Lisa Müller

Der Flug der Krähe Kapitel 8

Die Sonne brannte vom Horizont und die Händler hatten Schwierigkeiten ihre leicht verderbliche Ware in den Schatten zu stellen, da vom Schatten nichts zu sehen war. Der Brunnen in der Mitte des Platzes spendet durch den daneben stehenden Baum ein wenig Schatten doch dort stand ein sehr angesehener Händler aus den Nordgebirgen und der war nicht darauf aus auch nur einen Quadrat Meter an das niedrige Volk abzugeben. Die Kirchturmglocke schlug nun dreimal und ein paar der Bürger machten sich in stattlicher Kleidung oder in dem besten was sie hatten auf in die Kirche. Der Platz leerte sich ein wenig und die Händler gaben ihre meiste Ware schon auf. Salina stand an ihrem Stand immer noch ein wenig gereizt von dem unliebsamen Besuch. Gomez wird noch was abbekommen das wusste sie und sie würde es persönlich tun. Egal was es koste. Valentino hatte fast seine gesamte Ware an die Bürger gebracht und fing damit an noch den Rest der Ware für wenig Geld zu verkaufen. Namira schaute immer wieder zu ihm hinüber und winkte ihm träumerisch zu, doch für diese Geste bekam sie letzten Endes von Salina einen Klatscher auf die Schulter so das sie ziemlich tollpatschig bei der Geste aussah und sich zusammen riss es nicht wieder zu tun. Auch Valentino schaute hinüber doch er gab nur leichte Zeichen. Er wusste wie Salina auf so etwas reagierte und hatte Respekt vor ihr. Ihre Ware war diesen Tag nicht sehr gut bei den Bürgern angekommen. Einer der möglichen Gründe war vermutlich der Besuch Gomez bei ihr, und die unsittliche Verständigung der Beiden. Doch was sollte sie machen sie war eine Frau und musste sich gegen solche Anmachen verteidigen. Nun saß sie im Schatten ihres Vorhangs, der die Ware vorm verfaulen schützen sollte und wartete auf eventuelle Kundschaft. Die Arme auf die Knie gestützt den Kopf nach unten hängend machte sie nicht gerade den lebendigsten Eindruck. Schritte kamen näher und hielten vor dem Stand. Salina blickte auf und sah in ein Antlitz das ihr dennoch durch einen großen schweren schwarzen Mantel verborgen blieb. „Grüßt euch mein Herr was kann ich für euch tun?“ Sprach sie und versuchte dabei so gelassen wie nur möglich zu klingen. Da sie das Gesicht ihres gegenüber nicht erkannte war sie unsicher. „Ich wollte euch diese Nachricht zukommen lassen.“ Sprach die maskierte Gestalt und streckte, eine in einem ebenfalls schwarzen Handschuh steckende Hand entgegen. Salina nahm zögernd die Nachricht entgegen, es war ein hellpergamentfarbener Umschlag. Schnell steckte sie ihn in die Tasche an ihrem Rock und schaute den Fremden lange an. „Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“ Dabei zeigte sie auf die Ware die vor ihr aufgebaut war. Der Fremde winkte ab und verschwand mit einer Verbeugung. Salina war verwirrt und setzte sich auf den Korb auf dem sie zuvor gesessen hatte. Ihre Hand rutschte in Richtung der Tasche und fasste den darin liegenden Brief. Wer mag ihr eine Nachricht zukommen haben lassen? Namira kam sofort zu ihr gelaufen kaum war der Fremde verschwunden und berührte Salina sachte am Arm. „Wer war dieser Mann?“ sprach sie und schaute in die Richtung in die der Fremde verschwunden war. „Ich weiß es nicht. Ich kenne nicht jeden Kunden.“ Antwortete sie knapp und lies von dem Brief in ihrer Tasche ab. Valentino beobachtete die beiden aus einiger Entfernung. Er sagte nichts und  fragte auch nicht nach. Namira würde schon etwas sagen, wenn es wichtig wäre. Namira hingegen fragte gleich hinterher. „Was wollte er?“ „Er hat nicht gefunden was er gesucht hat und hat sich dann danach erkundigt, wo er es bekommt.“ Antwortete Salina ohne auch nur einen Ansatz von Verlogenheit an den Tag zu legen. Wer war dieser Fremde diese Frage ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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