Joachim Garcorz
Erinnerungen an einem verkorksten Leben 16.Kapitel
16.Kapitel
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Fahne rief. Genau am 15.02.1977 um 6 Uhr morgens ,stand ich mit einigen jungen Männern in Appenweier am Bahnhof. Die Reisetaschen gepackt wie zu einer Weltreise,wir wußten ja nicht wann wir wieder zu Mutter durften.
Kalt war es an diesem Morgen ,es gab noch richtigen Winter. Es lag kein Schnee,aber unser feuchter Atem gefrohr in der Luft. Einige Männer in Uniform standen bei uns, aber keiner sagte einen Ton, erst als der Zug einfuhr erwachten sie aus ihrem Schlaf und brüllten uns lahmes Pack an.
Dieser rüde Ton gefällt mir nicht,ich fragte einen von diesen Herren ob wir uns kennen würden,ich möchte nicht als Pack bezeichnet werden. Es war ihm aber egal, ich sollte meinen"Arsch" bewegen und in den Zug steigen. Oha ,fängt ja schon gut an.
So stieg ich eben wie meine Kameraden in den Zug und wartete den weiteren Ablauf ab. Einen ganzen Wagon hatten die für uns reserviert,so war auch alles beisammen,einer der Herren zückte eine Liste und verlaß die Nahmen. Jeder der Aufgerufenen hatte sich mit einem kräftigen "hier" zu melden, es fehlte keiner auf dieser Liste.
Dieser Zug fuhr bis Frankfurt/Main, also noch ein schönes Stück bis dahin,wir machten es uns deshalb auch gemühlich.
Von diesen Uniformierten hörten wir auch bis dahin nichts,hatten wohl mit sich selbst Probleme,genau wie wir. Einige saßen still auf ihrem Platz und schauten aus dem Fenster,dachten vielleicht an ihre Freundin, mir ging es da auch nicht besser.
Mist, ich hatte das Briefpapier vergessen, wie schreibe ich ihr jetzt. Ich schimpfte mich selbst einen Deppen, warum dachte ich nicht an diese Kleinigkeit von Briefpapier.
In Frankfurt angekommen wurden unsere Begleiter wieder munter und brüllten uns aus dem Zug, im Laufschritt ging es zu einem anderen Gleis wo schon ein Regionalzug wartete.
Von dort ging es weiter, den Namen dieses Ortes habe ich wirklich vergessen,aber bei der Ankunft warteten zwei große LKW´s auf uns. Unser Gepäck wurde von den Fahrern sehr unsanft auf die Ladefläche geworfen, aber ohne uns fuhren sie einfach weg, was passierte nun ?
Zwischenzeitlich kamen aber zwei Busse an, dort durften wir uns dann unseren Platz suchen und ab ging es nach Schwarzenborn, am Arsch der Welt.
Schwarzenborn ist in Hessen , nahe der damaligen DDR-Grenze, da sprang mir ein Name in meine Gedanken,eine Idee. Zwischenzeitlich sind Jahre vergangen,dachte sie noch an mich, Rosi gab es ja auch,ist es dann Betrug?
So dachte ich an ein Sprichwort:" Lieber die taube in der Hand. als einen Spatz auf dem Dach"!
Ende Kapitel 16
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.01.2007.
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