Donata Frank

Flirt mit dem Mond

Der Mond erhellte mein Zimmer. Als hätte er das Tageslicht für eine Nacht gepachtet, beleuchtet er jede Ecke meines Zimmers.

Ich nahm mein Lieblingsbuch vom Nachttischschränkchen und begann darin zu lesen. Sein Blick ruhte auf meinem Gesicht und seine leuchtenden Augen erhellten jede einzelne Zeile des Buches.

Das leise monotone Ticken der Wanduhr untermalte die nächtliche Stille.

Ich weiß nicht wie spät, oder wie früh es schon war, als meine Lider endlich schwer wurden und ich mich in die starken Arme der Nacht legte und einschlief.

Ich spürte ein sanftes Streicheln in meinem Gesicht. Sehr zart, ein Hauch von Wärme und Licht streiften liebkosend meine Wangen.

Erschrocken riss ich die Augen auf und sah ihn, den weißen runden Mond. Erstaunt schaute ich dem netten Herrn, der in einer so stillen unbeweglichen Nacht mein Gesicht berührte in sein strahlendes Gesicht.

Er kokettierte eine Weile mit mir, in dem er kurz hinter einigen Wolkenfetzen sich vergrub, um dann weiter mir zuzulächeln... Ich lächelte zurück, denn ich wusste, dass er mir noch etwas sagen möchte.

Ich weiß nicht, wie lange ich mich auf dieses Spiel einließ, irgendwann merkte ich wie sein Licht immer blasser wurde.

Ich musste aus dem Bett steigen und das Fenster weit öffnen und ihm nachzusehen wie er hinter den Wolken verschwand.

Irgendwann wurde mir kalt und ich kroch unter die warme Decke.

Bevor ich einschlief, lauschte ich in die Nacht, monoton tickende Geräusche der Uhr, fast nur angedeutete Klänge, durchbrachen die Stille und ich hörte mich mit ihnen um die Wette atmen.

Die Morgensonne erhellte mein Zimmer und ich schlug die Augen auf.

Ich schaute in meinem Zimmer umher, meine Augen suchten nach Spuren der vergangenen Nacht.

Das Klingeln des Telefons unterbrach mich beim Suchen.

Ich nahm den Hörer ab und hörte dich am anderen Ende mit sanfter, aber überzeugenden Stimme sagen:

"Ich liebe Dich!"

Ja, ich weiß, es gibt immer Zeichen, die auf etwas Neues, auf Veränderungen hinweisen. Die meisten übersehe ich, aus unscheinbaren Gründen, einige aber machen sich auf einer Art bemerkbar, die man einfach nicht übersehen, auch nicht ignorieren kann, die man sehen und verstehen und begreifen wird.


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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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