Alles schon mal da gewesen?
„Schön, dass du zuhause bist Oma, hast du schon zu Abend gegessen ?“
„Jein, nur mal ein Häppchen.“
„Darf ich mich denn mit Vanessa selbst einladen?
Wir schauen uns nur ein Kleid an und kommen dann.“
„Ja, ich freue mich auf euch. Bring dann bitte noch drei Brötchen mit.“
„Wird gemacht, bis gleich.“
Dieser Dialog fand per Handy zwischen Oma und Enkel statt.
Sie freute sich auf die jungen Leute, schaute auf die Uhr, es ist achtzehn-Uhr-zehn.
Sie deckte schnell den Tisch, Butter, Käse, Fisch und Wurst,
Noch zwei Scheiben Parmaschinken, Tomate, Senfgurken und ein paar Trauben. Das genügt auch für ganz hungrige junge Leute.
Tja, alles ist fertig, ach, noch ein paar Ostereier und Salz und Pfeffer stellte sie hinzu.
Nun war es bereits ½ sieben und noch niemand kam. Oma schüttelte den Kopf,
„Warum sagen sie, sie kommen gleich, wenn es noch Stunden dauert?“
Oma wurde nervös, sie ging auf die Terrasse, schaute hier und dort, gerade so als wenn sie die Kinder herschauen wollte, doch sie kamen nicht.
Es schellte Sturm aber nicht im Handy sondern an der Haustür. Na endlich!
Die beiden kamen vergnügt die Tür rein. Alexander begrüßte die Oma ganz herzlich, gab ihr einen Kuss und drückte sie fest. „Wir brauchen mal deinen Rat, Oma, schau mal, welches Kleid gefällt dir am besten?“ Vanessa kam nicht zum reden, drückte die Oma nur kurz, weil Alexander der alten Dame das Handy hinhielt, die sah gar nichts.
„Lasst uns erst mal setzen und essen,“ meinte sie nur.
Oma hatte heut beim Discounter 'Wild Lemon' gekauft, sie hatte es probiert, in dem Glauben, es wäre Fruchtsaft. Doch da war Bier drin mit Fruchtsaft. Nein das schmeckte ihr nun gar nicht. Sie bot das Gebräu dem Alexander an, der kannte es und freute sich drauf, „Ist sehr erfrischend und schmeckt fast ohne Alkohol,“ klärte er Oma auf.
Oma trank Wasser mit frischen Ingwerscheibchen.
Nun hielt Alex es aber nicht aus: „Schau doch mal Oma, hier,“
Oma nahm das Fotohandy und schaute es sich richtig an.
Tatsächlich, nun sah sie eine blonde, junge Frau in einem schicken
„Hier das nächste.“ Alex hielt Oma das Handy dicht vor die Nase. Die nahm es ihm aus der Hand und schaute sich die Nummer zwei an.
Wieder schwarz, elegant, schlank geschnitten, Spagettiträger,
ein schwarz-weißer Einsatz unterhalb der Brust wirkte wie ein Mieder. Auch dieses Kleid passte gut zu dem blonden Haar.
„Mon Dieu, was hat die Kleine für eine tolle Figur, die kommt durch das Kleid sehr gut zur Geltung“.
Man vergaß fast das Essen und diskutierte nun, welches von beiden?
„Was ist denn das?“ Alexander stocherte an den Senfgurkenstücken herum . „Das sind Senfgurken.“ „Kenne ich nicht, mag ich auch nicht“ meinte Alex.
„Magst du doch, als ich noch einen Garten hatte, hast du mitgeholfen Senfgurken einzulegen und hast sie gern gegessen.“
Er probierte ein ganz kleines Stückchen, dann noch eines.
„Na, kommt dir der Geschmack nicht irgendwie bekannt vor?“
„Doch, irgendwie schon, gar nicht so schlecht. Probier mal Vanessa,“ Auch sie teilte sich noch ein kleines Stückchen, probierte, war angenehm überrascht. Alex mag nur Goudakäse nicht den Leerdamer und Camenbert. Wie gut, dass Oma wenigstens Camenbert hatte.
„Ich wäre ja geneigt das Rote zu nehmen. Schwarz kannst du noch tragen wenn du 90 bist, aber mit 19 Jahren kannst du noch alles tragen. Tja, Mädchen, das ist nun wirklich sehr schwer. Schau dir die Kleider morgen noch einmal in Ruhe an, dann fällt dir die Wahl sicher leichter.“ Man ist so begeistert, dass man kaum noch essen kann. Ein paar Trauben noch, dann wird der Tisch abgeräumt. Man setzt sich auf die Couch, schaut Fotos . „Schau mal hier ist Oma“ „Hier auch“
Die Zeit vergeht viel zu schnell, die Zwei werden unruhig. Sie müssen heim. Sie helfen Oma noch den schweren Wasserkasten rauszubringen, verabschieden sich ganz herzlich, suchen das Auto auf und weg sind sie.
Oma setzt ihren eigenen Wagen in die Garage.
Sie denkt seufzend darüber nach, als sie noch ein rotes Kleid tragen konnte und auf roten Schuhen die Nacht durch tanzte.
Lang, lang ist es her. Sie lächelt leise vor sich her,
Ist es nicht wunderschön, dass es den Enkeln heute auch nicht anders geht , als ihr in frühen Jahren?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.04.2007.
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