Horst Kussmann

Vörwiehnachtstied

De Vörwiehnachtstied is doch de scheunste Tied in't Johr - meent ji nich ok? In'n Juni, Juli, wenn wi bi uns
tohuus op'n Balkon sitt', denn gifft dat de eersten Anteken dorvun.
De wat mien Fru is, de kroomt denn all mol ehr Bastelkroom rut un fangt all mol mit Finsterbiller un Mobiles - mit Göös or Aanten - an to probeeren. Wenn an düsse würkli wunnerboren Finsterbiller de eerste rode Mütz an is, denn weet ik, nu hebbt wi August tofoten. Poor Weken later heff ik all mol dat eerste Dannboom-Mobile entdeckt.
Af September kummt mien lütt Fru denn ok all mol mit de eersten Wiehnachtsinköpen to Huus. Hier mol  'n Teeputt för den Söhn, dor mol  'n Poor Handschen för de Enkelin "Nummer Twee" - blots för mi kunn ik noch nix utmaken.
In'n scheunsten Oldwieversummer - wi schrieft Oktober - entdeck ik all mol gröne Twiegen in de groote Voos. Aha, geiht sachen op Wiehnachten an, ward mi klor. Jo, un denn kummt de November - ohnt ji all wat? Richtig, nu kummt mien Ehe-Engel op Hochtourn. Een Week för den 1. Advent kunn'n wi eegentlich all Wiehnachten fiern.
Överall, in de ganze Wohnung hett mien lütt Fru nu all'ns wiehnachtlich smückt. Ut jede Eck, vun jedeen Schapp - ok in't Treppenhus - kiekt mi een Wiehnachtsmann or Engel mit groote Ogen an. Un dree Nöötknacker flescht grienend ehr Tähn, so as se seggen wullt: "Na, harr's ni dacht wat, aver wi sünd all wedder dor!" Klor, ok Appel, Nööt un Mandelkern, Appelsinas un Marzipan heurt to'd Wiehnachtsodeur un strömt dörcht ganze Huus.
Nä, bi uns is all'ns to rechten Tied op de Reeg - Wiehnachten kann kamen, wi sünd bestens rüst.
Jo, un denn na Wiehnachten steiht de Dannboom op jeden Fall bet Neejohr in'ne Stuuv; denn kummt he op'n Balkon.
In Februar, März entdeck ik denn villicht noch mol de letzte Kugel or Wiehnachtstern - dor bün ik för toständig, den Dannboom to plündern un to "entsorgen".
Kört för Ostern - wi schrieft April - heff ik dat denn ok meerstieds schafft: Nix vun Wiehnachten mehr to marken, all'ns vörbi.
Glieks na Ostern gifft dat in'ne Firma dat Wiehnachtsgeld! - Nä, nä, nich wat jüm nu denken kunn'n. Nä, nu fohrt wi - dat is Mai bet Anfang Juni - eerstmol in Urlaub.
In'n Urlaub, an de See, heff ik beleef, dat so'n grooten Bengel een fröhliche Urlaubsbagage jümmer mit düssen Schiet, wat Watt heeten deiht, besmieten düng. Bet op eenmol een Kerl dorvun in'ne Brass keem un in mien scheunste Modersprook losbölken deiht: "Wenn du ni glieks moken deihst, dat du Land gewinnst, du Sleev, denn hau ik di een vör't Schott, dat du de Engels an'n Dannboom singen heurst, du Wiehnachtsmann!"
Kiek, nu hett sik dat Johr sloten. Dor kann een seggen wat he will, de Vörwiehnachtstied is doch de scheunste Tied in't Johr - meent ji nich ok?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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