Gisela Steinert

Urlaub 2002 USA

Wir flogen am Sonntag den 28.4.02 mit der United Airlines Richtung Chicago. Nach unruhigem Flug kamen wir nach 9 Stunden in Chicago an. Dort hatten wir einen Aufenthalt von mehr als 3 Stunden und mussten noch 1 Stunde auf dem Rollfeld stehen, da es so stürmisch war, dass alle Flieger vom Ankunftsrollfeld starten mussten. Der anschließende Flug war dann auch dementsprechend, so daß ich mir wieder einmal (wie immer schwor), so schnell nicht mehr zu fliegen.
Wir sind dann nachmittags mit einer Stunde Verspätung in Cincinnati gelandet, haben unser Mietauto abgeholt und sind dann bis nach Oxford/Ohio (54km) gefahren. Hier hatten wir im voraus ein Motel gebucht und unseren parkinsonkranken Freund (den ich vor 4 Jahren über Internet kennengelernt hatte), besucht.

Oxford ist ein schönes, sauberes Städtchen mit vielen Parkanlagen in dessen Mittelpunkt die Oxford Miami University steht, an der früher auch unser Freund gelehrt hatte. Seine Studenten besuchen ihn auch heute noch (er sitzt seit einer verkorksten Hüftoperation im Rollstuhl) und helfen ihm sehr viel(haben eine Schaltanlage gebaut von wo aus er Licht, TV, Klima etc. bedienen kann, ein verstellbares Bett und einiges mehr). Ehemalige Kollegen holen ihn ab und zu oder besuchen ihn, haben ein System erarbeitet, wonach immer jemand da ist um ihm zu helfen wenn notwendig. (Später mehr).

Nach drei Tagen sind wir dann aufgebrochen Richtung Indianapolis. Dort haben wir uns die Rennstrecke und Hall of Fame angeschaut (lohnt sich wirklich), und sind am Nachmittag bis Troy, kurz vor St.Louis gefahren. Unterwegs sind wir in einen Ausläufer der berüchtigten Tornados geraten, Es hat geregnet und gestürmt, dass man zeitweise nichts mehr gesehen hat. Wir hatten Unterschlupf in einem Wendy´s gefunden und dort gewartet, bis das Schlimmste vorbei war. Wir fuhren weiter und sahen was der Tornado, schon 1 Kilometer weiter mit diesem Abschnitt von Illinois angerichtet hatte. Er hatte Dächer abgedeckt, Bäume herausgerissen, auf den Straßen lagen große, umgekippte Trucks etc. Wir mußten noch eine Stunde weiterfahren bis wir ein Motel fanden welches wieder Strom hatte.

Am nächsten Morgen sind wir dann nach St.Louis hinein immer in Richtung Arches Gateway. Dieser große Stahlrundbau überragt die ganze Stadt. In seinem Inneren kann man mit einer Tram hochfahren und aus Aussichtsfenstern über die Stadt schauen. Außerdem ist ein sehenswertes Museum aus der Zeit der Pioniere und Indianer dort untergebracht.

Danach haben wir noch eine kleine Sightseeingtour durch die Stadt gemacht (Jefferson Memorial, Union Station (sehenswerter Bahnhof) und haben uns zum Abschluß im großen Busch-Stadium ein Baseballspiel der St. Louis Cardinals angesehen. Wir sind dann noch Richtung Springfield bis Lebanon (Arkanas) gefahren und haben dort übernachtet.

Als wir ausgeschlafen hatten sind wir auf dem schönen 7 Scenic Highway nach Branson gefahren, abseits der Autobahn durch die Ouzark Mountains. Das war pure Natur !
Das Städtchen Branson selbst gleicht einem Rummelplatz. Diverse Westernshows, Geschenklädchen, Kutschfahrten etc. Wem so etwas gefällt, der hat bestimmt Spaß daran. Wir sind weiter in Richtung Hot Springs .Der Highway war sehr schön und echt eine Abwechslung in der Landschaft.

