Stephanie Schneider

Die Wölfe - 2. Gefährliche Blumen

„Komm schon, lauf etwas schneller!“ Camoran war ziemlich frustriert. Sein Kamel ließ sich sehr viel Zeit. Erst nach zwei Tagen hatten wir die Oase erreicht. Unser Wasser­vorrat war fast zu Ende. Wenigstens blieben wir vor Dieben und Monstern weitestgehend verschont. Unsere Pferde witterten bereits das Wasser, als einer meiner Soldaten einen Warn­schrei ausstieß. Etwas hatte sein Pferd verletzt. Ich sah mich um, doch die Berge ließen wenig Sichtfeld. Tand orderte die Soldaten zu einem Kreis um Camoran's Kamel herum, damit das Tier geschützt blieb. Der Mann, der den Schrei ausge­stoßen hatte versuchte sein Pferd zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht. Das Tier ging mit ihm durch in Richtung Donwhang. „Verdammt!“ Mein weißer Hengst kämpfte sich auf einen nahe gelegenen Berg, damit ich besser sehen konnte. In dem Moment, in dem ich die Ursache für das Durchgehen des Pferdes sah, kam von der Straße ein weiterer ängstlicher Schrei eines Pferdes. „Hiiiijjaah!“, spornte ich meinen Schimmel an und stürzte mich auf die Monster, die auf der anderen Seite des Berges auf der Lauer lagen. Es waren seltsame Pflanzen, die fast so groß waren wie mein Hengst Blitz. Mit zwei gezielten Schwerthieben setzte ich sie außer Gefecht und rief den anderen zu, weiter zu reiten. Der Soldat des zweiten angegriffenen Pferdes schaffte es mit Tand’s Hilfe das Tier zu bändigen. Camoran führte sein Kamel weiter und wir erreichten endlich die Oase.
Nachdem wir unsere Wasservorräte aufgefrischt hatten und die Tiere getränkt waren, suchte ich den Strand nach einem geeigneten Lager ab. Es war erst Mittag, aber eine Rast würde den Tieren gut tun und hier konnten sie wenigstens grasen. Der Rest der Strecke bis zur Fähre war nur Geröllwüste und ich wusste nicht was uns dort erwartet. „Hältst du es für sicher hier allein herumzureiten?“ Tand war mir gefolgt und schaute mich besorgt an. „Was sollte passieren? Ich habe die Monster innerhalb von Sekunden erledigt.“, entgegnete ich ihm. Ich hasse es, wenn er mich als hilflos darstellt, das erinnert mich daran, dass ich eine Frau war. Es gab keine Monster in der Nähe unseres Lagers und wir konnten uns ausruhen.
„Was!?! Oscar, geht es dir gut?“ Tand hatte die erste Wache, ich hatte also keine Stunde geschlafen, wieder der Traum mit dem Wald. Ich hatte geschrieen und damit die Aufmerksamkeit meines Gefährten auf mich gelenkt.  „Ich bin in Ordnung, leg dich hin, ich übernehme die Wache.“ Schlafen wollte ich nach diesem Alptraum sowieso nicht mehr. Ich versuchte erst nach vier Stunden wieder zu schlafen, aber bis auf wenige Minuten blieben meine Augen nicht geschlossen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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