• 26.02.2007
  • Kategorie "Skurriles" (Kurzgeschichten)
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Luki K

Leblos

 
Pathetisch stand er da, genau passend in die Verwinkelung uralter, morscher Bäume, die keine waren.
Der Fluss, welcher sich vor langer Zeit zwischen den Gebüschen und längst vertrockneten Blumen hindurchgeschlängelt hatte, war leer, ausgetrocknet von der stetig scheinenden Sonne. Die Steine am Boden waren ebenso trocken. Doch es kümmerte ihn nicht.
Das Bild wirkte karg, sogar empfindungslos und dumpf. Die Bäume steif, sie waren leblos. Und die Blumen ärmlich, entfärbt.
Doch es kümmerte ihn nicht, während er so da stand.
Der Efeu war alt, beinahe panisch versuchte er, sich an den spröden Bäumen festzuhalten, sich an sie zu klammern.
Selbstlos, so wie es von ihm erwartet wurde, begann er zu singen.
Er stand barfuss auf den Steinen. Er spürte ihre Kälte, und die Trockenheit der einzelnen Blätter und Gräser, das Verlangen nach Wasser.
Durch eine der wenigen Baumkronen drangen spärliche Strahlen der Sonne. Sie vermochten kaum Licht zu geben. Und es war kalt, doch es kümmerte ihn nicht.
Seine Stimme durchdrang diesen Wald, der keiner war, jedes einzelne Blatt und sämtliche Steine vermochten seinen Ruf zu verstehen.
Als das Lied endete, fiel der Vorhang und es war zu Ende.
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.02.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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