Nach Übernachtung und kurzer Fahrt sind wir dann in Hot Springs angekommen und machten wir uns gleich auf den Weg um die heißen Quellen zu sehen und vielleicht zu spüren. Doch welch eine Enttäuschung ! Sie flossen spärlich im dortigen Park und das war es auch schon. Wir sind dann noch auf den Hot Springs Mountain Tower und haben die Aussicht genossen bevor wir zum Übernachten nach Arkadelphia weiterfuhren.

Am nächsten Morgen ging es über Texarkana nach Texas hinein bis nach Dallas, einem der reichsten Städte der USA.. Unterwegs sah man schon einmal hier und da eine kleine Ölpumpe stehen.

Dallas war enorm anzuschauen mit seinen riesigen Hochhäusern, die das Sonnenlicht kaum auf die Straßen ließen, besonders prachtvoll der fünfzigstöckige Reunion Tower mit seiner kugelförmioigen Spitze, die sich um die eigene Achse dreht. Auf der Pionier Plaza stehen überlebensgroße Bronzecowboys die eine Herde von siebzig Bronzerindern über den Platz trieben. Damit wird an den Shawnee Trail erinnert, der damals auf diesem Wege entlanging. Auch eine steinerne Granitplatte gibt es südwestlich der Stadt, das Kennedy Memorial, auf dem der Name des ermordeten Präsidenten steht.

Sehr interessant war auch die etwas außerhalb liegende Southfork-Ranch (TV-Serie Dallas). Nachdem wir übernachtet hatten sahen wir uns noch Forth Worth und die berühmten Stockyards an (Viehhöfe in denen immer noch mit Rindern gehandelt wird) die mittlerweile mehr einem Vergnügungsviertel ähneln. Auch den größten Westernsaloon der Welt, Billy Bob´s Texas, ließen wir uns nicht entgehen.. Wir wollten auch die Bierbrauerei Miller´s (unsere Lieblingsmarke in den USA) besichtigen, aber leider war an diesem Tage Ruhetag.

Wir sind dann weiter durch das Countrystädtchen Austin über New Braunfels (sehr schöner Park Lamar, deutsche Town, wovon wir aber nicht viel gesehen haben) bis San Antonio gefahren. Haben die Stadt besichtigt, waren am berühmten Riverwalk, der durch viele Einkaufshallen führt, und haben uns Fort Alamo angeschaut. Über diese Festung gab es schon viele Filme und sie ist auch in den Geschichtsbüchern genannt, in der legendärsten Schlacht der texanischen Revolution 1836. Dort verteidigten 183 Texaner ihren Posten 13 Tage lang bis zum Tod gegen tausende mexikanische Soldaten und ist seitdem ein historischer Wallfahrtsort.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Corpus Christi am Golf von Mexico. Die Stadt hielt nicht ganz was der Reiseführer versprach. Ringsum sehr viel Chemie, kaum Grün. Der ausrangierte Flugzeugträger USS Lexington lag dort vor Anker, den wir natürlich ausgiebig besichtigt haben (er war auch der Außendrehort zu dem Film "Pearl Harbor", was wir aber erst dort herausfanden). Wir sind zwei Tage geblieben und dann weiter nach Houston gefahren. Unterwegs sind wir noch in Goose Island abgebogen und haben uns dort eine der ältesten Eichen von Texas angesehen (über 1000 Jahre alt).

In Houston angekommen sind wir am nächsten Tag zum NASA Space Center gefahren um es zu besichtigen. Wir haben fast 6 Stunden gebraucht und es war unwahrscheinlich interessant ! Nach 4 Tagen Sightseeing und relaxen bei sehr warmem Wetter sind wir die Küstenstraße entlang durch das Hafenstädtchen Galvestone (sehr touristisch, viel Chemie) Richtung New Orleans (Louisiana) gefahren. Es war wie ein Szenenwechsel. Dort die ewig gleiche Landschaft bestehend aus Weideland und Farmen, Sand und Industrie, Richtung Louisiana saftiges Grün, viele Bäume und Hügel, schöne Herrenhäuser.

