
dauerte einige Sekunden, dann zerbarst das Objekt und ließ scharfe
Steinsplitter auf die Fliesen regnen. Ich atmete auf, die Taktik funktionierte.
Michael lehnte inzwischen müde an der Wand, seine Knie
zitterten. Ich hatte aber keine Zeit mich um ihn zu kümmern.
Ich sank in die Hocke und zielte auf den nächsten
Wasserspeier. Auch dieser zerfiel schnell zu seinen Grundelementen. Der Dritte
hob jedoch im letzten Moment ab und wich dem Geschoss beinahe aus. Es bohrte
sich in sein Bein und riss es mit einem Flügel ab. Der Wächter versuchte noch
zu landen, stürzte dann aber doch aus zu großer Höhe ab und zerschellte. Diese
Dinger waren nicht nur gut getarnt sondern auch lernfähig. Ich hatte noch zwei
Schuss frei. Auf den Fluchtversuch vorbereitet zielte ich jetzt höher als
nötig. Der Wasserspeier stieß sich wie erwartet ab und bekam die Kugel genau in
die Brust. Ein wahres Feuerwerk an Steinsplittern ging hernieder, einige flogen
bis zu uns. Ich hatte nur noch einen Schuss, sechs der zehn Wächter waren
zerstört.
Deshalb wählte ich als letztes Ziel den größten und
gefährlichsten Wasserspeier aus. Er sah aus wie ein Gargoyle aus einer
Zeichentrickserie, die ich als Kind gesehen hatte. Ich zielte lange und genau,
um wirklich jede unerwartete Bewegung des Ziels berücksichtigen zu können.
Jedoch sackte in dem Moment als ich schoss Michael zusammen. Er fiel auf mich
sodass der Schuss in die Decke ging und ein beachtliches Loch hineinsprengte.
Steinsplitter regneten auf uns herab und zerschnitten mir das Gesicht. Einer der
Wächter warf sich auf meinen Helm und zerdrückte den Lykanerschädel, den ich
mit ultraleichtem Metall ausgeformt hatte wie einen Pappbecher. Dann trottete
er beinahe gemütlich zurück auf seinen Posten.
Ich lag zwar noch am Boden, griff aber trotzdem an. Das
Magazin mit den Quecksilberpatronen entleerte sich in Sekunden in Kopf und
Rücken des riesigen Gargoyle. Das Quecksilber rann zähflüssig aus den Löchern.
Zuerst dachte ich es sei umsonst gewesen, dann zerfiel der Wächter auch in
seine Bestandteile.
Die verbliebenen waren dadurch jedoch aufgewacht und
sprangen von der Balustrade nach unten. Sie ähnelten Werwölfen, bestanden aber
wie die anderen aus Stein. Die Fratzen waren unbeweglich, jedoch nicht minder
hässlich wie die ihrer lebenden Artgenossen.
Auf die Hilfe von Michael konnte ich nicht hoffen. Er lag
reglos, wie im Halbschlaf, an der Wand. Meine Pistolen waren leer geschossen
und wertlos. Ich warf mich gegen meine Gegner und zog dann ein Schwert aus der
Scheide eines Ritters, der an der Wand stand. Dabei zerfiel die Rüstung in ihre
Bestandteile und enthüllte eine Kamera, die sich im Helm befunden hatte. Die
Hexe wusste also sehr gut was hier vorging, die Wasserspeier waren
wahrscheinlich durch sie gelenkt worden.
Das Schwert lag schwer in meiner Hand, war schlecht
ausgeglichen und die Klinge wirkte auf mich sehr schartig und von
minderwertiger Qualität. Aber es würde reichen müssen. Ich tauchte unter den
Krallen des Werwolfwasserspeiers hindurch und spaltete seinen Rücken. Der Kopf
brach dabei vom Körper und rollte bis zu Michael, der inzwischen das
Bewusstsein verloren hatte.
Der andere Angreifer, mit dem Aussehen eines groß gewachsen
Gobelins mit Flügeln, schlug mir seine Steinzunge ins Gesicht. Ein Zahn
lockerte sich und ich landete unsanft auf meinem Hintern. Das Schwert
schlitterte über die Fliesen weg. Unbehände torkelte der Wasserspeier hinter
mir her. Eine klare Flüssigkeit tropfte plötzlich aus seinem Mund. Die Fliesen
begannen zu rauchen, deshalb würde mir die Flüssigkeit nicht gut bekommen. Ich
rollte nach hinten und sprang auf die Beine. Im selben Moment ließ der
Angreifer gut zwei Liter der Flüssigkeit aus und verätzte den Boden dort, wo
gerade noch meine Beine gewesen waren. Mit der Faust schlug ich nach dem
Gesicht. Ein brennender Schmerz stieg bis in die Schulter hoch, die Fingerknöchel
platzten dabei alle auf, wahrscheinlich brach sogar ein Knochen und fügte sich
sofort wieder zusammen.
Plötzlich knallten Schüsse und der Gobelin brach
auseinander. Michael lächelte mich lässig an, die rauchende Pistole noch in der
Hand. Dann verließ ihn die Kraft wieder und er sank zusammen. Ich sprintete zu
ihm und drehte ich auf den Rücken.
Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn, er war nun absolut
bleich. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Die Venen waren überall gut
sichtbar. Ohne sie hätte man ihn vor eine Wand stellen können und hätte ihn
nicht gesehen. Krämpfe schüttelten ihn und er roch bedenklich nach Verwesung.
Ich fluchte lautstark und ritzte meinen Unterarm auf. Dann
tröpfelte ich ihm Blut in den Mund. Michael widersetzte sich und spuckte es
wieder aus. „Nein!“ keuchte er, „ich trinke kein Blut mehr.“
„Dann wirst du sterben, du Sturkopf! Du kannst dich nicht
einmal mehr auf den Beinen halten“, schrie ich ihn an und versuchte ihm erneut
Blut einzuflößen. Wieder wandte er den Kopf ab. Dabei riss die Haut an seinem
Hals auf und ein Rinnsal einer klaren Flüssigkeit kam zu Tage. Wahrscheinlich
eine verbrauchte Form von Blut. Auf jeden Fall hatte ich so etwas noch nie in
meinem ganzen Leben gesehen.
