Marius Sebastian

Gedankenwirrwarr

Am Ende aller Träume bricht die Hoffnung auf eine bessere Welt voller Licht. Realität ist mehr als das vor unseren vertränten Augen Dargebotene.

 

Allein gelassen von der Welt sitze Ich traurig am Wasser und beobachte die Wellen, die in die Dunkelheit führen. Lichtspiegelungen fesseln meine Augen ans Wasser. Tränen rollen im Mondenschein über meine Wangen. Wenn Ich könnte, dann würde Ich vor meinem Leben wegrennen und all die Schmerzen hinter mir lassen. Enttäuschungen und zerstörende Worte zerreißen meine Seele. Wie gerne würde Ich hören, dass Ich nicht alleine mit meinen Qualen bin? Niemand ist in der Nähe. Wieder mal allein. Die Flasche in meinen Händen sehnt sich nach Unterhaltung und Gesellschaft. Finsternis verdunkelt das Herz. Melodien dröhnen in mein Ohr und zwingen das Gehirn zur Explosion. Ich schwebe stillschweigend durch eine Welt der Sinnlosigkeit. Endloses Schweigen. Der Tag fällt durch das Wolkenfenster und meine Tränen laufen goldenfarben aus meinen Augen. Albtraumhafte Schönheit. Das Licht ist schwarz vor mir. Blut strömt aus den Wunden. Eine Leere aus Weltschmerzen füllt mein Leben aus. Vergangenheit ist schon längst nicht mehr real. Die Zukunft ist ein schrecklicher Traum, der sich nervenzerfetzt durch meine Gedanken quält. Ich kleide mich in Traurigkeit. Ich geh in Flammen auf und kann über das Wasser gehen. Juckende Narben glänzen im Spiegel der Ewigkeit. Eine Stunde im Paradies oder ein Tag in der Hölle? Brennende Kerzen. Der Geruch von verbranntem Fleisch steigt mir in die Nase. Verdorrte Bäume stehen in den Sümpfen. Ich lerne zu fliegen. Über die schmerzverzerrte Welt. Mit dunklen Farben male Ich auf einer lebensgroßen Leinwand das Portrait meines Lebens. Nur noch ein allerletzter Kuss und dann will Ich sterben. Dann zerbricht alles was Ich hab in tausend Scherben. Ich war ein König, nun bin Ich ein Bettler. Ich werde von der Macht der Schwermut zerdrückt. Ich flehe nach Erkenntnis. Auch im Regen bin Ich ein Seher der nichts sieht. Ich zersäge den Ast auf dem Ich sitze. Ich gebe mich selbst auf. Alkohol lässt all meine Sinne verstummen. Das Meer ist blutrot. Es fängt zu regnen an. Rasierklingen fallen zu Tausenden vom Himmel. Ich weiß, dass Ich gebraucht werde, doch sicherlich nicht hier! Kreativität und eigene Meinung sind nicht beliebt in dieser Welt. Mit Stift und Papier „bewaffnet“ sitze Ich hier und träume vor mich hin. Meine Flügel sind aus Eis und schmelzen sekündlich mehr. Mein Leben. Mein Tod. Mein Sarg. Goldener Schmerz brennt in meinen Augen. Regentropfen treffen mich und Ich werde blutig nass. Erlösung oder abgrundtiefer Schmerz? Allein im Nirgendwo. Tagtraum. Die Sonne geht unter und ein voller Mond wirft seinen Schein auf mich. Die Nacht ist warm. Sie spendet mir Trost. Vom Leben verwirrt. Träume Ich vom Morgen in einer anderen Zeit? Sinnlosigkeit der Gefühle im großen Meer der Alleinsamkeit? Dunst steigt in meine Nase. Nebel nimmt mein Leben ein. Ich schließe die Augen.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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