Karl Bednarik

Graf Hombug und das Geheimnis von Atlantis, Teil 4


Teil 3 ist hier zu finden:
https://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18802
 
(Aus den X-Akten eines anderen Stargate)
 
Graf Frederik von Hombug schwebte im grauen Nichts des
interdimensionalen Raumes. Er konzentrierte sich auf den
Begriff "Cheyenne Mountain-Complex", und Cortana-97 zeigte
ihm sofort ein dreidimensionales Bild davon. "Schwimmhalle"
dachte Graf Hombug, "dreidimensionaler Mittelpunkt". Um Graf
Hombug wurde es hell. Das Schwimmbad des Cheyenne Mountain-
Complex war 60 Meter lang, 30 Meter breit, und 12 Meter hoch.
Graf Hombug stürzte also aus sechs Metern Höhe auf das Wasser
zu. Auch diesmal hatte er glücklicherweise niemanden getroffen,
denn das wäre auch ziemlich unwahrscheinlich gewesen. Aber noch
wesentlich unwahrscheinlicher war es, daß sich keine einzige
Person in diesem Schwimmbad befand. Im Cheyenne Mountain-
Complex gab es weder Tageszeiten noch Jahreszeiten, denn in
dieser tief unterirdisch angelegten Anlage arbeiteten die
Mitarbeiter der US-Airforce in einer drei-Schicht-Rotation rund
um die Uhr, was natürlich auch ihre Freizeitbeschäftigungen
betraf. "Zumindest ist noch das Wasser in dem Schwimmbecken
gewesen," dachte Graf Hombug erleichtert bei sich, denn er wäre
sonst ziemlich hart auf den Boden aufgeprallt. Nachdem auch von
der sonst üblichen Militärpolizei nichts zu sehen war, machte
sich Graf Hombug auf die Suche nach einem Kleidungsstück, denn
bei den transdimensionalen Reisen kann man keine Kleidung mit
nehmen. In einem Nebenraum befand sich ein Korb mit gebrauchten
Airforce-Overalls. Graf Hombug rümpfte die Nase. Schließlich
fand er einen Schrank, in dem saubere Overalls in allen Größen
ordentlich gestapelt waren. Einige Gänge und Türen später fand
Graf Hombug auch eine Waffenkammer, er studierte diese antiken
Geräte gründlich, aber er nahm keine Waffe mit, denn das hätte
beim Erstkontakt nur das gegenseitige Vertrauen noch weiter
verringert.
 
Als Graf Hombug den Freizeitbereich des Cheyenne Mountain-
Complex verlassen hatte, und er sich dem militärischen Teil des
Stützpunktes näherte, bemerkte er sofort an vielen Stellen das
rote Licht, welches "DefCon 1 – Maximale Einsatzbereitschaft"
bedeutet, oder etwas weniger poetisch "Atomkrieg". Graf Hombug
wurde von den vielen hier hektisch umher laufenden Airforce-
Leuten praktisch ignoriert, denn diese hatten offenbar etwas
viel Wichtigeres zu tun, als einen einzelnen Mann in einem
Airforce-Overall zu bemerken. Graf Hombug suchte deshalb die
Sanitätsstation auf, die sich zwar ebenfalls im Alarmzustand
befand, in der sich aber glücklicherweise keine Verwundeten
befanden. Graf Hombug bat Dr. Carolyn Lam darum, ihn gründlich
zu untersuchen, um zu beweisen, daß er aus dem 47. Jahrhundert
eines Paralleluniversums stammte. Das dauerte nicht sehr lang,
denn Dr. Lam gelang es zu beobachten, wie das transdimensionale
Triebwerk plötzlich im Körperschwerpunkt von Graf Hombug
materialisierte. Danach bat Graf Hombug Dr. Lam, daß sie ihm
eine Audienz bei Major General Hank Landry vermittelte:
"General Landry hat zwar sicher jetzt sehr viel zu tun, aber
ich könnte ihm bei der Bewältigung dieser Krise helfen."
Dann bat Graf Hombug Dr. Lam noch um ein Paar Pantoffeln, denn
bisher war er barfuß gelaufen. Auf den fragenden Blick von
Dr. Lam meinte Graf Hombug: "Der Overall ist ebenfalls nur
ausgeliehen. Außerdem sehen die Overalls im 47. Jahrhundert
meines Paralleluniversums völlig anders aus." Graf Hombug
dachte an die hautengen, hauchdünnen Overalls aus Kohlenstoff-
Nanofasern mit Milliarden von integrierten Nanomaschinen, die
ihre Träger gegen die meisten Waffensysteme schützen konnten,
die ihre Träger bei Bedarf unsichtbar machen konnten, die
selbstverständlich sowohl als Klimaanlage als auch als Raumanzug
verwendet werden konnten, die als Muskelkraft-Vervielfacher
arbeiten konnten, und die als vernetzte Quantencomputer
schätzungsweise die Milliardenfache Rechenkapazität aller
Computer des beginnenden 21. Jahrhunderts zusammen hatten.
Dr. Lam wollte noch wissen, wie alt Graf Hombug eigentlich sei,
denn rein biologisch wirkten alle seine Körperzellen wie die eines
Neugeborenen. Graf Hombug erläuterte, daß er selbstverständlich
von seinen Nanomaschinen ständig regeneriert wurde, was praktisch
seine biologische Unsterblichkeit und Unverwundbarkeit bedeutete.
 
