Da die Statistik für Europa ausweist, dass die Bereitschaft zur Großfamilie (oder was davon übrig geblieben ist) immer mehr sinkt, wird nun fieberhaft auf einen Plan hingearbeitet, um die Geburtenfreudigkeit zu heben. Die Geburtenrate ist seit 1945 ständig zurück gegangen.
Derzeit gibt es in der Europa- Familie im Durchschnitt 1,60 Kinder. Es lebe die Statistik!
Kluge Köpfe aus Politik und Wirtschaft glauben herausgefunden zu haben, dass sich vor allem die weibliche Bevölkerung dagegen sträubt, mindestens 1x jährlich schwanger zu werden um das notwendige Soll zu erreichen und die Statistik zu verschönern.
Die männliche Bevölkerung ist zwar durchaus bereit, die erforderliche Vorarbeit zu leisten, will sich jedoch im Erfolgsfalle zu keiner weiteren Leistung, wie Zahlung von Unterhalt oder aktiver Beteiligung an der Aufzucht der Jungen verpflichten.
Manche Spitäler haben schon aufgrund von nicht ausgelasteten Geburtenstationen Jungärzte ausschwärmen lassen, um die Bettenauslastung in jeweils neun Monaten zu verbessern.
Nun reist eine Delegation in geburtenfreundliche Länder, wie China, Türkei und Indien um an Ort und Stelle die dort der Statistik zu Grunde liegenden Bedingungen zu prüfen und eventuell einige dieser Auslöser auch bei uns zu implementieren. Müßig zu sagen, dass die Delegationsmitglieder durchwegs männlich sind. Man kann nur hoffen, dass diese Delegation nicht fremd geht und ebendort die Geburtenrate in noch größerem Ausmaße steigert.
Ein sehr ergiebiges Forschungsgebiet scheint China zu sein. Hier hat sich die Bevölkerung explosionsartig vermehrt. In solchem Ausmaße, dass den Familien per Dekret verboten wurde, in Zukunft mehr als ein Kind, mit wenigen Ausnahmen, zu haben. Das wurde sogar in der Verfassung verankert. Aus zuverlässigen Quellen ist bekannt, dass diese Forderung regelmäßig umgangen wird und bei Kontrollen die Kleinen so gekonnt durcheinander laufen, dass das Zählen zur Unmöglichkeit wird. Noch dazu, wo sich doch alle so ähnlich sehen!
Für die Bevölkerungsexplosion in China waren unter anderem folgende Fakten ausschlaggebend:
Es gab und gibt noch immer keine flächendeckende Versorgung mit Fernsehgeräten (Man musste sich daher anderweitig beschäftigen). Statt dem Griff zur Fernebedienung erfolgte der Griff zum nächstliegenden Partner. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Bei uns ist nicht nur für flächendeckende Versorgung mit vielen Variationen gesorgt, sondern die Menschen essen, schlafen und streiten sich sogar gleichzeitig, während das TV-Programm läuft
Mann muss sich auch nicht wirklich selbst anstrengen. Die dementsprechenden Sex-Programme werden frei Haus geliefert, während man Soletti und Chips in den offenen Mund schieben kann und sogar für fast echte Hintergrundgeräusche wird gesorgt. Und das alles für eine verhältnismäßig niedrige Fernsehgebühr.
Natürlich gab und gibt es in vielen Landstrichen Chinas auch nur sehr sporadische Versorgung mit elektrischem Strom, was alles natürlich noch begünstigte. (Im Dunkeln lässt sich gut munkeln....) Außerdem sind leicht im Wind schaukelnde rote Lampions und flackernde Kerzen sehr romantisch.
Bei uns zeigt die Statistik nur nach oben, wenn es einen technisch bedingten Stromausfall gab. Es sollen schon Kinder in stehenden Aufzügen gezeugt worden sein, was aber nicht die Regel ist. Es soll aber doch einige Kinder geben, die den Namen „Mezzanin“ tragen.
Durch teilweise große Kälteaufkommen im winterlichen China zog und zieht man sich gerne unter Decken und Tuchenten zurück und suchte die Wärme anderer Körper. (Was zwangsweise zu sehr intimen Kontakten führte, wie z.B. Messen von Körpertemperaturen mit dementsprechend konstruierten Fühlern)
Es gibt auch möglicherweise kein chinesisches Zeichen für „Verhütung“, oder doch? (Vielleicht hat man hat es aber auch unter all diesen vielen verwirrenden Zeichen noch nicht gefunden).
Die in jedem chinesischen Haushalt verehrte Göttin der Fruchtbarkeit fehlt ja bei uns gänzlich und würde, als Souvenir für die „liebste Freundin“ mitgebracht, höchstens ein hysterisches Lachen auslösen und als Schirmständer enden.
In China war man immer bemüht die Arbeit in Haus und Feld in der Familie zu halten und besonders auch Kinder dafür einzusetzen. Aufgrund der Gesetzeslage wird das bei uns schwierig durchzusetzen sein. (Was schon dementsprechend billiger wäre, weil Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld entfällt und man außerdem die Stärke der „Belegschaft“ selbst bestimmen könnte) Außerdem müsste man in längeren Zeiträumen denken und Forcasts dementsprechend lange vorher planen. Bei der derzeitigen Scheidungsrate ist das jedoch mathematisch kaum zu lösen. Jener Mathematiker, der diese Formel findet, wird für den Nobelpreis vorgeschlagen.
Neidlos muss man zugeben, dass uns die Chinesen bei der Familienplanung zweifellos irgendwie überlegen sind. Es könnte aber auch am Reis liegen! Reis soll ja die Fruchtbarkeit erhöhen und wird bei Hochzeiten zwar verstreut, aber ungekocht!
Vielleicht ist das der Fehler bei der Sache? Man sollte einmal nachfragen, wie die Chinesen das handhaben.