Mit meinem Lebenssaft schloss ich diese Wunde und packte
dann Michaels Kopf. „Du wirst das jetzt trinken!“ befahl ich und hielt seinen
Kiefer in festem Griff. Ich zwang ihn alles zu schlucken und löste den Griff
erst als er etwas besser aussah. Dafür war ich jetzt geschwächt.
„Es war ein Fehler herzukommen“, flüsterte Michael mit
belegter Stimme.
„Du hast dir nur den falschen Moment ausgesucht um auf das
Blut zu verzichten“, antwortete ich. Danach torkelte ich los um die Waffen
einzusammeln. Dabei fand ich eine kleine blaue Kugel in einem der Wasserspeier.
Ich steckte sie in die Tasche und suchte die anderen ab. In allen fand ich
dieselbe Kugel, wahrscheinlich die Kraftquelle der Steinwesen.
Mit dem Schwert des Ritters in der linken Hand trat ich dann
die Tür zu dem Raum auf, in dem die Hexe sein musste.
An den Wänden hingen rote Teppiche, in einem offenen Kamin
brannte ein großes Feuer. In acht großen Sesseln saßen acht Frauen
unterschiedlichen Alters. Alle trugen irgendwo gut sichtbar ein Pentagramm auf
dem Körper. So stand ich allein mit einem Schwert gegen acht Hexen.
„Willkommen, willkommen“, lachte die Hausherrin fröhlich,
„du bist weit gekommen für einen Vampir.“
„Die paar Werwölfe halten mich und meinen Partner nicht
auf“, spottete ich und legte das Schwert über die Schulter.
„Das haben wir anders gesehen“, antwortete eine der jüngeren
Hexen und deutete auf einen Großbildfernseher neben dem Kamin. Mehrere Teile
des Hauses waren zu sehen, unter anderem die Halle im Ostflügel und der
Innenhof.
„Ich komme im Auftrag der Archivare um die Hausherrin für
den Versuch zu strafen unsere heiligen Schriften zu entwenden“, begann ich mit
einer Rede, die ich auf der Fahrt geplant hatte, „von euch anderen will ich
heute nichts. Es steht euch frei zu gehen.“ Dabei schwenkte ich mit dem Schwert
über die Runde, ließ die Hausherrin aber bewusst aus.
„Was willst du denn tun, Vampir? Mich mit diesem Ding
kitzeln?“ Sie lachte spöttisch und schnippte mit den Fingern. Eine blaue Flamme
entstand und bildete einen kleinen Feuerball, der auf ihrer Hand schwebte.
„Geht nun oder teilt ihr Schicksal!“ drohte ich ein letztes
Mal. Die anderen Hexen blickten alle die Hausherrin an. Sie lächelte und ließ
den Feuerball erlöschen.
„Es scheint dem Herrn hier missfällt es, dass ihr meine
Gastfreundschaft teilt. Somit löse ich die Versammlung auf. Wir sehen uns
morgen Abend wieder“, verabschiedete sie ihre Gäste. Die Hexen standen auf und
gingen in Reihe an mir vorbei. Eine der Jüngeren musterte mich interessiert,
aber auch irgendwie abfällig. Die letzte Hexe schloss die Tür hinter sich.
Somit war ich allein mit der Zielperson.
„Hat man dir nicht gesagt wer ich bin, Vampir?“
„Das ist nicht meine Sache. Ich werde dafür bezahlt meine
Arbeit zu verrichten und keine Fragen zu stellen“, antwortete ich gelangweilt.
Die Hexe versuchte wohl Zeit zu gewinnen, nur wofür wusste ich noch nicht.
„Also ein Söldner. Mir missfallen sie eigentlich weil man
sich nie auf ihre Loyalität verlassen kann. Du gefällst mir aber. Meine gesamte
Wachtruppe und die Wasserspeier überwindet man nicht jeden Tag. Du scheinst
etwas Besonderes zu sein.“
„Ich habe Erfahrung“, sagte ich und trat näher, das Schwert
drohend auf ihre Brust gerichtet.
„Besondere Leute verdienen eine besondere Behandlung. In
deinem Fall ein Angebot. Sei mein Gast und ich werde dich vom Fluch erlösen.
Der lästige Durst nach Blut, die ewige Angst vor der Sonne. Du wirst das
Vergnügen des Lebens wieder genießen können.“
Ich pfiff angewidert durch die Zähne. „Leere Wunschträume,
von mehr sprichst du nicht. Aber ich bin es gewohnt, dass die Leute, die unterm
Galgen stehen dir Gott und die Welt versprechen um ihren Hals aus der Schlinge
zu ziehen. Nur wird dieses Mal kein Ritter auf einem weißen Pferd daher reiten
und deinen Hals retten, TPan!“
„Wozu brauche ich einen weißen Ritter?“ Die Hexe lächelte
böse. Erst jetzt spürte ich die lauernde Gefahr. Im selben Moment sprang mir
auch schon ein Lykaner in den Rücken und riss mich zu Boden. Ein Beistelltisch
zersplitterte unter unserem Gewicht. Der Lykaner riss gekonnt meinen
Rückenpanzer und die alte Leistenwunde auf. Ich biss die Zähne zusammen und
schaffte es in einem enormen Kraftakt den Angreifer von mir herunter zu
bekommen. Ich zog mein Messer aus dem Stiefel, der Werwolf schlug es mir aber
aus der Hand. Es flog durch den Raum, trennte der Hexe eine Haarlocke ab und
blieb in der Wand stecken.
Der Werwolf heulte vor Vorfreude und griff erneut an. Ich
schmetterte seinen Angriff mit bloßen Händen ab, dabei brachen mir drei Krallen
ab. Blut spritzte aus meinen Wunden fingern und befleckte den Perserteppich.
Der Werwolf war in ein Bücherregal getaumelt, die Schriften
lagen am Boden verteilt. Er knurrte böse und zerfledderte die Bücher, die ihn
begraben hatten. Dann sprang er erneut vor. Mit meinem Rasiermesser schnitt ich
ihm über das Gesicht, verlor es dann aber auch als ich zurücktaumelte. Der
Lykaner heulte jetzt erbärmlich und schnappte nach meinem Arm. Allerdings bekam
er nur die Armschiene zu fassen und riss sie ab. Ich zog das letzte Messer und
legte es in die flache Hand.