Bei dem Treffen von Graf Hombug mit General Landry erfuhr Graf
Hombug den Grund für den DefCon 1 – Alarmzustand. Die Mirgs waren
in diesem Universum um vier Tage früher bei der Erde eingetroffen,
als in den meisten anderen Paralleluniversen, die Graf Hombug bisher
besucht hatte. Graf Hombug verglich die Uhr des Cheyenne Mountain-
Complex mit seiner aus Nanomaschinen bestehenden Uhr, die temporär
als Tätowierung unter der Haut seines linken Handgelenks erschien,
aber Graf Hombug war keineswegs später als sonst in diesem Universum
aufgetaucht. Nachdem die Mirgs die mittelatlantische Schwelle mit
Fusionsbomben belegt hatten, entweder weil sie fälschlicherweise
annahmen, daß dort unter Wasser noch immer die Atlanter lebten, oder
einfach, weil die Legemutter aller Mirgs es eben so befohlen hatte,
setzten sie einen Stahlwürfel von etwa 20 Kilometern Kantenlänge
auf die mittelatlantische Schwelle, der sofort begann, riesige
Mengen von Methangas auszustoßen. Nachdem der Atlantik an dieser
Stelle weniger als zwei Kilometer tief war, ragte der Würfel der Mirgs
ungefähr 18 Kilometer weit in die Atmosphäre. Die USA fühlte sich vom
Verhalten der Mirgs bedroht, womit sie übrigens völlig recht hatte, und
außerdem hatten die Flutwellen im Atlantik schwere Schäden an der
Ostküste der USA verursacht, sowie an den Westküsten von Europa. Zehn
Atom-U-Boote der Ohio-Klasse befanden sich innerhalb des erforderlichen
Radius von 10.000 Kilometern um den Würfel der Mirgs, der offenbar
eine mirgsche Mirgoformierungs-Station war. Jedes der Atom-U-Boote
hatte 24 U-Boot-gestützte Interkontinentalraketen vom Typ Trident II
an Bord, und jede einzelne Interkontinentalrakete trug 16 unabhängige
W88-Nuklearsprengköpfe mit jeweils 475 Kilotonnen Trinitrotoluol (TNT)
Standard-Sprengkraft. Jedes einzelne U-Boot der Ohio-Klasse hatte
also mehr Sprengkraft an Bord, als während des gesamten zweiten
Weltkriegs eingesetzt wurde. Mit dieser geballten Kraft schlug die
USA nun zurück, wobei sie darauf achtete, daß alle Nuklearwaffen
mikrosekundengenau gleichzeitig über dem mirgschen Würfel gezündet
wurden. Der einzige Nachteil dieser Aktion war allerdings, daß der
Energieschild der Mirgoformierungs-Station die gesamte Waffenwirkung
in den Weltraum reflektierte, ohne daß der Würfel auch nur einen
einzigen Kratzer abbekam. Kurze Zeit danach schickte Rußland einen
Tupolew Tu-95 Bomber mit einer Zar-Bombe mit unglaublichen 57
Megatonnen TNT-Sprengkraft in einem todesverachtenden Kamikaze-
Einsatz gegen den Würfel der Mirgs. Wenn diese 57 Megatonnen wirklich
aus TNT bestanden hätten, dann hätten sie das 14-fache Volumen der
Cheops-Pyramide gehabt, aber auch die Zar-Bombe kam immerhin noch auf
27 Tonnen Gewicht. Wie alle befürchtet hatten, hielt der Energieschild
des Würfels auch diese Explosion aus. Inzwischen tagte die UNO, und
sanktionierte einstimmig, aber nachträglich diese beiden Angriffe.
 
