Jessica Meier Overesch

„Laute Stille“

Meine Füße trotteten über den Blaubasalt, an den Bussen vorbei.
Sie steuern auf ein lautes Gebäude zu. Mit geometrisch genauen Buchstaben stand dort „BAHNHOF“. Ich wartete in der Halle, und hörte die Stimmen und das Drängen von Leuten die an Werktagen hier verkehrten. Zu diesem Zeitpunkt erblickte ich in der Eingangshalle bloß drei Männer, Männer die man immer in Bahnhöfen antraf. Sie waren mir unheimlich, deshalb Schritten meine Füße schneller über den protestierenden dreckigen Boden. Ich blieb vor einem Schaukasten stehen. Es waren dort alle Ankunft und Abfahrten aufgelistet, in dem Glas des Kastens sah ich mich gestresst, ausgelaugt und dennoch von Freude gezeichnet. Ich schlurfte weiter bei Gleis schleppte ich mich die Treppe hoch, die Schulter von einer schweren Tasche kraftlos. Oben setzte ich mich auf eine Bank, schaute auf die Uhr, wartete, schaute auf die Uhr, wartete. Meine Handschuhe waren ohne Fingerkuppen, meine Finger rot. Auf der anderen Seite der Bahnschiene sprang eine Frau auf und ab, sie fror. Zwei Bahnbedienstete sprachen über Dinge, die nur sie interessierten. Ein Handy klingelte, es störte die toten Stille. Zwei ältere Damen gesellten sich zu mir. Sprachen mit mir, mein Mund lächelte, der Rest fror immer mehr. Eine der Damen hatte einen Knopf im Hals, atmete dadurch. Freundliche Züge strahlte ihr Gesicht aus. Beide erinnerten mich an junge Mädchen, ich beneidete sie.
60 Minuten saß ich, ohne Regung, auf der kalten Bank. Meine Hände umkrampften meine Tasche. Vorfreude packte mich wieder. Der Zug kam, strömende Menschenmengen stiegen aus und durchliefen den sonst, Friedhofähnlichen, Bahnhof. Mein Schatz war jedoch nicht dabei. Meine Augen verrieten Enttäuschung. Es wurde noch kälter. Ich hob mich. Angst hatte ich. Wo war mein Schatz? Ich stiefelte die Rückkehr an. Mein Schatz um den hatt ich Angst.

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War es wirklich Christoph Kolumbus, der Amerika als Erster entdeckt hat?
Genau diese Frage stellt sich der deutsche Abenteurer Roger Peters, als er den zunächst recht harmlos erscheinenden Auftrag übernimmt, im peruanischen Urwald nach einer versunkenen Stadt zu suchen.
Im Stillen hofft er während seiner Expedition entsprechende Beweise für seine Theorie zu finden. Fast schon zu spät erkennt er, dass ihm eine fanatisch-religiöse Gruppierung, sowie ein skrupelloser kolumbianischer Geschäftsmann auf Schritt und Tritt folgen. Welches Geheimnis verbirgt sich tatsächlich in den verlassenen Ruinen der Wolkenkrieger von Chachapoyas?
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