Der Angreifer ging in die Hocke und lauerte stumm auf ein
Zeichen der Schwäche. Die Wunden bluteten zwar nicht mehr, aber die Spende an
Michael und die Heilung forderten ihren Tribut. Ein grauer Schleier legte sich
langsam über meinen Blick.
Der Lykaner griff schließlich an, segelte aber an mir
vorbei. Ich rammte mein Messer in seinen Schädel und drehte es dabei um. Der
Knochen knackte und brach dann auf wie eine Konservendose. Erschöpft sank ich auf einen Sessel. Etwas schnitt in mein
Hinterteil, es war das Rasiermesser. Meine einzige Waffe gegen die Hexe, die
unbeeindruckt auf ihrem Sessel lehnte.
„Eine beeindruckende Vorstellung, Vampir“, lachte sie und
klatsche theatralisch in die Hände, „einen Moment lang dachte ich wirklich du
würdest dich deinem Schicksal kampflos fügen.“
Der Lykaner kroch mit letzter Kraft zu seiner Herrin. Sie
sah angewidert von oben auf ihn herab und zog dann mit einem Ruck das Messer
aus dem Schädel. Der Lykaner erschlaffte während sie es in der Hand drehte.
„Ein gutes Messer. Zu schade dass es sich bald gegen dich
richten wird.“
Die Tür wurde geöffnet und Michael kam auf wackligen Beinen
herein. In der Hand hielt er das Rapier, schien aber nicht im Stande es auch
einzusetzen.
„Ein Wunder dass er überhaupt noch auf die Beine gekommen
ist“, spottete die Hexe und schleuderte das Messer nach Michael. Es ritzte
seinen Arm sodass er das Rapier fallen lies.
„Wir werden unseren Auftrag ausführen, Hexe“, drohte ich,
wieder bei Kräften, und stand auf. Das Rasiermesser blitzte gefährlich in
meiner Hand, entlockte der Hexe jedoch wieder nur ein Lächeln.
„Keine Angst vor einem weiteren Werwolf, der dich aus dem
Hinterhalt anspringt?“ fragte sie als könne sie meine Gedanken lesen. Ich ging
auf sie zu, versuchte dabei so entschlossen wie möglich zu wirken und packte
ihren Arm.
„Das sollten alle gewesen sein“, zischte ich und versetzte
dem toten Werwolf zu meinen Füßen einen Tritt in die Seite. Er rollte herum und
entblößte die graue Zunge. „Außer ich kann nicht zählen.“
„Du hast richtig gezählt, Vampir. Also, töte mich. Wenn du
kannst.“ Dieses Lächeln ging mir langsam auf die Nerven und beunruhigte mich
gleichzeitig. Ich entschloss mich ihr das Lächeln als erstes aus dem Gesicht zu
schneiden. Ich holte aus und führte das Messer über ihre Wange. Blut spritzte
heraus und befleckte mein Gesicht.
Statt sich aus meinen Griff zu winden lachte sie jedoch und
hielt mir die andere Wange hin. „Komm schon, ich will nicht einseitig wirken“,
zog sie mich auf und lachte schallend. Wütend führte ich weitere Schnitte aus
bis ihr Gesicht nur mehr eine blutige Maske war.
Ihr Lachen war schließlich verstummt und ihr schlaffer
Körper lag schwer in meinem Arm. Sanft ließ ich sie zu Boden gleiten und
klappte das Rasiermesser zusammen. Danach sank ich neben ihrem Körper zu Boden
und leckte das Blut von ihrem wunden Gesicht. Als es einigermaßen sauber war
entblößte ich ihren Hals und trank mich satt. Die Wunden schlossen sich, der
Schmerz war vergessen, der Auftrag erfüllt.
Die Hexe war tot. Danach suchte ich meine Waffen zusammen
und ging zu Michael. Halbtot lag er am Boden und blickte mich mit glasigen
Augen an. Ich schüttelte den Kopf über seine Sturheit und schulterte ihn. Wir
verließen das Grundstück durch das Hauptportal. Vor dem Haus wartete inzwischen
ein Wagen.
Als wir zurück in die Stadt fuhren passierten wir eine
Karawane Streifenwagen. Am nächsten Morgen titelte die Zeitung von
bestialischem Mord an einer Witwe. Kein Wort von über Werwölfe, Hexen oder
Vampire.
Als wir blutig, geschunden und müde in die Wohnung kamen
wurde Michael von den beiden Fahrern, die uns abgeholt hatten, getragen. Selene
und Beth warteten bereits voller Sehnsucht. Während Beth mich glücklich in die
Arme schloss und mit Küssen überhäufte verschwand Selene unter Tränen mit ihrem
geschundenen Freund. Sie jammerte wie ein kleines Kind während Beth kein Wort
verlor.Sie brachte mich ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa saß eine
berauschte junge Frau. Beth deutete einladend auf sie und löste meinen
Brustpanzer. Die frischen Narben darunter waren zwar schon gut verheilt, die
wissenden Augen des jüngeren Zwillings erblickten aber jeden neuen Kratzer.
„Stärke dich“, befahl sie gebieterisch und lächelte dabei
keck. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und schloss das Mädchen in die
Arme. Dabei erwachte sie und geriet in Panik. Sie trat um sich und versuchte zu
schreien. Ein Blick in meine Augen ließ sie aber verstummen. Sie war meiner
Macht erlegen und fügte sich ihrem Schicksal. Ich entblößte ihren wunderschönen
Hals und fühlte ihren Puls. Obwohl sie ruhig in meinen Armen lag raste er wie
bei einem Sprint. Der Körper widersetzte sich also noch, der Geist war aber zu
schwach.
Unnötig sanft bohrte ich meine Zähne in sie und trank. Bis
zum letzten Tropfen.
Beth beobachtete mich dabei mit Argusaugen. Erst als ich den
schlaffen Körper des Mädchens entließ kam sie näher und strich durch meine
Haare.
„Nun erzähl was passiert ist.“ Ihre Haare dufteten wunderbar
nach ihrem Lieblingsparfum. Sie war perfekt, vor allem jetzt. So begann ich zu
erzählen.