Graf Hombug hielt seine rechte Handfläche vor seinen Nabel, der von
seinen Nanomaschinen vorübergehend aufgeweitet wurde. Dann zeigte er
General Landry das transdimensionale Triebwerk, das im wesentlichen
wie eine vergoldete Eisenhohlkugel von fünf Zentimetern Durchmesser
aussah. In ihrem Inneren befanden sich zwei gegenläufig rotierende,
konzentrische Hohlkugeln aus Neutronium und Antineutronium von
jeweils zehn Kilogramm Gewicht, die nur durch den gravitomagnetischen
Effekt im Hochvakuum im Schwebezustand gehalten wurden. Graf Hombug
erläuterte: "Wenn man dieses Gerät einer Beschleunigung von mehr als
100 g aussetzen würde, dann würde in einem Volumen von weniger als
100 Kubikzentimetern eine Energiemenge von etwa 430 Megatonnen TNT
oder 1,8 mal 10 hoch 18 Joule freigesetzt werden, berechnet aus den
Gleichungen: 'Die Energie in Joule ist in unserem Falle 20 Kilogramm
Masse mal dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit in Metern pro Sekunde,
und Megatonnen TNT-Äquivalent sind in unserem Falle 1,8 mal 10 hoch 18
Joule durch 4,184 mal 10 hoch 15 Joule'. Das sollte nach meinen
Erfahrungen für mirgsche Energieschilde ausreichen. Danach würde ich
aber in diesem Paralleluniversum für einige Zeit festsitzen, was mich
daran hindern würde, weitere Parallelerden zu retten. Deshalb muß ich
darauf bestehen, daß ich von euch dabei unterstützt werde, mir selbst
wieder ein neues transdimensionales Triebwerk zu bauen." General
Landry stimmte dem selbstverständlich sofort zu. Sofort wurde aus
einem AGM-129 ACM Marschflugkörper der thermonukleare W80-1 Sprengkopf
ausgebaut, und das transdimensionale Triebwerk von Graf Hombug,
zusammen mit etwas Blei-Ballast zum Gewichtsausgleich eingebaut. Graf
Hombug hatte vor einem Start mit einer Rakete gewarnt, denn dabei
konnten gefährlich hohe Beschleunigungswerte auftreten. Deshalb
wurde dieser modifizierte Marschflugkörper in einen Northrop B-2
Langstrecken-Bomber verladen, der dann den AGM-129 ACM aus 2500
Kilometern Sicherheitsabstand auf die Mirgoformierungs-Station
abfeuerte, was sicher etwas angenehmer als die Selbstmord-Mission
der tapferen Besatzung des Tupolew Tu-95 Bombers war. Graf Hombug
hatte eindringlich von einem gewaltigen, weltweiten nuklearen
elektromagnetischen Impuls (NEMP) gewarnt, und deshalb war der 
Northrop B-2 Bomber weltweit das einzige Flugzeug in der Luft. Die
Besatzung des B-2 Bombers sprang sofort nach dem Abschuß des AGM-129
ACM mit dem Fallschirm ab, und wurde dann planmäßig von einem britischen
U-Boot aufgenommen, das danach sofort abtauchte um dem NEMP zu entgehen,
was weltweit auch von allen anderen U-Booten befolgt wurde. Nachdem der
AGM-129 Marschflugkörper nicht höher als fünf Kilometer fliegen konnte, würde
er den Würfel der Mirgs an einer seiner Seitenflächen treffen. Nach rund
drei Stunden vollautomatischen Fluges schlug der Marschflugkörper mit
einer Geschwindigkeit von 800 Kilometern pro Stunde in den Energieschild
der Mirgoformierungs-Station ein, und die beiden Hohlkugeln aus
Neutronium und Antineutronium berührten einander. Nach nur 0,2
Nanosekunden befand sich an ihrer Stelle nur noch hochenergetische
Gammastrahlung, und nach einer Mikrosekunde hatte der thermonukleare
Feuerball bereits einen Durchmesser von 600 Metern. Insgesamt wuchs der
Glutball auf etwa 200 Kilometer Durchmesser an, und schmolz den Würfel
der Mirgs zu einem glühenden Fladen von etwa 100 Kilometern Durchmesser
zusammen. Viel später, wenn das geschmolzene Eisen abgekühlt war, und
wenn die radioaktive Strahlung abgeklungen sein würde, würde die
Menschheit auf dieser künstlichen Insel im Atlantik die internationale
Stadt 'Neu Atlantis' erbauen.
 
