Da stand er! Ich beobachtete ihn. Seine schwarzen Haare fielen ihm lässig ins Gesicht. Ich streckte die Hand nach ihm aus. Er bemerkte es nicht. Ich streckte auch meine Finger nach ihm aus. Jeden einzelnen Finger. So weit es ging. Er bemerkte es nicht. Ich tat sogar einen Schritt auf ihn zu. Er bemerkte es nicht. Ich eilte über den Pausenhof. Noch ein kurzer Blick. Wenigstens einen Moment. Nur eine Sekunde lang...Für diesen Augenblick würde ich alles tun. Jedes Mal wenn sein Blick meinen traf, war ich in einer anderen Welt. Alles war vergessen. Nichts blieb. Nur noch ein Glücksgefühl war vorhanden. Kurz vor ihm. Ich schaute ihn voller Bewunderung an, ehe ich an ihm vorüberzog. Ich lächelte. Nichts. Nur ein sturer geradeaus gerichteter Blick. Es traf mich wie ein Schlag. Sein Blickfeld: geschminkte Lippen, weiter Ausschnitt, kurzer Rock, High Heels. Ich rannte. Ich rannte und rannte. Weg von der Schule! Weg von zu Hause! Weg von ihm! Weg von allem! Ich ließ das Schulgebäude weit hinter mir. Meine Familie. Und ihn. Gab es denn keine Hoffnung? Nur ein Wunsch. Ich hatte nur einen Wunsch!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.02.2007.
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Das Mirakel von Köln
von Bettina Szrama
Köln, 1625: Der erzbischöfliche Generalvikar rettet die fallsüchtige junge Christina vor einer Steinigung durch den Pöbel und bringt sie ins Kloster Santa Klara. Doch anstatt Sicherheit zu erfahren, wird Christina Zeugin von Teufelsaustreibungen, sittlichem Verfall und unaussprechlichen Verbrechen. Ihr gelingt die Flucht, doch sie gerät in ein Ränkespiel der Mächtigen, in dem sie alles verliert außer ihrem Leben. Sie beschließt, sich zu rächen indem sie sich selbst der Hexerei anklagt. Unter der Folter bezichtigt sie alle Hochgestellten Kölns, die ihr jemals begegneten. Und die Stadt beginnt vor ihr zu zittern.
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