Als die Wohnung im Zwielicht des Tages lag sah ich zum
ersten Mal nach Michael. Selene hatte sich aufopfernd um ihn gekümmert und
seine Wunden behandelt. Jedoch verweigerte er noch immer die Aufnahme von Blut
sodass sein Körper voller tiefen Wunden, Kratzern und anderen Kleinigkeiten
war. Er sah schrecklich aus, wie ein Vampir, der in die Sonne geraten war.Selene saß erschöpft auf einem Sessel neben seinem Bett und
schlief. Vorsichtig weckte ich sie auf und fragte sie nach Michael. Sie
antwortete mit beschlagener Stimme.
Danach führte ich sie hinaus in mein Zimmer. Beth lag dort
in meinen Sarg und schlief bereits. Als Selene eintrat wachte sie jedoch auf
und ging zu ihrer Schwester. Sie sprachen leise miteinander, so ließ ich sie
allein und ging zurück zu Michael.
Er schlief im Moment, mit offenem Mund. Ich konnte nicht
widerstehen und tröpfelte ihm erneut etwas von meinem Blut ein. Er erwachte
sofort und spuckte die kostbare Flüssigkeit aus.
„Wag es ja nicht noch einmal!“ wollte er schreien. Mehr als
ein Krächzen brachte er nicht zu Stande. Sein Gesichtsausdruck sagte aber mehr
als Worte, die Botschaft war eindeutig.
„Du solltest dich einmal sehen. Krank wie eine Ratte, bleich
wie ein frisches Leintuch und noch immer störrisch wie ein Esel. Wann wirst du
endlich erwachsen und erkennst dass du dir mit deinem Entzug nur selber
schadest?“
„Ich werde die Prüfung bestehen.“
„Prüfung? Das ist eine selbst auferlegte Mater! Wenn du dich
umbringen willst musst du es nur sagen, ich schneid dir schon die Kehle durch.“
„Lass mich einfach in Ruhe. Ich werde den Blutdurst
überwinden oder sterben.“
„Das hättest du heute schon fast geschafft. Ich hoffe du
bist stolz darauf. Wir haben die ganze Beute verloren.“
Michael schwieg und drehte sich trotzig weg. Ich schlug die
Tür hinter mir zu und legte mich schlafen obwohl ich nicht müde war.
Am nächsten Abend sah Michael noch immer wie zwei Mal
gestorben aus, war aber wieder auf den Beinen. Selene hatte ihm überall wo es
möglich war Blut reingemischt und ihn so wieder zu Kräften gebracht. Seinen
Starrsinn hatte sie aber noch nicht gebrochen, obwohl ich mich fragte wie man
zu diesem Gesicht Nein sagen konnte.Ich packte gegen 21 Uhr meine Sachen um den Alten zu
treffen. Eine Haarlocke der Hexe sollte als Beweis ausreichen.
Als ich die Locke, die in einem Plastikbeutel war, in meiner
Tasche verstauen wollte, fühlte ich die Kugel, die ich aus den Steinwächtern
geholt hatte. Sie schien zu leuchten. Beth kam näher und sah sie sich lange an.
Dann fragte sie ob ich sie ihr gäbe.
Auch zu diesem Gesicht konnte ich nicht Nein sagen. Nur
bekam ich als Dank von ihr einen feurigen Kuss. Danach machte ich mich auf.
Der Alte erwartete mich bereits. Dieses Mal saßen noch zwei
andere am Tisch. Es waren die Fahrer. Beide lächelten mich freundlich an, ich
wusste aber was es bedeutete wenn der Alte Begleitung hatte.
„Ich habe gehört es gab Komplikationen gestern Abend.“
„Die Polizei kam zu früh. Wir waren erst auf dem Weg
zurück“, antwortete ich ausweichend. Der Alte winkte aber ab und spuckte in den
Aschenbecher. „Du weißt genau was ich meine. Michael sah aus als wärt ihr in
das Hauptquartier der Lykaner marschiert und nicht in das Anwesen EINER Hexe.“
„Keine einfache Hexe. Sie war nicht allein gestern Nacht,
die anderen sind jedoch vorzeitig gegangen. Auf meine Einladung hin.“
„Hast du einen Beweis?“ fragte der Alte und winkte einen
seiner Fahrer weg. Ich nahm die Haarlocke aus der Tasche und warf sie über den
Tisch. Er nahm sie und hielt sie gegen das Licht. Dann verschwand sie in seiner
Tasche. „Die Zahlung erfolgt noch heute Nacht. Bis auf weiteres brauche ich
eure Dienste nicht. Nutz die Zeit und bring Michael wieder auf die Beine. Einen
weiteren Ausfall wie gestern Nacht werde ich nicht dulden!“
Die weitere Nacht verbrachte ich mit Beth. Sie war froh dass
ich mich in nächster Zeit nicht den Gefahren der Jagd aussetzen würde. So kam
unsere Beziehung, die vor allem in den letzten Monaten sehr gelitten hatte,
wieder zum Laufen.Zwar kann man bei Vampiren nicht von Treue sprechen, aber es
ist einfach ein besseres Gefühl zu wissen, dass Zuhause jemand auf dich wartet.
Es war so gegen 4 Uhr nachts als auch Selene dazukam. Das
machte die Nacht zu etwas Besonderem für uns drei. Wir mischten unser Blut
während im Fernsehen stumm die Wiederholung einer mexikanischen Seifenoper lief
und schliefen dann auf dem Sofa ein. Bei Sonnenaufgang weckte mich das Geräusch
der automatischen Jalousie.
Gähnend sah ich nach Michael, der wie ein Baby schlief.
Seine Farbe war etwas besser, trotzdem sah er noch krank und fiebrig aus. Nach
meiner Runde trug ich Selene und Beth in Michaels und meinen Sarg und legte
mich endgültig in mein Bett schlafen.
Am Mittag wurde ich unsanft durch Selene geweckt. Sie sah
genauso aus wie ich mich fühlte.
„Jemand versucht seit einigen Minuten die Apokalypse zu
klingeln. Ich glaube du solltest mal nachsehen gehen“, murmelte sie und gähnte.
Ich griff unter mein Kissen und zog eine Pistole heraus.
„Weck Beth und versteckt euch bei Michael. Wenn ihr Schüsse
hört ruft ihr die erste Nummer auf meinem Handy an. Klar?“ fragte ich und
entsicherte die Pistole. Dann ging ich zur Tür und sah durch den Spion. Die
Mittagssonne, die das Stiegenhaus flutete, brannte in meinen Augen. Trotzdem
konnte ich einen Menschen ausmachen. Er war allein und hatte einen Brief in der
Hand. Erneut drückte er mehrfach auf die Klingel dass mein Trommelfell
schepperte.