Graf Hombug übergab General Landry sicherheitshalber noch die Daten für
die höherfrequenten Oberschwingungen des synaptischen Amnesie Generators,
und meinte dann: "Jetzt kommt der langweilige Teil dieser Geschichte, aber
wir können uns nicht beklagen, denn wir hatten ja bereits unseren Spaß".
Graf Hombug bat um ein fabrikneues Brennelement aus Zircalloy-4 für
einen Druckwasserreaktor, aber ohne die Füllung mit Uran-Plutonium-
Mischoxid-Pellets. Aus dieser Zirconium-Legierung bauten Graf Hombugs
Nanomaschinen ein Gerät, das in der Lage war, unter der Verwendung von
Neutronen-Strahlung wieder ein transdimensionales Triebwerk zu bauen.
Dabei war es besonders wichtig, daß die Nanomaschinen die äußeren
Abmessungen des Brennelementes nicht veränderten, denn dieses würde
dann mehrere Jahre lang in einem leistungsstarken Druckwasserreaktor
hängen. Weil dieses Gerät einen hohen Einfang-Querschnitt für Neutronen
haben würde, würde man die Regelstäbe des Reaktors wesentlich weiter
herausziehen müssen als üblich, um den Reaktor in den kritischen Bereich
zu bringen, und dann würde ein bedeutender Teil der Energieproduktion
des Reaktors in Graf Hombugs Gerät verschwinden. Alle Aktivitäten Graf
Hombugs wurden genau von Samantha Carter überwacht, die sowohl
Astrophysikerin, als auch Jet-Pilotin war. Irgendwie erinnerte Lieutenant
Colonel Samantha Carter Graf Hombug an Amelia Earhart die im Jahre
1937 versehentlich in das Voyager-Universum verschlagen worden war,
und an Madame Marie Curie, die in den Jahren 1903 und 1911 locker
zwei Nobelpreise einkassiert hatte, was bestimmt nicht ganz ohne
die dezente Hilfe von Graf Frederik von Hombug abgelaufen wäre, aber
der Gentleman lächelt und schweigt. Graf Hombug wußte genau, daß
Zeitparadoxa nur in seinem eigenen Universum gefährlich sein würden, und
deshalb überreichte er Samantha Carter einen Ableger seines Systems aus
Nanomaschinen, den er Cortana-97-b taufte. Abgesehen davon, war er bereits
in einigen Universen aus sechs Metern Höhe auf Samantha Carter drauf
gesprungen, was die Samantha Carter dieses Universums leicht erheiterte.
"Die Halbwertszeit von freien Neutronen beträgt doch nur 886 Sekunden,
wie können sie dann stabile Hohlkugeln aus Neutronium herstellen?"
wollte Samantha Carter wissen. Graf Hombug erklärte, daß man dazu
nur das Gluonen-Feld intensivieren müßte. "Und wie kommen sie von
den Neutronen zu den Antineutronen, wo doch die Neutron-Antineutron-
Oszillation außerordentlich unwahrscheinlich ist?" war Samantha Carters
nächste Frage. "Antiteilchen sind doch nur Teilchen, die in der Zeit zurück
laufen," erläuterte Graf Hombug, "man reflektiert einfach die Neutronen
an einem Zeit-Spiegel-Feld." Samantha Carter bekam langsam das Gefühl,
daß sie in der Schule nicht richtig aufgepaßt hatte. "Hau die Ori in die Fresse,"
meinte Graf Hombug zum Abschied, ein Ausspruch dessen Bedeutung
Samantha Carter erst einige Zeit später verstand. Außerdem weckte
Samantha Carter nostalgische Erinnerungen an Leutnant Linda Tatjana
Jankova, einer alten Kampfgefährtin, in Graf Hombug, die ihm in früheren
Zeiten seine hinteren 180 Grad des öfteren gerettet hatte. Nachdem alle
diese Dinge zu Graf Hombugs Zufriedenheit erledigt waren, beschloß er,
endlich einmal einige Jahre lang im idyllischen 21. Jahrhundert Urlaub zu machen.
 


