Harald Saul

Peter, der Wolf im .... Nr. 24

 Peter, der Wolf Nr.24

 

Peter betrat die Bibliothek und ging gleich auf die junge Frau zu, drückte ihr den Blumenstrauß in die Hand und fragte, ob sie nach Veranstaltungsende mit ihm eine Flasche Weintrinken gehen würde. Sie errötete, zog ihre Hand aus der seinen und drehte sich um, lief mit schnellen Schritten in den Personalaufenthaltsraum. Peter war verlegen, dass war ihm ja noch nie passiert. Sie kam nach eine Minute zurück und bedankte sich, versprach dann ihm Bescheid zu geben. Sie müsse erst noch zu Hause Bescheid geben, weil man sonst unruhig werde. Der Abend verging sehr schnell, etliche Buchautoren waren gekommen und stellten neue Bücher vor. Peter saß ganz hinten und konnte den Nacken der jungen Frau sehen, ihre Hochtoupierten, blonden Haare ließen eine Haarmähne erahnen.  Gegen 23.00 Uhr waren die letzten Besucher und Autoren gegangen und Peter saß in der Eingangshalle. Da kam das ganze Bibliothekspersonal und er stand auf. Er wurde vorgestellt und Antje, so hieß die junge Frau, stellte ihn ihren Kolleginnen vor. Sie henkelte, wie ganz selbstverständlich bei ihm ein, sich  bei ihm ein und ein Stück ging man noch gemeinsam. Dann waren sie allein und Antje blieb plötzlich stehen und sah ihn voll an. Musterte ihn direkt und sagte mit einer sehr ernsten, klaren  Stimme, dass er ihr auch gefalle und sie  aber nicht für Spielereien sei. Peter schluckte bei so einem direkt geführten Angriff. Ihm fehlten die Worten und mühsam bekam er heraus, dass er auch nicht für Spielchen sei und sie ihm sehr gefalle. Ganz unbekümmert fasste ihn Antje unter den Arm und zog ihn weg. „Wir gehen zu mir und trinken was, meine Eltern schlafen schon“. Unterwegs blieben sie ein paar Mal stehen und küssten sich und durch den Jackenstoff spürte Peter eine kräftige Brust. Sein Unterleib begann wieder zu rumoren und er hatte Angst, dass Antje seinen Puls und auch sein steif werdendes Glied spüren konnte. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Sie blieben immer wieder stehen und Antje hauchte ein paar Mal seinen Namen, während er mit dem Mund über ihr Gesicht und ihren Hals fuhr. Ihr Parfüm hatte etwas süßliches, etwas schweres und auch nach Sommerblumen duftesten an sich. Gierig sog er den Duft ein. Sie lachte hell und meinte, er solle sie ja nicht einsaugen.