„Zurücktreten“, befahl ich und öffnete das Schloss. Dann
trat ich in den Schatten und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
„Der Alte schickt mich hiermit. Er lässt dir ausrichten es sei
aus“, zischte der Bote und warf den Brief herein. Dann sprang er geschwind und
beinahe lautlos die Stufen nach unten. Ich schloss die Tür und riss den
Umschlag ohne Rücksicht auf den Inhalt auf. Ein paar Fotos fielen auf den
Boden.
Sie zeigten die blutigen Überreste von sieben jungen Frauen.
Es waren eindeutig die Hexen, die ich bei TPan gesehen hatte. Widerwillig
entfaltete ich den Brief und überflog die noch frischen, roten Zeilen. Der Alte
war wirklich sauer.
Vorsichtig streckte Beth den Kopf aus der Tür. „Alles in
Ordnung?“
Ich winkte ab und zerknüllte den Brief. „Sobald die Sonne
untergegangen ist muss ich weg.“
Am frühen Abend sah ich bei Michael vorbei. Er war zwar
wach, gesund aber noch lange nicht. Ich setzte mich an die Bettkante und
ergriff seine Hand. Dann drückte ich mit aller Kraft zu, die Knochen knackten
und brachen schließlich. Erst nach zehn Minuten begannen sich die Brüche
langsam zu regenerieren. Während der ganzen Zeit hatte Michael kein Wort
gesagt, nicht einmal geschrieen als ich seine Hand brach.„Ist es das was du willst? Beinahe so schwach sein wie ein
Mensch?“ fragte ich ihn schließlich um die Stille zu vertreiben.
„Ich habe es fast geschafft. Noch ein, zwei Tage“,
antwortete Michael mit brüchiger Stimme. Ich konnte ihn kaum verstehen, so
leise und schwach war sie.
„In ein, zwei Tagen bist du tot, mein Freund.“
„Du wirst wohl nicht gekommen sein um mir das zu sagen?“
spottete Michael und lächelte schief. Ich pfiff durch die Zähne und stand auf.
Langsam ging ich zum Fenster und blickte nach draußen. Die Menschen waren auf
dem Weg nach Hause. Emsig wie Ameisen liefen sie über die Gehwege und Straßen,
in Geschäfte und Häuser.
„Der Alte hat uns gefeuert. Irgendjemand hat die Besucher
der Hexe ermordet. Eine riesige Sauerei. Sie trägt natürlich dieselbe
Handschrift wie bei der Hexe. Darum glaubt der Alte wir waren es, aus
Langeweile, Rachsucht, irgendeinem nichtigem Grund eben.“
„Dann sag es ihm!“
„Wozu? Er würde es nicht glauben. Ich mach mich heute auf
Hinweise zu suchen.“
„Ich komme mit“, sagte Michael schnell und wollte aufstehen.
Mit zwei schnellen Schritten war ich bei ihm und drückte ihn zurück in die
Kissen. „Du bleibst schön hier, lässt dich von den Zwillingen verwöhnen und
kommst wieder zu Kräften. Ich brauche dich bestimmt bald.“
„Und wozu?“
„Frag mich das wenn ich es selber weiß“, antwortete ich
leicht betrübt und verließ das Zimmer. Ich ging zu den Mädchen und setzte mich
noch ein paar Minuten zu ihnen. Schweigend saßen wir da bis meine Uhr piepste.
„Nun ist es also so weit. Die Sonne ist untergegangen und
ich werde vielleicht meinen letzten Weg beschreiben“, seufzte ich. Ich prüfte
den Sitz aller drei Messer und stand dann auf.
„Du musst nicht gehen“, sagte Beth traurig, „wir könnten
auch einfach unsere Sachen packen und in eine andere Stadt gehen. Irgendwohin
wo uns niemand kennt.“
„Ihr wisst nicht worum es geht. Ich muss die Antwortet so
oder so, früher oder später finden. Mir persönlich wäre es aber lieber wenn ich
sie früher fände.“
„Sind dir diese Antworten so wichtig dass du dafür sterben
würdest? Was wird dann aus mir? Aus Selene und aus Michael?“ fragte Beth
vorwurfsvoll.
„Michael wird wieder zu Kräften kommen und sich um euch
kümmern wenn mir etwas zustoßen sollte. Ich würde dasselbe auch für ihn tun.
Aber ihr habt mein Wort, dass ich nicht vorhabe zu sterben. Nicht heute, nicht
morgen.“ Ich zog die Armschienen an und schlüpfte in meinen Brustpanzer.
„Kümmert euch um Michael“, sagte ich und hob die Hand zum Gruß. Dann dachte ich
daran wie lächerlich es wirken würde und ging so. Beth eilte hinter mir her und
hauchte mir noch einen Kuss auf den Mund. Er schmeckte wie Honig für mich und
bis ich auf die Straße kam hatte ich den Geruch ihres Parfums in der Nase.
Meine Suche führte mich in ein altes neues Inn-Lokal im
Herzen der Stadt. Die Anreise dauerte gut zwanzig Minuten, die Zeit brauchte
ich jedoch um mich vorzubereiten. Bei meiner Informationsquelle würde ich die
richtigen Worte wählen müssen um auf brauchbare Neuigkeiten zu stoßen. Slick
war vielleicht gutmütig, aber nicht dumm. Kam ihm jemand auf die falsche Tour
gab er schon Informationen weiter, allerdings sehr kreative.Slick saß wie immer provokant alleine an einem Tisch für
sechs Personen in dem dicht gedrängten Lokal. Das Glas Leitungswasser war
eigentlich leer, er ließ nur immer gerade genug im Glas um nicht vor die Tür
gesetzt zu werden.
