Werner Gschwandtner

The Visitor

Ein Feuerball donnerte vom Himmel. Dösend, zischte das Geschoss durch die Atmosphäre des Planeten und krachte ohrenbetäubend auf die Erde. Rauch, Lava und knisternde Flammen züngelten von dem unbekannten Objekt weg. Das elliptische Etwas, war bis zur Hälfte in den harten Erdboden gedrungen. Nach dem Lärm, der sich bei der Kontaktierung zugetragen hatte, sengte sich nun eine totenstille um die Absturzstelle.

Montag, der 28. Mai im Jahre des Herrn 2222. Die Erde ist schon lange nicht mehr das, was sie einmal war. Die Ozonschicht beinahe auf gelöst, Wälder nicht mehr vorhanden. Die wenigen Gewässer, die von der heißen Sonne, noch nicht vollkommen aus gedörrt worden waren, schmutzig und von unheimlichen Wesen bevölkert. Die Menschheit, war, bis auf eine kleine Gruppe, zurück gebliebener Personen verschwunden. Technik, oder sonst ein Wohlstand, Existierte nicht mehr. Niemand wusste heute noch, wie diese Katastrophe, die hier einmal gewütet haben musste, zustande gekommen war. Es war einfach, beinahe alles spurlos verschwunden.

Die Absturzstelle des unbekannten Objekts, war ein unanschauliches Gebiet. Sumpfartig, von breiten Landmassen durch zogen. Die Erde war Tod, nichts konnte hier wachsen. Das Erdreich knochentrocken und steinhart. Der Komet, er war glatt, rund und vier Kilometer im Durchmesser, war längst ab gekühlt. Vor mehr als 72. Stunden war dieser Stein vom Firmament gefallen.

Die Landung war von den wenigen Menschen, welche die damalige Katastrophe  überdauert hatten, nicht unbeobachtet geblieben. Jedoch fürchteten die Menschen diesen Ort. Es waren schon viele Angehörige in den Sumpfen umgekommen. Dennoch wagen sich einige vor und näherten sich dem unbekannten Objekt bis auf wenige Meter.. Noch während die Ureinwohner, wie gebannt auf den Stein starrten, begann es sanft zu Regnen. Es hatte schon seit über 100 Jahren nicht mehr geregnet. Es war ein frisches Wasser, welches da von dem Himmel fiel. Sauber und Schmackhaft. Es Erfrischte angenehm.

Der Anführer der Menschen, ein hünenhafter Kerl mit wüsten Blick und Vollbehaarung, erhob sich Mutig. Es Regnete nun stärker, eine wahre Wasserflut fiel nun aus der Atmosphäre. Irritiert ließ der Hüne das Himmelswasser auf sein Gesicht prasseln. Dann fasste er sich ein Herz und schlich, dennoch ein wenig Zaghaft auf den Kometen zu. Es wurde langsam Nacht. Der Regen hielt an. Er belebte nicht nur die Menschen, sondern auch die alte, zerstörte Erde neu. Der Hüne hatte nach etlichen Stunden, er wagte sich nur sehr Vorsichtig herbei, das gewaltige Objekt erreicht. Mit leicht zittrigen Fingern berührte er das glatte Gestein und fühlte die metallicartige Ummantelung. Der Mensch wusste natürlich nicht mehr dass es sich hierbei um ein Metall handelte. Diese Kenntnis war seit vielen Jahrzehnten aus dem Gedächtnis der nachfolgenden Generation ausgelöscht gewesen.

Er strich nun sachte und auch bewundernd über das Objekt  und umrundete, jetzt ein wenig schneller, den acht Kilometer im Radius, großen Kometen. Er war überall vollkommen simultan und hatte aus der Sicht des Hünen, keine Aufstiegsmöglichkeit. Keine Unebenheit zierte das Objekt. Es war synchron, wie eine ehemalige Murmel.

Aus dem einfachen Regen, braute sich nun ein elektrisch geladenes Gewitter zusammen. Donner und Blitze lösten sich ab und ein heftiger Wind erhob sich. Blies über die Kopfe der Urmenschen hinweg und trieb den starken Regen vor sich her.

Für den Anführer gab es nichts mehr zu sehen, die Nacht war lange schon fort geschritten. In wenigen Stunden würde bereits wieder der Morgen grauen. Der Hüne führte seine Begleiter, zwei Männer und eine Frau in das Basislager zurück. Der Komet blieb wieder alleine zurück, aus dem Moor, stieg allmählich, feiner Nebel auf.

Die Sonne, die normalerweise, extrem Heiß gegen den Himmel stieg, erwärmte an diesen neuen Morgen, die Erde mit einer längst vergangenen Kraft. Angenehm auf der Haut zu spüren und wohltuend für die Augen. Das Gewitter hatte sich wieder gelegt. Der Regen hatte auf gehört. Ein blauer, Kristallklarer Himmel spannte sich über dem Firmament. Keine einzige Wolke war an diesen Morgen, weit und breit zu sehen. Als die Menschen auf wachten, erlebten sie eine Überraschung. Die Erde war feucht und braun/schwarz. Sie sah saftig aus und an machen Stellen, wucherte bereits frisches Gras aus dem steinigen Boden.

Einen Monat später. Auf die gleiche unerklärliche Weise, wie damals die Erde zerstört worden war, auf die gleiche geheimnisvolle Weise, wurde sie in den letzten Wochen wieder Reaktiviert. Eine wundersame Regeneration hatte eingesetzt. Bäume hatten zu wachsen begonnen und selbst die Menschen, die hier seit jenen Tagen gelebt hatten, erlebten eine weiterbringende Evolution. Es würde nicht lange dauern, und die Welt würde wieder so sein, wie in den Zeiten von Neil Armstrong.

