Marion Hartmann

Die Abenteuer des Bären Bruno und sein bitteres Ende

Bruno, ein dicker, riesiger Braunbär, lebte in einem Naturpark in der Nähe von Österreich. Er war dort geboren, wie auch vorher seine Eltern. Der Naturpark, war eine  Waldlandschaft mit vielen Bäumen und Sträuchern. Ein Paradies für Bären und andere wilde Tiere. Dort war Bruno geschützt und fühlte sich sehr wohl.

 

Alle Tiere die dort lebten standen unter Tierschutz.

 

 

Eines Tages aber, packte Bruno die Reiselust. Er wollte mal was anderes sehen und erleben. So zog er los. Er fand einen Weg aus dem Naturpark heraus, der nicht ausreichend abgesperrt war. Bruno streifte tagelang über Wiesen und Wälder. Er schaute sich alles genau an, denn seit seiner Geburt hatte er nichts anderes gesehen, als diesen Naturpark, in dem er aufwuchs.

 

Viele andere Tiere begegneten ihm. Igel, Vögel, Eichhörnchen und andere kleine Lebewesen. Was ihm aber dennoch fremd war, diese Lebewesen auf zwei Beinen, die sehr nervös wurden, wenn Bruno in ihrer Nähe kam. Der Bär kümmerte sich nicht weiter darum, denn verstehen konnte er es sowieso nicht.

 

Er kannte sich nicht gut aus mit diesen eigenartigen Lebewesen und fand es für besser, sie in Ruhe zu lassen. Aber er sollte noch einiges mit ihnen zu tun bekommen.

 

Er war mittlerweile 3 Tage und Nächte unterwegs und ihn packte ein natürliches Hungergefühl. Er lief und lief, bis er in der Nähe einige Geräusche hörte. Neugierig, wie ein Braunbär nun mal ist, folgte er dem Geräusch. Auf einer ländlichen Wiese, standen ein paar Schafe.

 

 Für uns Menschen waren es Schafe, nur für Bruno nicht. Er war sehr hungrig und sah nur sein Fressen ,dort auf der Wiese rumlaufen.

 

Von seinem Hunger getrieben, rannte er los und packte sich ein Schaf, das vor Verzweiflung zappelte und schrie. Es fand schnell den Tod, denn der Bär hatte kräftig zugebissen. Er verspeiste das Schaf, fast vollständig und ließ nur Reste von ihm zurück. Ein Bär kannte da kein Pardon, in der freien Wildnis, was ja instinktmäßig, natürlich war.

 

Bruno war erst mal satt und zog weiter. Er zog über Landschaften und Felder. Bruno kam auch an Landstrassen vorbei.

 

 

Dabei beobachtete er wieder diese komischen Lebewesen auf zwei Beinen. Sie verfolgten ihn mit so komischen Dingern die rollten. Manche stiegen aus und fotografierten ihn. Das kannte und verstand Bruno nicht. Es war ihm nicht geheuer und er beschloss lieber wegzurennen. Er wurde müde und beschloss erst mal zu schlafen. Bruno versteckte sich, vor diesen Menschen, in einem dicht bewachsenen Tannenwald.

 

Beim ersten morgendlichen Sonnenstrahl beschloss er weiter zu ziehen. Er kam wieder an diese Landstrasse.

 

Dieses mal, war dort nicht soviel los und Bruno beschloss, die Strasse zu überqueren um zu sehen, was auf der anderen Seite war. Beim Überqueren, streifte ihn etwas an der Hintertatze. Es tat weh und er brüllte vor Schmerz. Als er sich umsah, begriff er, was ihm Schmerzen bereitet hatte. Es war eines dieser Dinger, auf vier Rädern. Dort stiegen ein paar Menschen vorsichtig aus. Bruno hatte Angst und lief trotz der Schmerzen tief in den Wald hinein. Es wurde Abend und er beschloss sich ein Plätzchen zum Schlafen zu suchen. In einem dichten Waldstück, fand er ein wenig Ruhe und leckte schmerzverzerrt seine Wunden. Warum hatte man ihm wehgetan, er verstand es nicht. Erschöpft schlief er ein.