Wortlos setzte ich mich zu ihm obwohl er seine Kunden
normalerweise aufforderte sich zu setzen. Mein forsches Auftreten entlockte dem
Händler allerdings nur eine hochgezogene Augenbraue. „Seltener Kunde“, meinte
er amüsiert und schlug die Beine übereinander, „nun, was führt dich zu mir?“
„Ich brauche Informationen.“
Slick lachte einen Moment auf, fand aber schnell die Fassung
wieder und starrte mich eindringlich an. Seine Blicke durchbohrten mich wie
brennende Dolche und ich war mir sicher, dass er jetzt alles über mich wissen
würde. „Deswegen kommen die Leute zu mir.“
„Es geht um meinen letzten Auftrag“, begann ich mit der
Erklärung. Slick fiel mir natürlich gleich wieder ins Wort, dafür hatte er ein
Naturtalent: „Das Massaker. Keine schöne Sache. Einer so schönen Frau das
Gesicht zu zerschneiden und sie ausbluten zu lassen. Einem Vampir von deinem
Schlag wohl nicht würdig. Diese ganzen Mädchen haben dir doch nichts getan.
Oder haben sie dich nicht rangelassen?“ Er lachte dreckig.
„Deswegen bin ich hier. Mit den Mädchen hab ich nichts zu
tun.“
„So?“ fragte Slick interessiert und zückte sein Notizbuch.
„Ich will wissen wer den Auftrag an den Alten weitergeleitet
hat und warum?“
„Hol mir einen Drink und besorg dir selber einen. Du siehst
ein bisschen blass aus, Junge. Bis du zurück bist hab ich was du willst“,
schlug Slick vor. Ich stand auf und machte mich auf den Weg zur Bar, was an der
Anzahl der Gäste gemessen kein leichtes Unterfangen war.
„Bezahl auch gleich meinen Zettel!“ rief mir Slick hinterher
und vergrub sein Gesicht dann in seinem Mantel. Er telefonierte.
Sein Zettel belief sich auf eine stolze Summe. Meine
Geldbörse war sehr erleichtert nach diesem Ausflug an die Bar. Aber
Informationen hatten ihren Preis.„Der Auftrag kam von einem Typen namens Kessler“, begann
Slick mit seinem Bericht und nahm seinen Drink entgegen. Er musterte den Mohito
und stellte ihn dann unbenützt ab. Dann las er weiter aus seinem Buch vor.
„Kessler ist ein Deckname. Seine Leute holen die Kundschaften, die ihn sehen
dürfen, normalerweise an der Kreuzung unten ab. Du weißt schon, dort wo das
Kaufhaus ist. Ich hab dir einen Termin bei ihm besorgt. Also stürz dein Ding
und mach einen Fliege nach unten. Warten werden sie bestimmt nicht auf dich,
Sonnenschein.“
Ich stürzte meinen Drink in einem Schluck hinunter und
bedankte mich was Slick nur ein sanftes Lächeln und einen feuchten Händedruck
entlockte.
Ich verließ das Lokal, was wieder einige Minuten dauerte,
und begab mich zur Kreuzung. Einige Taxis standen dort, ansonsten war es ruhig.
Plötzlich raste aber ein schwarzer Wagen heran, bremste scharf und öffnete die
hintere Tür. Ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren und scharfem Blick sah mich
an. „Sie wollen Kessler sehen?“
Ich nickte und stieg zu ihm ins Auto. Sofort waren zwei
Pistolen auf mich gerichtet. „Alle Waffen ablegen. Wirklich alle, in den
Pistolen ist Quecksilbermunition“, drohte der Fahrer. Ich hatte wenig Lust die
scharfe Munition zu schmecken und gab alle Messer und Pistolen ab. Dann fuhren
wir los. Unterwegs musste ich noch meine Rüstung so weit wie in dem beengten
Raum möglich ablegen.
Wir fuhren an den Rand der Stadt in einen Hinterhof. Ein
Bewegungsmelder schaltete das Licht an und meine Begleiter stießen mich aus dem
Wagen. Dann drehten sie um und verschwanden mit meinen Sachen. Ich rief ihnen
nach, sie hörten aber nicht.
„Keine Sorge. Sollten Sie das Treffen mit Kessler überleben
bekommen Sie die Sachen wieder“, sagte plötzlich eine sanfte Stimme. Aus dem
Zwielicht des Innenhofs trat ein schmächtiger Mann mit Brille. Der Anzug stand
ihm nicht besonders gut und wirkte an seinem Körper fremd. Er wies mir den Weg
in das Gebäude und brachte mich in den zweiten Stock.
„Kessler mag es nicht wenn man ihn ansieht, ungefragt
anspricht und ihn belügt. Vor der Tür werden zwei Wachen stehen. Alle, die so
dumm waren Kessler an die Gurgel gehen zu wollen, sind tot. Verstanden?“ Ich
nickte widerwillig und trat ein.
„Sie wollen also wissen warum ich TPan tot sehen wollte?“
fragte eine kratzige bedrohliche Stimme. Ich senkte meinen Blick und starrte
auf meine Füße.„Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit, Vampir, und Sie auch
nicht!“ Die Brillenschlange hatte wohl vergessen zu erwähnen dass Kessler auch
ungeduldig war.
„Eigentlich nicht. Ich wollte wissen warum die anderen Hexen
sterben mussten.“
„Weil sie keine Hexen waren, nicht einmal Novizen. TPan
macht sich einen Spaß daraus sich mit Menschen zu umgeben und sie in
Unwissenheit zu halten über ihre waren Talente. Für sie ist TPan nichts
weiteres als eine reiche, alte und gutmütige Freundin mit vielen scharfen
Wachhunden.“ Wieso sprach Kessler in der Gegenwart von der toten Hexe?
„Sie starben also weil sie etwas sahen was sie nicht sehen
sollten?“
„Ich stelle hier die Fragen, klar?“ zischte Kessler. Ich
wagte es meinem Blick kurz zu heben. Ein etwas korpulenter junger Mann saß vor
einem Terrarium und hielt irgendein Reptil auf dem Arm. Er entsprach auf keinem
Fall dem Profil, das ich mir von ihm gemacht hatte.
„Entschuldigen Sie“, sagte ich kleinlaut und biss auf meine
Unterlippe.
„Um die Wahrheit zu sagen, ja“, gab mir Kessler doch
Antwort, „das wäre dann des Rätsels Lösung. Sonst noch etwas?“
„Wieso sprachen Sie von TPan in der Gegenwart? Sie ist tot,
ich hab es selber gemacht.“
„So?“ fragte Kessler amüsiert. Er stand auf und ging an mir
vorbei zu einem Schreibtisch. Er schrieb etwas auf und warf mir dann die Notiz
zu. „An der Adresse wartet die Antwort, Vampir. Und jetzt raus. Ich habe noch
andere Kunden. Und falls du Slick siehst sag ihm er soll gefälligst nicht jeden
dahergelaufenen Niemand zu mir schicken.“Ich antwortete kleinlaut und verabschiedete mich dankend.