In dem Himmelskörper, der noch immer bis zur Hälfte in der nun wieder atmenden Erde steckte, wurde es nun recht lebendig. Leise surrend öffnete sich eine Computergesteuerte Klappe und eine Gestallt in einem alten irdischen Raumanzug stieg aus dem Komet. Ein Blick in das Innere zeigte, das es sich hier bei um ein hochtechnisches Raumschiff handelte. Zufrieden blickte der Astronaut über die sichtlich, wieder hergestellte Flora und Fauna der Erde. Seine Mission war erfühlt. Er konnte in seine eigene Heimat zurückkehren.

Der Planet bebte ein wenig, als sich das sphärenartige Schiff aus dem Krater befreite und geschmeidig in den Himmel stieg. Aus der Ferne wurde dieses Ereignis von den Menschen, die sich ebenfalls Verändert hatten, beobachtet. Das Schauspiel glich einem Verglühen einer Sternschnuppe. Als das Raumschiff den Orbit verlassen hatte, ging es auf Hyperlichtgeschwindigkeit. Es steuerte auf den Erdtrabanten Mond zu.

Was war geschehen? USA Präsident John F. Kennedy hatte 1961 die kühne Behauptung angestellt das noch vor Ende dieses Jahrzehnts ein Amerikaner auf den Mond landen würde. 1963 starb er bei einem Attentat und sein Nachfolger trieb dieses Streben weiter voran. Doch die Zerstörung der Erde, hatte erst nach dem Tag der ersten Mondlandung begonnen.

Welches hatte sich also nun ereignet?  Am 20. Juli 1969 landete die NASA Raumfähre « Apollo-11 », unter den Blicken von über 600 Millionen faszinierter Fernsehzuschauern zum aller ersten Mal auf dem Mond. Neil Armstrog war der Glückliche, der als erster Mensch, seinen Fuß auf die Oberfläche dieses Kraterplaneten setzte.

« A small step for man, a giant step for mankind » Diese Worte sprach Armstrong am 21., nachdem der « Adler » gelandet war. Während er leichtfüßig über die atmosphärenlose Oberfläche des Mondes schritt, sammelte er zusätzlich Gesteinsproben aus dem « Meer der Ruhe ».

Ohne Zwischenfälle starteten die Astronauten zum Heimflug. Doch dann, als das Schiff in die Erdstratosphäre trat,  geschah etwas Unvorstellbares. Die Mondsteine lösten eine atomare Kettenreaktion aus und zerstörten alles, was einmal die Erde und jeden Kontinent ausgemacht hatte. Niemand hatte diesen Effekt vorher sehen können. Beinahe niemand Überlebt. Der nukleare Regen erstickte die Erde unter sich.

Nur Neil Armstrong, sowie Edwin Aldrin und Michael Collins konnten dieser Katastrophe entkommen. Die Schockwelle der Detonation schleuderte die Raumkapsel zurück ins All. Die Kraft reichte aus, um das Cockpit in die Anziehungskraft des Mondes zu schießen. Sie waren  wieder zurück auf den Mond. Etwas unsanft setzte die Kapsel auf den staubigen Boden auf und die Astronauten machten eine unheimliche Entdeckung. Sie alterten nicht mehr. Ihr Immunsystem hatte sich an das Klima, an die Umgebung des Mondes angepasst. Der Luna wurde zu ihrer neuen Heimat. Und Sie fanden in Folge, noch weitere Hinweise auf den Grund der Zerstörung.

In Laufe der Jahrhunderte schufen die Männer eine kleine Stadt auf dem Mond. « Lunatic City ». Sie erforschten das verhängnisvolle Gestein und erkannten nach Jahren, welche Zusammensetzung zu der atomaren Verseuchung geführt hatte. Und Sie fanden eine Möglichkeit, den Vorgang wieder Rückgängig zu machen. Für die Menschen, welche 1969 ihr Leben verloren hatten und für die Wesen, die jetzt auf der Erde Lebten, war es keine Hilfe. Sie würden nicht wieder aus ihren Gräbern heraus steigen. Aber die kommende Generation und jene, die danach Existierte, für diese Menschen würde das Leben auf der Erde wieder ein wenig besser sein. Und wer weiß, vielleicht machen diese Kinder es anders. Vielleicht machten Sie es besser, besser als ihre Vorfahren.

Das Schiff kehrte in die Lunation zurück. Edwin Aldrin und Michael Collins erwartete die Sphäre bereits. Neil Armstrong hatte die Mission alleine vollendet. Lange hatten Sie über eine Rückkehr für immer, eine Rückkehr nach Hause, auf die Erde nachgedacht. Doch diese Welt, diese neue Erde, war nicht mehr ihr Lebensbereich. Sie waren Fremde, unter Freunden. Unsterblich und dazu verdammt, auf dem Mond ewig zu Leben.

 

 

„« The Visitor » ist mein Beitrag zur amerikanischen Mondlandung aus dem Jahr 1969. Geschah sie wirklich, oder ist doch alles Schwindel? Viele glauben ja, dass die Staaten diesbezüglich, ein falsches Spiel trieben. Doch bei 600 Millionen Zuschauern, ist das wohl doch eher ein unlogisches Eigentor. Doch die Wahrheit wird wohl niemals wirklich an das Licht kommen. Es gibt viele Beweise und es gibt einige Aspekte, die zum Zweifel anregen. Doch ich meine auch, das Hollywood (Heute) und auch schon damals, bessere Effekte erzielen hätte können. Also, jeder sollte sich sein eigenes Urteil über Wahr oder Lüge bilden.“

 

 

« The Visitor »

© Werner Gschwandtner

www.litterarum.at

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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