Grenzenlose Freiheit

Eine wundervolle beeindruckende kalifornische Landschaft. Unendliche Weiten aus Stein und Wüste. Reißende Flüsse, die sich durch ein unwirkliches Szenario aus nacktem Granit und dichten Wäldern schlängeln. Berglöwen, lauernd auf Beute. Ab und an ein Fuchs auf Nahrungssuche. Klapperschlangen mit vibrierenden Schwanzenden. Der Himmel über dem Paradies ist gleichmäßig blau, und die gnadenlose Sonne brennt sich wie eine Flamme in das Fleisch Kaliforniens. Ein einsamer Reiter auf einem wahrscheinlich ebenso einsamen Pferd. Die sonnengegerbte Haut des Reiters ist von vielen tiefen Furchen durchzogen. Der Reiter gönnt sich und seinem erschöpften Pferd eine Rast, bevor sie beide weiter durch die Prärie der Abenteuer reiten werden. Schnell ist an geschützter Stelle ein Lagerfeuer errichtet, an dem der Mann mit dem verwaschenen Hut einen starken, dampfenden Kaffee aus einem zerbeulten Becher genießt. Für einen Moment vergisst der Mann den Phantomschmerz in seinem rechten Beinstummel. In der anbrechenden Dämmerung leuchtet die Flamme eines Streichholzes auf, mit dem er sich seine Marlboro anzündet. Genuss pur. Tief atmet er den Rauch der Zigarette ein, als plötzlich sein linkes Bein verteufelt weh tut. „Verdammt...!“ denkt er sich. „...nicht auch noch das andere Bein!“. Das schmerzverzerrte sonnengebräunte Gesicht verzieht sich zu einer Fratze, die dunkelbraune fleckige Zähne freigibt. Mit dem harten Ausdruck eines erfahrenen leidgeprüften Mannes greift der Cowboy zum langen Bowie-Messer. Er hält es solange in die Flamme des Lagerfeuers, bis sich das Metall der Klinge blutrot in seinen zusammengekniffenen Augen findet.

„Was soll’s...!“ murmelt er – und beginnt damit, sein Bein abzutrennen.

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