Dann wurde auch schon die Tür geöffnet und die Brillenschlange führte mich
wieder nach unten. Draußen stand bereits der Wagen.„Sie waren niemals hier. Sollten Sie trotzdem ein Wort
darüber verlieren werden wir Beth töten, Selene zum Krüppel unter den Vampiren
machen und mit Michael Dinge anstellen, von denen Sie nicht einmal zu träumen
wagen“, drohte er und öffnete die Tür. Dann verabschiedete er sich freundlich
von mir und klopfte auf das Dach. Der Fahrer brachte mich zurück zur Kreuzung,
händigte mir meine Sachen aus und verschwand wieder in der Nacht.Ich stieg sofort ins nächst beste Taxi und gab dem Fahrer
die Adresse.
Hätte ich mir nur die Mühe gemacht den Zettel zu lesen, ich
hätte viel Geld gespart. Denn das Taxi brachte mich zum Tatort meines letzten
Auftrags. Das kostete eine ansehnliche Stange Geld, damit war ich für den Abend
blank.Das Anwesen war trotz Polizeiabsperrungen hell erleuchtet.
Meine Sinne sagten mir, dass wiedie Lykaner da waren. Obwohl ich weit
unterlegen sein würde ging ich tapfer zum Eingang und benutzte die Klingel. Es
dauerte einige Zeit bis jemand die Tür öffnete. Ein älterer Herr, der sich als
Butler vorstellte, öffnete.„Ich will die Hausherrin sprechen“, erklärte ich. Der Butler
nickte nach kurzer Musterung meiner Wenigkeit und führte mich durch das Haus.
„Arbeiten Sie für die gnädige Herrin?“ fragte er unterwegs. Ich verneinte
vorsichtshalber, ließ aber die Möglichkeit offen es vielleicht bald zu tun.Er führte mich in den Ostflügel des Hauses. Die Wasserspeier
saßen alle wieder auf ihrer Stellung, nur dieses Mal rührten sie sich nicht.
Vorsichtig klopfte der Butler an die Tür zu dem Zimmer, in dem ich TPan
gestellt hatte. „Ein Besucher.“Ich vernahm die Antwort nicht, der Butler winkte mich aber
weiter und schloss die Tür hinter mir.
Sofort stand ein Lykaner vor mir und schnupperte an mir.
Dann knurrte er aggressiv. „Er ist es, Herrin!“ zischte er und spuckte mich
dabei an.„Ach, der Herr Vampir hat wieder her gefunden. Welch
Überraschung“, vernahm ich dann eine bekannte Stimme. Der Sessel vor dem Kamin
drehte sich herum und mir fielen die Augen aus dem Kopf. Dort saß die Hexe,
zwar noch etwas gezeichnet aber lebendig wie noch nie. In der Hand hielt sie
ein Glas Wein, das sie langsam schwenkte.„Ich brauche dich für den Moment nicht mehr, Wache. Kusch!“
befahl sie dem Lykaner, der knurrend das Weite suchte. Dann winkte sie mich
näher und bot mir einen Platz an. Nicht schlüssig was ich tun sollte ging ich
schließlich zu ihr hin und setzte mich.
Michael hatte sich in seinem Bett aufgerichtet und starrte
seit Stunden an die Wand. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass gerade
etwas sehr wichtiges geschah. Es tat ihm Leid dass er nicht dabei sein konnte.Vorsichtig steckte Selene ihren Kopf ins Zimmer und lächelte
überrascht. „Du bist wach?“„Schon lange. Ich hab Durst. Bringst du mir was?“Selene verschwand sofort und kehrte mit einem Glas und einer
Flasche zurück. Sie schenkte ihm ein Glas Wasser auf und reichte es ihm.
Michael stürzte es in einem Schluck und schwenkte es dann. „Ich brauch was
richtiges, Süße. Ich muss wieder zu Kräften kommen.“
Selene war überrascht. „Willst du damit sagen du…“
„Er hatte Recht. Es war bestenfalls anmaßend von mir zu
glauben mit etwas Willenskraft zu versuchen einen Fluch zu brechen, der schon
seit Jahrtausenden auf uns lastet. Der Blutdurst ist einfach Bestandteil
unseres Lebens. Bevor ich auf das Niveau eines Regenwurms sinke befriedige ich
lieber den Durst und behalte mir das bisschen Ehre, das ich noch habe.“Selene war sichtlich über den Sinneswandel ihres Freundes
erfreut und setzte sich neben ihn. „Die Nacht ist zu weit fortgeschritten um
auf die Jagd zu gehen. Gibst du dich mit mir zufrieden?“ fragte sie
verführerisch und bot ihm ihren Hals an. Langsam öffnete sie noch den obersten
Knopf ihres Hemdes. Michael musterte sie eingehend. Ihren langen, wunderschönen
Hals, ihre perfekten Brüste, ihren geschmeidigen Körper. Genüsslich fuhr er
sich über die Lippen und über seine spitzen Eckzähne. „Eigentlich hab ich es
mir nicht verdient so einen edlen Tropfen zu genießen.“
Selene legte ihren Kopf auf seine Schulter und schloss die
Augen. „Niemand anders hat es sich heute verdient“, hauchte sie ihm ins Ohr.
Michael biss sanft zu und trank während er den Geruch ihrer Haare in der Nase
hatte. Bald gewann der kupferne Geruch des Blutes die Oberhand. Er spürte wie
sich die Wärme wieder in seinem Körper ausbreitete, seine Wunden ausheilten und
das Leben zurückkehrte. Nach einigen Minuten biss Selene in seinen Hals und
trank. Alte Gefühle stiegen in ihm hoch. Er war wieder der alte Michael.
