Marius Sebastian

Augenblick

Augenblicke blicken mit den Augen ins Leere. Zu viele Gedanken denken zu viele Gedanken. Als Ich aufwachte fühlte Ich mich wieder allein. In Dunkelheit gefangen. Seelisch verletzt. Letzte Nacht noch habe Ich den Mond geküsst. Mich an der Ruhe der Zeit erfreut. Männer kennen- und lieben gelernt. Nirgendwo, außer in der Dunkelheit, sind wir alle so gleich. Doch nun? Nichts ist mir mehr geblieben. Ich höre das Herz in mir nicht mehr schlagen und spüre das Jagen der weißen und roten Blutkörperchen nicht mehr in meinen Adern. Verkehrte Welt! Ein Tanz auf Messers Schneide. Zu viel Wein habe Ich getrunken. Zu viel Zigaretten geraucht. Ich habe Männer geküsst, deren Namen ich nicht einmal kannte. Noch schnell rauchten wir eine Zigarette und dann ging er oder Ich. Wir haben uns nie wieder gesehen. Und Ich konnte ihm nicht einmal sagen, dass Ich mich in ihn verliebt habe! Was bleibt mir, wenn alles am Ende ist? Was bleibt mir? Nichts!

Eiskalt sitzt mir der bittersüße Hauch des Todes im Nacken. Im Winter ist es so furchtbar dunkel auf den eisigen Straßen dieser Welt. Leben gibt es nicht, zumindest nicht hier. In einer fremden Welt, abgeschottet von all den zerstörerischen Seelen im Blutmeer. Wie eine Bombe schlug die Wahrheit ein, in ihren Köpfen und riss sie aus ihrem wohlbekannten und wohlgehassten Leben. Was wie ewig schien ist schon längst Vergangenheit. Hoffnung gibt es nicht. Genau wie die hirnlose Idee, dass es Liebe geben würde. Wer glaubt schon an Liebe, in einer Welt die von Zorn und Egoismus beherrscht wird? Ich aale mich vor ihren Augen. Liege tränenüberströmt auf dem Boden der eiskalten Tatsachen. Ich wollte fliehen, doch wurde ich zurückgeholt. Wollte endlich frei sein, doch wurde mir die Freiheit nicht gegönnt. Heaven is a place on earth. In ihren Augen, vielleicht. Naiv blicken sie ihrem eigenen Untergang entgegen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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