Wolfgang Scholmanns

Wünscht euch ein stabiles Elternhaus!

Eine „tolle Welt“! Alle predigen von Frieden, glauben an ihn. Halten sie Augen und Ohren verschlossen? Film und Fernsehen stecken voller Gewalttaten und Aggressionen, selbst der Sport „glänzt“ oft mit solchen Auftritten z.B. wenn diesen dann manchmal gelbe und rote Karten folgen.
Selbstbewusste Vorgehensweisen und Tatkraft werden gefördert, wohingegen Nachdenken und Selbstbeobachtung als Schwäche und Unfähigkeit betrachtet werden. Mitgefühl und Solidarität wird zwar überall gepredigt, aber in Wirklichkeit, wenn es um die Umsetzung im täglichen Leben geht, belächelt man die Menschen, die diese Werte auch wirklich leben, als Weicheier. Oft ist es so, dass man selbst gerne etwas an sich und seinem handeln ändern möchte, aber Angst davor hat, ebenso belächelt zu werden wie diese „Weicheier“. Da frage ich mich doch: „Wer ist da das „Weichei“?“
Immer öfter beobachte ich, dass Kinder heutzutage sehr früh emotionale Stärke und Abgeklärtheit ausstrahlen, was sie meiner Meinung nach von ihren instabilen, karriereorientierten Familien , in die Wiege gelegt bekommen. So lässt ein zunehmender Werteverfall immer mehr verantwortungsscheue, am Wohl der Mitmenschen uninteressierte, Egoisten heranwachsen, die auf emotionalen Stress jedoch häufig inadäquat, wie z.B. unkontrolliert bis aggressiv und gefühlskalt und scheinbar kaum berührt, reagieren. Sollten diese Kinder nicht lernen, sich selbst und ihre Bedürfnisse besser zu spüren, werden sie sich als Erwachsene nie wirklich dauerhaft geborgen und angenommen fühlen.
Einschlägige Ergebnisse, die von Statistiken gestützt werden, zeigen auf, dass z.B. Borderline - Kinder in signifikanter Häufigkeit Eltern haben, die ihrerseits an Neurosen und zum Teil schweren Persönlichkeitsstörungen litten. Diese Kinder lebten deutlich häufiger als die Kinder aus Vergleichsgruppen außerhalb ihrer Herkunftsfamilien (Adoptivfamilien, Pflegefamilien oder Heime). Sie erlebten also häufiger Trennungen von ihren primären Bezugspersonen und von ihrer Wohnumgebung als die anderen Kinder. Diesen Trennungen gingen in der Regel bedeutsame Ereignisse, wie der Tod der Eltern, Disssozialität oder Suchterkrankungen, Unfähigkeit zur Erziehung, Misshandlung oder sexueller Missbrauch voraus. Diese Erkenntnis ist ein Grund mehr, sich darüber große Sorgen zu machen, wie wir in unserer heutigen Gesellschaft mit Kindern umgehen. So hörte ich von Eltern, die ihre zehn- und zwölfjährigen Kinder bis in die Nacht hinein fernsehen ließen, nur, damit sie ihre Ruhe haben und bloß nicht mit irgendwelchen Fragen, seitens ihrer Zöglinge überfordert werden (man hat ja schließlich den ganzen Tag gearbeitet). Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit, wie wir unsern Kindern die Welt zeigen und ihnen ein gesundes Selbstwertgefühl vermitteln, was nur durch ein stabiles Elternhaus, welches Sicherheit und Aufmerksamkeit vermittelt, erreicht werden kann.

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.05.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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