„Ein Glas Wein? Oder bevorzugst du Blut?“ fragte TPan als
wäre ich ein alter Freund und Gast. Dankend lehnte ich ab. Einige Sekunden
schwiegen wir uns an bis TPan das Glas abstellte und ihren Unterarm entblößte.„Willst du wirklich nichts davon?“ Wieder lehnte ich
freundlich ab. TPan schüttelte den Kopf und sagte: „Ich werde euch Vampire nie
verstehen. Aber was soll’s. Jetzt bist du da.“„Ich weiß nicht was ich sagen soll. So gründlich habe ich
noch nie dafür gesorgt, dass meine Zielperson tot ist und jetzt sitze ich vor
Ihnen. Meine Welt ist zusammengebrochen“, gab ich leise zu und schnaubte.„Es muss schwer sein das zu verstehen. Aber du wirst
deswegen nicht gekommen sein. Wäre da nicht das Massaker gewesen hättest du nie
wieder an mich gedacht, nicht wahr, Vampir?“„Das kann gut sein. Jetzt bereitet mir das alles nur noch
mehr Kopfzerbrechen.“
„Nicht doch. Es hätte keinen Sinn. Dafür bist du noch nicht
lange genug auf der Welt um das zu verstehen. Aber erinnerst du dich an meine
Worte bevor du begonnen hast mein Gesicht zu verunstalten?“„Dafür entschuldige ich mich auch unterwürfigst.“„Nicht doch. Meine Schönheit wird zwar nie wieder so
makellos wie davor sein, aber früher oder später hätte das Alter auf ähnliche
Weise seine Spuren gezeigt. So ist es mir fast lieber“, lachte die Hexe und
betrachtete sich in dem Spiegel, den sie statt des Bücherregals, das zu Bruch
gegangen war, aufgehängt hatte. „Nun, erinnerst du dich an meine Worte?“„Sie wollen, dass ich für Sie arbeite, den Auftrag vergesse
und die Seiten wechsle. Ich konnte das nicht. Ich hätte meine Ehre verloren,
und die Ehre meines Kameraden verspielt.“„Ihr Vampire mit eurer Ehre und dem ganzen veralteten Kram“,
lachte die Hexe spöttisch, „das alles wird euer Untergang sein.“„Wem sagen Sie das. Nur ein Vampir allein kann die alten
Regeln nicht ändern. Vor allem wenn er so unwichtig und klein ist wie ich“,
sinnierte ich weiter bis TPan abwinkte und das Thema wieder wechselte.„Also haben veraltete und falsche Prinzipien dein Handeln
beeinflusst. Nur die Tatsache dass du hier bei mir bist zeugt wohl davon, dass
es gewisse Vorkommnisse gab.“„So kann man es auch nennen. Bis auf weiteres bin ich
arbeitslos, genauso wie mein Kamerad. Meine Auftraggeber denken ich hätte die
ganzen Mädchen in meinem Blutdurst ermordet. Darum haben sie mich kalt
gestellt. Wenn ich jetzt verschwinden würde…“ Ich beendete den Satz erst gar
nicht. TPan hatte aber verstanden und nickte.„Nun, da du nicht mehr gebunden bist, Vampir, kann ich mein
Angebot erneut aussprechen. Arbeite für mich. Du erhältst Schutz, Unterkunft
und alles was du sonst brauchst. Dein Kamerad und eure bezaubernden Freundinnen
natürlich auch. Allerdings müsstet ihr die schäbige Wohnung in der Stadt
aufgeben und auf das Anwesen kommen.“Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. „Trotz allem wollen
Sie, dass ich für Sie arbeite? Obwohl Sie Lykaner und andere Wesen als Wächter
haben?“„Fähige Leute sind schwer zu finden. Sie sterben so schnell
bei irgendwelchen leichtsinnigen Manövern auf der Suche nach Ehre und Ruhm.“
Sie winkte ab. „Solche Leute gibt es wie Sand am Meer. Aber Leute wie du,
Vampir, und dein Kamerad. Ihr seid anders. Genau das was ich suche für meinen
Zirkel.“„Ich kann das Angebot wohl schlecht ablehnen“, meinte ich
grinsend. TPan nickte zustimmend. „Du würdest das Anwesen dann wohl nicht so
sicher verlassen wie du es betreten hast. Die Lykaner sind noch immer etwas
verärgert wegen deines letzten Besuchs.“„Die ganzen schönen Körperteile“, schwärmte ich, „sie hätten
gute Rüstungen abgegeben. Beinahe perfekte vielleicht.“„Dann akzeptierst du mein Angebot?“„Wenn Sie mir versprechen können meinen Kameraden von seiner
wirren Idee abzubringen dem Blut abzuschwören und bei dem vorhin genannten
Angebot bleiben, sehe ich kein Problem.“„Darauf hast du mein Wort, Vampir“, antwortete TPan. Wir
schüttelten unsere Hände und ich leistete ihr den Treueschwur der Vampire.
Schließlich besiegelten wir den Pakt mit unserem Blut. Ich ließ mich sogar
überreden doch ein Schlückchen zu mir zu nehmen. Es schmeckte zwar nicht mehr
so süß wie vor einigen Tagen, als sie mir zu Füßen gelegen hatte, war jedoch
noch immer ein äußerst edler Tropfen.Als ich mich zum gehen wandte um Michael und die Zwillinge
abzuholen, hielt mich die meine neue Dienstherrin noch einmal zurück. „Eine
letzte Sache noch, Vampir. Ich mag es nicht meine Diener mit Vampir
anzusprechen. Wie lautet dein Name?“Ich grinste breit. „Mein Name? Ich habe keinen Namen.“
Vorheriger TitelNächster TitelMein Dank geht an:
Apo, der diese Geschichte verschuldet hat;
Michael, den ich einfach mal mit rein gezogen hab;
TPan, die mir ihren Namen lieh und in die Rolle der Hexe schlüpfte;
Seven, die versucht hat die groben Fehler zu filtern;
und natürlich allen anderen WoP-Spielern, die so lange und geduldig gewartet haben
Apo gab mit die Aufgabe eine Geschichte mit folgenden Keywords zu schreiben: Honig, Regenwürmer, Lieblingsparfum, Laserschwert und Seifenoper. Die Auswahl war natür-lich gut gewählt, denn das sind alles Wörter die normalerweise nicht in meinem Wort-schatz enthalten sind, und wenn sehr selten.
Nichtsdestotrotz habe ich mich an die Arbeit gemacht und es wieder einmal übertrieben. Das ist das Ergebnis, viel Spaß.
Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.08.2006.
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