Die Wölfe - 3. An der Fähre

Am nächsten Morgen ging es noch vor Sonnenaufgang weiter, denn ich wollte es unbedingt bis zur Fähre schaffen. Camoran’s Kamel legte nach der Ruhe einen guten Schritt zu und die Straße war frei von allen Gefahren. Einmal sah ich ein seltsames Schlangewesen in der Nähe der Klippen, aber es verschwand bei unserem Anblick. Als die Fähre nicht mehr weit war, schickte ich einen Mann voraus um uns ein Zimmer zu besorgen. Es würde gut sein noch einmal durchzuschlafen und dann am nächsten Tag bis Hotan durchzukommen. „Sieh mal Oscar, riesige Skorpione.“ Tand zeigte voraus, auf ein Rudel von roten Skorpionen. „Angriff!“ Schnelles Handeln würde uns den Überraschungsmoment garantieren. Es waren zehn Skorpione, nachdem wir fünf getötet hatten, verschwanden die anderen in das Gebirge zurück. Leider hat ein Soldat eine Verletzung erlitten. Wir würden ihn beim Fährmann lassen müssen und mit der nächsten Karawane nach Donwhang zurückschicken. Unser Glück schien nach den Skorpionen zurück zu kommen. Wir erreichten die Fähre ohne weitere Zwischenfälle kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Der vorgeschickte Soldat hatte uns drei Zimmer reserviert, zwei kleine für zwei bis drei Personen mit richtigen Betten und einen großen Raum für bis zu zehn Personen mit Feldbetten. Camoran teilte ein kleines Zimmer mit dem verletzten Mann, Tand und ich nahmen das andere Zimmer und die Soldaten schliefen auf den Feldbetten. Auch unsere Tiere wurden im Stall des Fährmanns gut versorgt. „Die Skorpione waren ziemlich hart, was wenn uns hinter dem Fluss noch mehr Monster erwarten?“, fragte Tand, nachdem wir uns hingelegt hatten. „Das schaffen wir, es ist nur noch ein halber Tagesritt nach Hotan, viel kann da nicht mehr passieren.“ Ich klang nicht sehr überzeugt, aber zum Glück konnte ich Tands zweifelnden Blick in der Dunkelheit nicht sehen und er war wohl zu müde um weitere Fragen zu stellen. Zum Glück schlief ich diese Nacht ohne den Traum.