Gaby Schumacher

Bärentraum (9.Teil)


 
 
Bärentraum (9.Teil)
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Je länger Sofie nämlich darüber nachdachte, wie schön es wäre, ein Bienenbaby zu sehen, umso



Ja, da hatte Sofie nicht zuviel behauptet. Je mehr sie nämlich daruber nachdachte, umso mehr wünschte sie sich das. Und außerdem: Erzählte sie dann in den nächsten Tagen im Kindergarten ihren Freundinnen davon, würden die bestimmt neidisch. So etwas Tolles wie Sofie heute hatte noch keine von denen erlebt!

Damit das mit dem Wünschen auch wirklich klappte, kniff Sofie so fest wie möglich die Augen zu, drückte sich selbst die Daumen, bis deren Nagelköpfe rot anliefen und dachte an nichts anderes mehr als das kleine Bienchen in jenem süßen Haus da vor ihr.

„Ach bitte, liebe Traumfee!“, bettelte sie leise und das, obwohl sie doch die Fee gar nicht kannte. „Bitte mach`, dass ich zum Babybienchen gehen kann!“
Sie verharrte mucksmäuschenstill und spitzte die Ohren.
„Vielleicht antwortet die Fee mir ja sogar!?“, hoffte sie.

Die drei Bären standen neben ihr und schmunzelten.
„Typisch Sofie!“, flüsterte Benjamin seinen Kameraden zu.
„Unsere Sofie!“, betonten Zottel und Petz.
Das musste unbedingt einmal gesagt werden, fanden sie.
Sofie hatte davon überhaupt nichts mitbekommen. Dafür war sie gedanklich viel zu sehr mit der lieben Fee und dem Bienenkind beschäftigt.
„Meldet die Traumfee sich nicht bald, dann fallen unserer kleinen Freundin noch die Daumen ab vor lauter Drücken!“, grinste Zottel.
Petz und Benjamin grinsten mit.

Das Feenland lag ganz weit weg von der Teddybärenstadt, mindestens drei Milchstraßen entfernt. Doch Entfernungen spielten für eine Fee, und erst recht für eine Traumfee, keine Rolle. Sie empfand es sofort, wenn jemand eine innige Bitte an sie richtete. Sogar dann, wenn, wie in diesem Falle, drei Milchstraßen dazwischen lagen. Und auf Kinderwünsche achtete sie natürlich ganz besonders. All die heimlichen Bitten und Wünsche, die von Erwachsenen und auch die von Kindern, landeten als Briefchen in ihrem Postkasten.

Lumi, die Traumfee, hatte einen anstrengenden Vormittag hinter sich. Ja, selbst solche Wesen wie Feen haben Arbeit. Unsere Lumi kümmerte sich um die Feenschulkinder, die alle später mal richtige Feen werden sollten.

„Ja, die kleine Amelie muss noch fleißig üben!“, seufzte sie gerade. „Aber unsere Zaubersprüche sind ja wirklich recht schwierig.“
Sie tröstete sich damit, dass Klein-Amelie ja doch erst zweihunderfünfzig Jahre alt war und also fürs Üben noch mehr als hundert Jahre Zeit hatte. Feenkinder sind nämlich erst mit ungefähr dreihundert Jahren erwachsen. Zuvor dürfen sie auch noch nicht ohne Aufsicht zaubern. Falsche Zaubersprüche brächten nämlich großes Unglück. Traumfeen aber möchten alle Wesen glücklich sehen.
Dies und ganz viel anderes ging Lumi durch den Kopf. Doch dann schob sie all diese Grübeleien beiseite und träumte lieber in der Sonne vor sich hin.

Ja, Lumi genoss es sehr, zu träumen. Am liebsten tat sie das auf der gemütlichen Gartenbank. Es war ihre Lieblingsgartenbank, denn sie sah fast aus wie die aus dem Märchen „Dornröschen“. Die Fee schaute umher, freute sich am Anblick der herrlich roten und gelben Traumblumen und lauschte dem fröhlichen Gezwitscher der bunten Paradiesvögel, die hoch oben in den im Winde rauschenden Baumkronen munter herum hopsten. Strahlend bahnte sich die Sonne ihren Weg durch das dichte Laub und verzauberte den Garten mit ihrem goldenen Licht in einen richtigen Märchenpark. Es sah alles aus wie in einem wunderschönen Traum.

Schon fast eine ganze Stunde hatte sie so da gesessen, als sie plötzlich das erholsame Träuimen unterbrach.
"Da, da war doch etwas gewesen..."

Beunruhigt eilte sie mit hastigen Schritten zu dem goldenen Briefkasten, der direkt seitlich neben dem Schlosstore stand. Der stand genau dort, damit die Fee bei all ihrer Arbeit auch wirklich nie vergass, nach ihrer Post zu schauen.

Diesmal fand Lumi einen winzigen, roten Briefumschlag.
„Oh, ich ahnte es doch!“, murmelte sie. „Da braucht mich ein Kind.“
Die roten Umschläge hüteten nämlich immer Kinderbitten.
Gerührt las sie:
„Bitte, liebe Traumfee, mach`, dass ich zum Babybienchen gehen kann!“
Hinten auf der Rückseite des Briefes hatte die Himmelspost den Absender vermerkt: 
                              
                               S O F I E
                         BEI DEN TEDDYS

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.10.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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