 

 

Geweckt wurde er von Krach ,der immer näher kam. Es waren Hunde und die mochte er gar nicht. Als er loslaufen wollte, um zu schauen, was da los war, stoppte er im Nu, denn da war wieder dieser Schmerz in seiner Tatze. Da dieses Hundegebelle aber immer näher kam, vergaß er einen Moment die Schmerzen und lief davon. Er hatte Angst, denn im Naturpark war alles so ruhig und friedlich und hier draußen fühlte er sich gejagt und verfolgt, von diesen Menschen. Er lief und lief, orientierungslos. Es war schon zwei Tage her, als er dieses Schaf gerissen hatte. Erneut packte ihn ein wahnsinniges Hungergefühl. Er schnupperte und horchte, aber da war nichts. Seine Verletzung blutete und er verlangsamte seinen Gang, weil es doch sehr schmerzte. Etwa nach drei Tagen hörte er in der Nähe Hühner krähen.

 

Er sah einen Bauernhof. Sein Hunger quälte ihn. Dennoch beschloss er die Dunkelheit abzuwarten, denn in der Nähe der Hühner, hielten sich Menschen auf. Bruno fürchtete sich sehr vor ihnen. Er legte sich hinter einer Lichtung auf die Lauer und wartete, bis es Abend wurde.

 

 

Als er keine Menschen mehr hörte und es düster war, schlich er sich vorsichtig und leise, in die Nähe des Bauernhofs. Er sah die vielen Hühner, die aufgeregt gackernd in einem Gehege rumliefen.  Was zu Fressen oder weiter hungern, dachte er sich und entschloss sich so schnell wie möglich, eines der Hühner zu packen. Er riss das Gehege auf und schnappte sich eins. Ein Mensch kam aufgeregt und schreiend aus dem Haus gelaufen und schoss mit einem Gewehr auf ihn. Mit dem Huhn in der Schnauze rannte Bruno weg und kam noch einmal glimpflich davon. Er lief bis er wieder in den dichten Wald kam. Erst dort als er sich in Sicherheit wiegte, verspeiste er das Huhn. Satt und zufrieden setzte er seine Reise fort. In der Luft hörte er Geräusche. Da waren so Dinger in der Luft, die flogen, aber das waren keine Vögel, wie es Bruno kannte. Er schaute neugierig hoch und erkannte wieder diese Lebewesen, die man Menschen nannte.

 

 

Warum ließ man ihn denn nicht in Ruhe? Bruno wurde böse, schickte ein lautes Brummen in den Himmel und lief weiter. Er befand es erst mal besser, sich zu verstecken, denn dieses Ding im Himmel, verfolgte ihn. Bruno fühlte sich sehr schwach. Seine Verletzung und die letzten Tage hatten ihn ganz schön geschafft. Er sehnte sich nach seinem Naturpark zurück, dort wo alles ruhig und friedlich war. Sein Hunger machte ihm sehr zu schaffen, denn für einen ausgewachsenen Braunbären reichte es nicht, nach mittlerweile sechs Tagen, nur ein Schaf und ein Huhn zu fressen.

 

Als es um Bruno herum wieder etwas ruhiger wurde und die Dunkelheit einbrach, wagte er sich aus seinem Versteck und trottete weiter, bis er an einen kleinen See kam. Da der Hunger ihn quälte, fing er sich mit seiner Schnauze, ein paar Fische. So viele, bis er satt war. Satt und zufrieden, machte er sich dann wieder auf dem Weg.

 

 

Er hatte mittlerweile viele Kilometer hinter sich gelassen. Am liebsten wäre er in seinen Naturpark zurück gekehrt, denn er hatte genug erlebt und wollte einfach nur noch seine Ruhe. Bruno hatte sich längst verlaufen und irrte ohne ein Ziel in der Landschaft herum. Seinen Naturpark würde er niemals wiederfinden. Bruno war an einem Waldweg und hörte wieder Gebelle hinter sich, das schnell näher kam. Er rannte verzweifelt los, obwohl er sehr erschöpft war.