Peter klopfte das Herz immer wieder bis zum Hals und er blieb einfach still. Antje erzählte von ihrer Tätigkeit in der Bibliothek, von ihrem Berufsabschluss und dass sie immer noch bei ihren Eltern wohne. Peter hörte ihr aufmerksam zu und der liebliche Klang ihrer erzgebirgisch eingefärbten Stimme ließ verzauberte ihn immer wieder. Da waren sie vor der großen alten Villa angekommen und Antje legte verschwörerisch den Zeigefinger auf ihren Mund und machte kugelrunde Augen. Peter musste lachen und hielt sich den Mund zu, prustete leise vor sich hin. Leise schlichen sie sich durch das herrschaftliche Haus, der Geruch von alten Möbeln hing überall. Peter sah sofort, dass der Arzt einen Antiquitätenfimmel hatte. Überall hingen alte Ölbilder, standen große Uhren und Schreibsekretäre herum. In ihrem Zimmer angekommen blieben beide stehen und sahen sich in die Augen, langsam beugte sich Peter zu Antje umfasste ihre Schultern und küsste sie lange. Sie ließ sich in seine Arme fallen und er, der schon aus den Augenwinkeln die große breite Couch am Fenster entdeckt hatte, nahm die federleichte Antje auf und trug sie dahin. Gegenseitig zogen sie sich voller Gier und Lust im rasanten Tempo aus. Keuchend fielen sie übereinander her, kaum war Peter in Anja eingedrungen, fing diese an zu keuchen und hastig zu atmen. Peter, der so eine wilde Frau noch nicht gehabt hatte, hielt erschrocken inne. Antje flehte ihn leise an, weiter zu machen, sie würde gleich kommen. Kurz darauf kam Peter auch und mit beiderlei rasend klopfenden Herzen pressten sie ihre nackten Körper aneinander. Verschwitzt und erschöpft ließen sie nach einer halben Stunde voneinander ab.  Peter ließ sich matt und zufrieden auf die Couch sinken. Antje legte ihren Kopf auf Peters Bauch und streichelte mit ihren Händen Peters Glied. Langsam arbeitete sie sich mit ihren Mund an dieses heran und liebkoste es mit ihrer Zunge und saugte vorsichtig daran. Peter war glücklich und dachte, dass er doch ein großer Glückspilz sei. Nach einer Stunde schliefen beide, aneinander geschmiegt wie kleine, zufriedene Kinder , ein. Antje hatte zuvor noch eine große, überdimensionale  schwere Federbettdecke geholt und das Fenster geöffnet. Peter wurde wach und lag alleine unter dem Federbett. Vorsichtig schaute er sich im Zimmer um. Es war ein Riesenzimmer, riesige Bücherregale und eine teure Fernsehanlage mit mehreren großen Lautsprecherboxen signalisierten Peter, dass die Bewohnerin hohe Ansprüche an Unterhaltung legte. Vorsichtig stand er auf und suchte seine Unterhose. Als er die Unterwäsche angezogen hatte, ging die Tür auf und Antje kam herein. Vorsichtig balancierte sie ein Tablett mit Frühstück und stellte dies auf einem Tisch nahe der Couch. Schweigend frühstückte sie und Peter musste Antje immer zu anschauen. Erst jetzt sah er, dass die junge Frau am Körper überall kleine rote Flecken hatte und sie, als sie seinen Blick darauf erkannte, rot wurde. Sie sprach mit belegter Stimme, dass sie eine nicht heilbare Hautkrankheit habe. Die aber nicht ansteckend sei, sei eine Vererbung von der Großmutter mütterlicherseits. Antje lächelte verlegen und Peter war es auf einmal nicht mehr nach Zärtlichkeiten. Immer wieder wenn Antjes fragenden Augen ihn anschauten, wich er ihren Blick aus. Er merkte wie sie traurig wurde und immer wieder auf die überdimensionale Standuhr schaute. Peter fragte sie, ob sie es denn eilig hatte. Und als sie erzählte, dass sie mit ihren Eltern in einer halben Stunde wegfahren wolle. War er richtig froh. Hastig zog er sich nun ganz an und verabschiedete sich schnell. Täuschte Geschäftigkeit vor und erzählte dabei, dass er auch heute volles Programm habe. Mit einem angetäuschten Kuss verabschiedete er sich und verließ ganz schnell das vornehme, alte Haus mit den vielen wertvollen Möbeln und Uhren.

Die Eltern schliefen noch und er war darüber sehr froh. Im Bad duschte er sich mehrmals seifte er sich ein, spülte kalt und heiß ausgiebig nach und rieb den ganzen Körper mit einer Ringelblumensalbe ein. Er hörte hinter der Schlafzimmertür die Eltern flüstern und Mutter kichern. Vaters Stöhnen trieb ihn in sein Zimmer und er legte sich ins Bett. Schlief auch sehr schnell ein, denn die Nacht zollte ihren Tribut. Gegen Mittag weckte ihn die Mutter,  fragend sah man ihn an und der Vater fragte dann auch, ob er denn ernste Absichten mit Antje, der Arzttochter hätte. Peter schüttelte den Kopf und stopfte sich den Mund voll, wollte jetzt einfach nicht darüber reden und kaute und schluckte nur noch. Schweigsam ging er in sein Zimmer und packte seine Tasche mit der Wäsche, die die Mutter für ihn wieder frisch gebügelt zurecht gelegt hatte. Gegen Abend fuhr er, wieder seinem schönen Leben entgegen und Antje ? Die strich Peter einfach aus seinem Kopf. Der Alltag begann am anderen Morgen wieder für ihn und sein Kampf um den Klassenbestenerhalt forderte ihn, genau so wie Frau Ellen und Madam Marion. Die Zeit verging, der Winter kam und ging. Um die Weihnachtszeit fuhr Peter wieder heim und sie freuten sich auf eine glückliche Familienzeit. Die Bibliothek umging Peter jedes Mal, wenn er in der Stadt war im großen Bogen. Er wollte einfach Antje, die am ganzen Körper vererbte Pickel hatte, wieder sehen.

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.12.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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