Vierter Teil von vier Teilen.

Alle Angaben über die irdischen Waffensysteme des beginnenden 21. Jahrhunderts sind so korrekt wie möglich dargestellt, und stammen zum Großteil aus der deutschen Wikipedia.

Sogar die 57 Megatonnen Zar-Bombe wurde wirklich schon im Jahre 1961 von der damaligen UDSSR getestet.
Ein kurzer Videofilm über die Zar-Bombe ist hier:
http://www.youtube.com/watch?v=16cewjeqNdw

Über die Geräte, die Graf Hombug verwendet, liegen in der Wikipedia leider noch keine genauen technischen Angaben vor, aber die Umrechnung von 20 Kilogramm Masse in 430 Megatonnen TNT-Äquivalent wurde so korrekt wie möglich durchgeführt.

Zitat:

"Mit dieser geballten Kraft schlug die USA nun zurück,
wobei sie darauf achtete, daß alle Nuklearwaffen mikrosekundengenau
gleichzeitig über dem mirgschen Würfel gezündet wurden."

Warum eigentlich hat die USA die Nuklearwaffen mikrosekundengenau gezündet?

Wenn man Nuklearwaffen nahezu zur gleichen Zeit nahezu am
gleichen Ort zündet, dann besteht die Gefahr, dass die zuerst
gezündete Nuklearwaffe alle anderen im Zündzeitpunkt nachfolgenden
Nuklearwaffen ausser Funktion setzt.

Das liegt sowohl am nuklearen elektromagnetischen Impuls (NEMP)
als auch an allen anderen von der gezündeten Nuklearwaffe
ausgesandten Strahlungen (Gammastrahlung, Neutronenstrahlung, usw.).

Dagegen hilft entweder eine massive Abschirmung der Nuklearwaffen,
was bei Kampfraketen wegen der grösseren Masse äusserst
unpraktisch ist, oder man synchronisiert alle Nuklearwaffen
mit genauen Atomuhren, so wie sie auch beim Global Positioning
System (GPS) verwendet werden.

Nachdem das Licht in einer Sekunde 300 Millionen Meter zurück
legt, dürfen zwei Nuklearwaffen im Abstand von 300 Metern mit
ihrem Zündzeitpunkt nicht mehr als eine Millionstel Sekunde
(1 Mikrosekunde, 1 us, 1 µs) von einander abweichen.

Bei 30 m Abstand muss man dann eine Genauigkeit von hundert
Milliardstel Sekunden (100 Nanosekunden, 100 ns) einhalten.

Wenn man die Atomuhren auf der Erde synchronisiert, und wenn
dann die Kampfraketen mit ungefähr der gleichen Geschwindigkeit
zum ungefähr gleichen Ziel fliegen, dann wirkt sich die durch
die Gravitation bewirkte und die durch die Geschwindigkeit
bewirkte Zeitdilatation auf alle Atomuhren nahezu gleichartig aus,
so dass man diesen Effekt vernachlässsigen kann.

Wenn sich alle Kampfraketen auf einem kleinen Teil einer Kugeloberfläche
befinden, die einen Sender auf der Erdoberfläche genau in ihrem
Mittelpunkt hat, dann werden sie von einem von dort kommenden
Funksignal genau gleichzeitig erreicht, was eine synchrone
Zündung der Nukklearwaffen auch ohne Atomuhren möglich macht.


Karl Bednarik, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.05.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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