Benjamin Hesse

Das Märchen vom Mond (veränderter Text)

Die Sonne kreist um die Erde, sie erhellt Länder und schenkt Leben. Sie wissen um sie, die Menschen, und ehren sie, unwissend aber der Anstrengungen der Sonne, ihnen zu leuchten. Hinter ihr gleitet der Mond über das Himmelsgewölbe, dem es keine Mühe ist, weil er die Erde unter sich nicht erhellt, und der auch nicht geehrt wird von ihr.

Erschöpft von dem Weg, dem erleuchten der Erde und ihrer Wesen, peinigt die Sonne sich um die Welt, brennt mit aller Kraft aus.

Der Mond sieht das und leidet mit seiner Schwester, der es so viel mehr Mühe bedeutet den Himmel zu umwandern als ihm,  der nicht die Ehre der Menschen und ihre Gebete nicht empfängt, dessen Sein die Menschen nicht kümmert.

Er leidet mit ihr und will ihr helfen, fragt sie: „Schwester, wie kann ich Dir helfen, da ich dich leiden sehe und mit dir leide?“

Doch die Sonne will seine Hilfe nicht, aber die Liebe der Menschen und kreist um die Erde. Nicht auf sie hörend, denn selbst um sie leidend folgt der Mond ihr über den Himmel, er schiebt sich vor die Sonne und Dunkel bricht herein über die Erde und die Menschen.

Furcht ergreift sie, die kein Licht der Sonne empfangen und die Vernunft verlässt sie. Der Tag wird ihnen zur Nacht, sie sehen den Mond, den sie verachten und rufen ihn an: „Aus ist es mit der Wonne, da Du dich neidvoll zwischen uns und Deine Schwester gestellt hast. Schon lange sehen wir Dich sie verfolgen, da sie von uns verehrt wird, wir Dich aber verachten. Du erhellst unsere Erde nicht, schenkst kein Leben, bedeutest Gefahr und Angst für uns. Unser Leben hängt an ihr, gib sie uns zurück.“

Den Mond schmerzt ihr Hass, den ihre Geringschätzung nicht traf. Er weicht ihrem Geplärre, denn wenn er ihre Liebe nicht will, kann er ihren Hass aber doch nicht ertragen. Er gleitet weiter und gibt seine Schwester wieder frei.

Die Menschen jubeln, da sie den Mond verjagt und das Licht zurück haben, ihr Sein sicher wissen. Und leidend erkennt er, den sie nun hassen, dass Trotz die Sonne weiterbrennen ließ, sie sich verbrannte, um ihm den Sieg zu nehmen. Sie sagt ihm: „Ich gehorche nicht deiner Willkür und folge nicht deinem Zwang. Was hast Du gewonnen? Hassen sie Dich nicht, die Menschen, die Dich bloß verachteten? Bist Du ihnen nicht zum Feind geworden, denen Du immer unbedeutend warst?“

Der Mond leidet unter ihren Worten, leidet ihr Leiden und leidet den Hass der Menschen.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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