Frank Rogge

Lara Jahre eines Waisenmädchens 1- Die erste Liebe

Das ist die Geschichte von Lara und Tim. Nun eigentlich auch von Lara und Julia aber das, geschah erst später. Daniela und ich lernten uns Deutschland bei einem Computerlehrgang kennen.

Später entdeckte sie dann die Liebe zur Schriftstellerei und war sehr erfolgreich. Wir gingen nach Kroatien und erlebten dort, die glücklichste Zeit unseres Lebens. Nun unser Glück wäre nicht perfekt gewesen, hätte es nicht Lara gegeben.

Wir konnten keine eigenen Kinder bekommen und so adoptierten wir die dreizehnjährige Lara.

Lara hatte immer nur die Schattenseiten des Lebens kennen gelernt und ihre Adoptiveltern hatte sie geschlagen und als billige Arbeitskraft missbraucht. Wir nahmen sie mit nach Deutschland und dort begann die eigentliche Geschichte…

 

Lara besuchte in Deutschland die Schule. Die Sonne schien von einem azurblauen Himmel und der Wind trieb einige kleinere Wolken wie Wattebäusche rasch über den Himmel. Dieser Herbsttag versprach schön zu werden und Lara ließ ihren Blick langsam über den Schulhof  schweifen.

 Dort beobachtete sie das emsige Treiben ihrer Mitschüler und fühlte sich irgendwie einsam. Sie saß dort oft dort alleine auf ihre Bank und träumte vor sich hin. Von den anderen wurde sie zwar allgemein anerkannt, aber trotzdem schlossen sie sie etwas aus und das machte sie traurig. Lara dachte das es an ihren Akzent liegt obwohl sie eigentlich gut Deutsch sprach.

 

Dann kam Tim ein Junge aus ihrer Klasse auf sie zu und setzte sich neben sie.

 „Hallo Lara. Na alles klar?“

 „Oh Hallo Tim. Ja sicher mir geht es gut“ antwortete Lara freundlich und ihre Blicke begegneten sich für einen Augenblick.

 „Kannst du mir mal eben die Matheaufgaben geben. Ich schreibe sie schnell ab“. „Ja sicher kann ich machen“. Er notierte sich schnell die Aufgaben und sagte

 „Hast du nicht mal Lust dich mit mir zu treffen? Wir können ins Kino gehen oder so“. Lara schaute ihn an und sie wusste natürlich genau was er wollte. Tim war ein Junge ihres Alters und Lara hatte sich inzwischen zu einen wunderschönen Teenie gemausert. Es lag also auf der Hand das die Jungens sich für sie interessierten. Sie konnte auch einen guten Freund gebrauchen also sagte sie

 „Warum eigentlich nicht. Hier ich schreibe dir meine Adresse auf. Wie wäre es heute Nachmittag um drei“. „Geht klar Lara. Ich werde da sein“. Dann gingen sie wieder in den Unterricht und unterhielten sich noch.

So hatte Lara dann ihr erstes richtiges Date und die Anspannung darüber, konnte man in ihren Gesichtzügen ablesen.

 Am Nachmittag klingelte Tim dann und Lara öffnete aufgeregt und mit Schmetterlingen im Bauch die Wohnungstür.

 „Hallo Lara. Hier das ist für dich“. Sagte er kurz und überreichte ihr eine kleine Schachtel Pralinen. Tim wirkte dabei genauso nervös wie sie, denn es war auch seine erste Verabredung. „Oh. Vielen Dank aber komm doch rein“

 Er schaute sich mit großen Augen das Haus an und sagte erstaunt

 „Mann ihr habt ja eine tolle Bude“. Er bewunderte den weißen Marmorboden und die großen Ausmaße des Anwesens.

„Deine Eltern müssen wohl viel Geld haben, wenn sie sich das alles leisten können“? „Ja obwohl sie nicht meine richtigen Eltern sind“. „Sind sie nicht aber Daniela sagte doch sie sei deine Mutter?“ fragte er erstaunt nach. „Es ist so. Meine richtigen Eltern sind bei einem Unfall in Kroatien ums Leben gekommen. Daniela und Mike haben mich dann aus einen Kinderheim geholt und adoptiert. Ich liebe sie wie meine richtigen Eltern“.

  „Das ist ja echt krass. Tut mir leid das wusste ich nicht“. Er hielt zärtlich ihre Hand und sie schauten sich verliebt und verwirrt von ihren jugendlichen Gefühlen leidenschaftlich in die Augen. Noch bevor weitere Dinge passierten kam Benji, ihr Hund zu Tür herein und entschärfte die Situation.

„Das ist Benji mein Hund und ein Pferd habe ich auch.“

„Ein Pferd hast du auch. Darf ich das mal sehen“. Fragte er neugierig. „Dann komm mit es steht draußen auf der Koppel“.