 

Das Gebelle verstummte jedoch nicht und wurde immer lauter und dazu noch die vielen Menschenstimmen. Bruno rannte zurück zu dem See und überquerte ihn. Dann versteckte er sich hinter ein paar Sträuchern und beobachtete was dort am See passierte. An der anderen Uferseite bewegten sich aufregend ein paar    Menschen mit Gewehren hin und her. Ein Hunderudel schwamm zwei Meter in den See und sprang wieder raus. Bruno verhielt sich ganz ruhig, denn ihm war mittlerweile klar, das er es war, den sie suchten.

Er hielt sich in seinem Versteck und hatte große Schmerzen, denn seine Wunde von der Verletzung, hatte sich entzündet. Bruno konnte nur noch humpeln und musste sich ausruhen. Er kam erst wieder aus den Büschen hervor, als er nichts mehr von den Verfolgern und Hunden hörte und sah. Er wurde von Stunde zu Stunde schwächer.  Langsam humpelnd streunte er weiter durch Wiesen und Wälder. Wo war nur sein Naturpark geblieben? Doch den sollte er nie wieder sehen.  Er schnupperte und roch in der Nähe etwas, was seine Hungergefühle weckte und ihn in die Richtung des Geruchs trieb. Etwa hundert Meter von ihm sah er ein paar Lämmer, die genussvoll grasten.

Bruno schnappte sich eins der Lämmer und fraß es bis zu den Knochen auf. Zwar satt, aber von Schmerzen gequält lief er ziellos weiter. Sehr langsam kam er voran und musste sehr oft pausieren. Plötzlich waren da wieder Gebelle und Menschenstimmen zu hören. Sie kamen sehr schnell in Brunos Nähe, aber obwohl er Angst hatte, fehlte ihm die Kraft wegzulaufen. Die Verfolger holten ihn schnell ein und dann verspürte nur noch einen stechenden Schmerz, der noch viel schlimmer war, als der in der Tatze. Ein letztes Mal ließ er ein lautes Brummen von sich und fiel um. Die Verfolger hatten ihn mit ihren Gewehren tödlich getroffen. Bruno war tot und  noch lange Gesprächsthema in den Zeitungen und Medien. Da waren Menschen die sehr entrüstet waren und von Tierquälerei sprachen und andere die froh waren, das Bruno keine Gefahr mehr für sie darstellte. Das Ende von Bär Bruno: Eigentlich ist er nur seinem Hunger und Jagdgefühl nachgegangen. Also vollkommen natürlich. Eine Betäubung hätte sicherlich auch gereicht, um ihn nach Hause in seinen Naturpark zu bringen. 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Dieses Buch ist ein Teil meines Lebens, das ich schrieb, als ich gerade mein zweites Kind verloren hatte. Bis dahin war mir unbegreiflich, warum es gerade immer mich traf, dieses viele Pech und Unglück. Mir alles von der Seele zu schreiben, war eine große Erleichterung für mich, zu vergleichen mit einer Therapie. Es half mir einfach . In dem Moment , als ich alles Erlebte niederschrieb, durchlebte ich zwar alles noch einmal und es schmerzte, doch ich hatte mir alles von der Seele geschrieben und fühlte mich erleichtert. Genau dieses Gefühl, möchte ich an Leser heranbringen, die auch vom Pech verfolgt sind, damit sie sehen, das es trotzdem doch immer weiter geht im Leben. Ebenso möchte ich es an Menschen heranbringen, die nicht soviel Pech im Leben hatten, aber sich gar nicht mit anderen Sorgen von Fremden belasten wollen. Und wenn es nur ein einfaches Gespräch oder ein guter Rat ist, das hilft schon sehr viel.

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