In der Nähe von New Orleans hatten wir uns drei Tage im Motel eingemietet und ausführlich die Stadt besichtigt. French Quarter ist wirklich sehenswert, genauso wie der Riverside Park mit anschließendem Riverwalk oder der Gardendistrict. Auf unserer Stadtkarte vom Welcome-Center war eine orange Linie eingezeichnet, die wenn man sie mit dem Auto abfährt, einen wirklich guten Querschnitt durch die ganze Stadt zeigt. Uns hat die Stadt echt gut gefallen.

Von New Orleans ging es weiter nach Meridian (Alabama).. Dort fanden wir ein sehr schönes Landschaftsgebiet mit großem Park, See, Hikingtrails usw.
Echt ein Geheimtip !

Am nächsten Tag sind wir dann in Nashville (Tennessee) angekommen. Dort haben wir erst einmal eine Shoppingtour gemacht (tolles Harley-Geschäft) und sind abends dann in dir Grand Ole Opry. Sollte echt jeder machen, der Nashville besucht !!
Danach sind wir noch in der Dunkelheit den Broadway in langen Autoschlangen hinuntergefahren und im dortigen Hardrock-Café noch einen Schlummertrunk genommen.
Am nächsten Morgen nochmals Sightseeing durch die Stadt bei Tageslicht (Stadium, neue Hall of Fame).

Weiterfahrt durch Franklin auf der W31 (schönes altes Städtchen), über Bowling Greene (Kentucky) bis nach Cave City am Mammoth Cave Nationalpark. Es ist ein sehr kleines und altes Städtchen mit noch typischen kleinen Holzhäusern auf deren Veranda noch die Schaukelstühle stehen!. Am nächsten Morgen sind wir dann in Richtung Park aufgebrochen. Herrliches Naturgebiet mit vielen unterirdischen Höhlen und Trails. Wollte einer Schildkröte über die Straße helfen damit sie nicht totgefahren wird, aber sie war schneller ! Bis wir mit dem Auto an die Stelle zurückgekommen sind wo wir sie gesehen haten, war sie schon am Rand auf der Wiese.

Wir haben uns dann auf einen Hikingtrail begeben um nach einem Wasserfall zu suchen, der nach unserer Ansicht nur etwa 20-25 Minuten entfernt war. Sind dann 1 1/2 Stunden fast immer bergauf gelaufen (nach unserer Karte dachten wir) und kamen dann an Wegweiser, die laut unserer Karte gar nicht dort stehen durften (wir standen falsch !) Also was tun ? Wir sind den gleichen Weg wieder zurückgelaufen und waren nach 3 Stunden endlich wieder am Auto. Aber den Wasserfall haben wir nicht gesehen. Wir sind den falschen Weg gegangen und haben dabei die richtige Karte gelesen (!)

Wir sind dann noch ein kleines Stück auf der Landstraße weitergefahren, welche die wirklich reizvolle Umgebung von Kentucky, die vielen Farmen und Pferdekoppeln (einmal im Jahr findet das große Kentucky Reitderby statt) zeigte. Haben dann in Barstow, kurz vor Louisville, Halt gemacht. Dort gab es sogar "Wiener Snitzel und Weizenbier".(eine echte Abwechslung nach vielen Burgern und sonstiger Fast-Food)

Nach dem Ausschlafen am nächsten Tag noch eine Sightseeing-Tour durch Louisville gemacht und dann nach Oxford zurückgefahren, wobei wir uns noch den neuen Kentucky Speedway Race Trak in Sparta angeschaut haben, wo auch zufällig an diesem Tage Nascar-Fahrer trainiert haben und die wohl herrschende Atmosphäre bei einem Rennen schon herüberbrachten.

In Oxford haben wir dann noch die restlichen 4 Tage bis zum Abflug verbracht.

Es war sehr interessant und wir haben auch viel gesehen, aber auch wieder viel dazugelernt.

G.St.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.08.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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