 Sie ginge dann beide raus und der kühle Wind wehte ihnen kräftig ins Gesicht an diesen grauen und wolkenverhangenen Tag. Tim war ein kräftiger Junge mittlerer Größe mit braunen Haaren und ebensolchen Augen. Lara fand ihn ja auch nett, zumal er noch wirklich attraktiv aussah und eine symphatische Ausstrahlung besaß.

„Das ist Ashanti“. Sagte Lara mit Stolz in ihrer Stimme. „Schönes Tier. Ein echtes Vollblut was?“ fragte er und streichelte ihm vorsichtig durch die Mähne. „Ja aber wir wollen keine Zucht. Es ist nur zum reiten für mich“. „Kannst du denn reiten?“ „Ja ein bisschen ich habe seit kurzen Unterricht“.

„Weißt du meine Eltern sind nicht so reich. Seit sie meinen Vater gekündigt haben kommen wir nur schwer über die Runden. Ich trage morgens die Zeitungen aus damit wir mehr Geld haben“.

 Die beiden saßen auf den Zaun der Koppel und Lara berührte zärtlich seine Hand.

„Echt das ist sicher schwer für euch. Wo ich im Heim gewesen bin hatte ich ja auch so gut wie nichts und auch Daniela und Mike waren früher arm“. „Nun und womit haben sie ihr Geld gemacht?“ fragte er ein bisschen neugierig. „Also Daniela schreibt Bücher. Sie ist eine erfolgreiche Bestsellerautorin“ sagte Lara erklärend.

Was ist denn jetzt sollen wir gleich noch ins Kino gehen? In die Abendvorstellung?“ fragte Tim.

„OK aber ich zahle“. Sagte Lara darauf energisch. Tim war das irgendwie nicht recht und Lara merkte das „Komm ist doch egal. Das Mädchen kann doch auch mal zahlen. Musst du nicht gleich in deinen Stolz verletzt sein“. „Na schön aber dafür gebe ich dir eine Pommes mit Cola aus“. „Einverstanden“. Sagte Lara kurz und die beiden machten sich auf den Weg.

 

 Im Kino sahen sie sich dann eine Liebeskomödie an und Lara lachte ausgelassen und unbeschwert wie lange nicht in ihren jungen Leben. Tim legte seinen Arm um sie und Lara flüsterte ihm ins Ohr. „Ich hab dich gern Tim“. „Ich dich auch“. Antwortete er ihr. Dann berührten sich ihre Lippen im schummrigen Licht des Kinosaals und Tim küsste Lara zärtlich auf den Mund. Die Realität verschwamm vor ihren Augen und sie schwebten sanft wie auf einer Wolke in einen wunderschönen Traum. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrten beide vom Himmel wieder zurück zu Erde noch verwirrt und emotional aufgewühlt vom Geschehenen.

 

Lara und Tim verabschiedeten sich dann später und Lara ging glücklich nach Hause.

Doch Lara schlief in dieser Nacht unruhig und hatte einen seltsamen Albtraum, der schlimme Vorahnungen in ihr hinauf beschwören sollte. Sie sah sich an einer Waldböschung am Boden liegend und ihr Pferd rannte davon.

 „Ashanti, Ashanti bleib doch hier und lass mich nicht allein“. Sie wachte dann schreiend auf, so laut das es selbst Daniela aus ihren Schlaf riss. Daniela ging dann zu ihrer Tochter ins Zimmer und setzte sich aufs Bett. „Was ist denn los Lara, hast du schlecht geträumt?“ Noch völlig verstört redete sie etwas wirr daher. „Ashanti er ist weggelaufen und ich lag am Boden. Völlig alleine. Niemand war da. Völlig alleine ich hatte solche Angst“.

 „Komm mal her“. Sagte Daniela und nahm sie in den Arm. „Das war doch bloß ein blöder Traum und damit dir so was nicht passiert, dann nimmst du eben dein Handy mit. Solltest du sowieso immer machen. Ich habe dir doch extra eins gekauft aber du benutzt es nie“. 

„Das ist ja das schlimme Daniela, ich hatte es ja mit aber es fiel runter und ich konnte es nicht mehr erreichen. Wenn das nun wirklich passiert Daniela?“

 Der Traum verängstigte Daniela auch irgendwie aber sie wollte es Lara nicht zeigen. Schließlich brauchte sie jemanden, der ihr Kraft und Stärke gab, weil ihre junge Seele ohnehin sehr verletzt wurde und nach Geborgenheit und Liebe suchte. Sie machte Lara dann einen Kakao worauf  sie dann bald wieder tief und fest einschlief und am Morgen das ganze fast wieder aus ihrer Erinnerung verbannte.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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