04.04.2007
Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)
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Flucht Sehnsucht fliegen Fernweh Zwang

Jennifer Uhle

Der Falke

Wieder war es einer dieser Tage, an denen sie am Fenster stand und hinaus aufs weite Land blickte; ihr Land. Nur dieses Mal erfasste sie nicht dieses unbeschreibliche Gefühl der Freude und Freiheit, sondern Trauer. Nie wieder würde sie ihre Heimat so sehen können, nie wieder die mit Blütenduft geschwängerte Luft des Frühlings…nie wieder würde sie eingesperrt sein.

Passend zu ihrer Trauer trug sie ein smaragdgrünes Kleid, welches hervorragend zu ihren blauen Augen, den roten Haaren und der blassen Haut passte.

Langsam schloss sie die Augen und ließ sich von der Sonne verwöhnen…wie schnell ihre Kindheit doch vorübergegangen war!

Weit draußen sah sie ihren Lieblingsfalken hoch in den Lüften fliegen, wie jeden Tag, seitdem sie ihn das erste Mal entdeckt und immer wieder gesucht hatte, wenn sie aus dem Fenster blickte.

Der Falke war ihr Freund geworden, seit demjenigen Tage.

Plötzlich bekam sie eine Gänsehaut, das Ereignis nahte. Die Tür ging auf.

„Es ist soweit.“

Ein Blick aus dem Fenster. Sie konnte, wenn sie wollte.

Sie kletterte geschwind auf die Fensterbank und sprang.

Schreie.

Aber sie flog. Sie flog genau wie ihr gefiederter Freund.

Gemeinsam flogen sie in den Sonnenuntergang, den sie so liebten und wurden eins.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (3)

Ich finde deine geschichte sehr emotional verfasst, ich finde sie sehr schön, weil sie auf unglaublich wunderbarer Weise den Begriff der Freiheit definiert und die Unbegrenztheit aufzeigt, die ein solcher "Falke" oben in den Lüften doch hat.

TobiBruhn27.11.2007

Liebe Jennifer,
Schön, dass du auch Geschichten schreibst. Diese gefällt mir ausgezeichnet.
Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Goslar08.04.2007

Krass krank.. das hat mich gerade übelst an One Piece erinnert. *g*

Nein, aber jetzt mal im Ernst;
deine Texte find ich irgendwie immer gelungener als viele deiner Gedichte. Du solltest mehr deiner Geschichten einstellen, du kannst so toll schreiben! Bitte, ja?

Achso und.. bei dem Satz..
"Passend zu ihrer Trauer trug sie ein smaragdgrünes Kleid, welches hervorragend zu ihren blauen Augen passt, den roten Haaren und der blassen Haut passte."
Ist das absicht das da zweimal das Wort passt drin vorkommt? Ich würde es etwas umschreiben, etwa so: "...welches hervorragend zu ihren blauen Augen passte, genauso wie zu ihren roten Haaren und der blassen Haut.

Sonst ist es makellos!

JessicaHeeg29.06.2007

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