Tatjana S.

Narthan 2 Die Geschichte geht weiter

Kurz darauf, saßen beide in gemütlichen Sesseln vor dem Kamin.
Narthan saß,begeistert auf ein Pergament in Händen blickend,sowie "bewaffnet" mit einem Kohlestift dem Mann gegenüber,
da der Hühne seinen Sessel so gestellt hatte, daß beide sich ansehen konnten, während sie reden würden. Obwohl das eigentlich nur er war.

Nach einer behaglichen Weile, in beide,als auch die Wölfin, die wohlige Atmosphäre genossen hatten, begann der weißhaarige zu reden.
"Nun mein junger Freund, ich hoffe, es geht Dir jetzt etwas besser?"
Narthan hob den Kopf etwas an und wendet den Blick ab von den flackernden Flammen des Kaminfeuers, in welche er für einen Moment etwas selbstvergessen geschaut hatte, zu dem Mann hin.
Sicher würde er nun Arbeit aufgetragen bekommen, denn es war ihm klar, so meinte er zumindest, daß diese Gastfreundschaft nicht für lau sein könne.

"Zunächst..Nunja, Du wirst, wenn Du magst, setz ich mal voraus, noch einige Zeit hierbleiben." Die leuchtenden,grünen Augen des Mannes ruhten aufmerksam auf Narthan.
Dieser wurde nun restlos aufmerksam.
Er durfte hierbleiben?
Er sollte nicht am nächsten Tag wieder gehen?
Ein freudiges Lächeln erschien auf dem Gesicht des jungen Mannes.

"Mir scheint, es freut Dich? Das ist gut" Er beugt sich etwas nach vorn, um einen Holzscheit mit dem Schürhaken ins Feuer zurück zu schieben.
"Ganz uneigennützig jedoch ist das ganze nicht" nahm er denn sein Wort wieder auf, als er sich zurecht gesetzt hatte.
Er lachte leise auf,als er das fragende Gesicht des jungen Burschen sah.
"Nein. Keine Angst. Es wird nichts geschehen, was Du selber nicht auch möchtest!"
~Was soll ich denn möchten~ huschte es Narthan verwirrt durch den Kopf.
"Also. Als erstes. Du wirst bei mir , wenn Du es willst, sagen wir, mein Schüler werden. Du bist keiner der gewöhnlichen Stadt- und Gossenjungen. "
Er pausierte, um nach einem langen Spieß zu greifen, an welchem ein Apfel aufgespießt war.
"Es wird jedoch auch zu Deinen Aufgaben gehören, darüber hinaus bei einem guten Freund von mir nebenbei eine handwerkliche Lehre zu absolvieren, sowie,"
Der Blick des Mannes war noch immer freundlich, doch jetzt auch sehr ernst "erlernen der Kampf- und Verteidigungskunst."

Narthan's Augen wurden immer größer. ~ Das geht doch gar nicht~
schoss es ihm durch den Kopf. Wie sollte er denn nur eine der angeführten Dinge bitte bezahlen?
Seine Freude zerplatzte ebenso wie seine Hoffnung wie eine Seifenblas und er dachte, von einem Moment zum nächsten todtraurig:
"Aus der Traum. Das wars, Narthan. wie auch. Also zurück.
Dahin, woher Du kamst und wohin Du gehörst: In die Gosse", ließ auch sichtlich den Kopf hängen.

Seinem Gegenüber, welcher ihn schon die ganze Zeit über unverwandt beobachtete, entging selbstverständlich die Reaktion nicht. ein feines, kaum merkliches Lächeln lag den ansonsten ernsten Gesichtszügen des Mannes.
Narthan sah von alledem im Moment nichts, vie zu sehr war er gerade damit beschäftigt, Trübsal zu blasen.

"Nun, nun" erhob der seltsame Gastgeber seine Stimme nach einigen weiteren Minuten des Schweigens.
" An sich hatte ich eher damit gerechnet, daß du wenigstens ein klein wenig froh über das Angebot wärest. Sollte ich mich getäuscht haben und Du möchtest das ganze gar nicht?"

Narthan war es nur noch peinlich und irgendwie schmerzte es ihn, dasß der Mann ihn zu verhöhnen schien, wußte dieser doch um seine Situation.
Hilflos hob er die Hände, kehrte, da ihm nichts besseres einfiel, um zu zeigen, daß er doch gar nicht in der Lage war, etwas zu bezahlen, seine leeren Hosentaschen , nach außen.

Auch weiterhin verfolgte der große Elf das Tun des Jungen.
Gelassen hob er ,ehe er antwortete, den Spieß mit dem Apfel aus dem Feuer und betrachtete ihn.
"Wolltest Du mir etwas geben..oder suchst Du was?"
Geschickt läßt er den Apfel von dem Spieß auf einen Teller gleiten.
Noch immer ließ er die Katze nicht aus dem Sack.

Narthan verneinte und bejahte kurz hintereinander.
"Ach junge, mach Dir das Leben nicht unnötig schwer"
lachte darauf sein Gegenüber, er konnte das Leid in den Augen des jungen Burschen nicht länger ertragen.
"So. Erstmal" Der Teller mit dem Röstapfel wecheslte die Seite und den Besitzer und läßt Narthan fragend schauen, "nehm den hier.
Desweiteren" Ein neuer Apfel wandert auf den Spieß."Meinen Namen"
Die grünen Augen des weißhaarigen Elfen funkeln im Schein des flackernden Kaminfeuers geheimnisvoll.
"nenn ich Dir dann, wenn ich ihn von dir hören kann"

Narthan's Gabel fällt geräuschvoll auf den Tisch und der Mund klappt dem Jungen Mann auf.
"Bitte was" schiesst es ihm durch den Kopf " will er mich jetzt restlos verhöhnen"
"Ay, mein junger Freund", fährt der Elf ungerührt fort, als höre er die Gedanken " ich gedenke einiges mit Dir zu tun. Allerdings, hast Du schon gehört, erwarte ich auch viel von Dir."

Narthan fährt sich nervös mit den Händen durch die langen Haare.
Wie soll das, bitteschön, von statten gehen?

"Das, was ich von Dir abfordere, wird hart, und die Zeit hier sehr lang. Nun. Lang ist auch Auslegungssache.Nicht in normaler.
Doch dazu später.
Also. Ach ja. Ich ahne Deine Sorge.
Nein. Gold oder anderes kostet es Dich nicht. Es ist an mir, etwas zu vergelten, sowie auch wohl..Sühne zu tun. Doch das irritiert Dich jetzt, es reicht, was Du vorerst erfahren hast.Ab morgen früh geht es los."

Die plötzliche Flut an Worten und auch Informationen schlug in der Tat über Narthan wie eine Woge herein.
Auch für einen Burschen wie ihn gab es ein Limit der Auffassungsgabe und dessen, was zu verkraften war.
Ér konnte nicht anders , der Stift auf dem Tisch zur Hand genommen, schrieb er auf das Pergament, das er vorhin erhielt:

Ihr nehmt mich in eine Lehre auf?
Dafür bräucht ich kein Lehrgeld zu zahlen?
Versteht mich nicht falsch, nicht das ich nicht wollte,
doch kann nich nicht

Schob dann den Zettel zu seinem Gastgeber herüber.
Der Elf las ruhig, was Narthan ihm gab.
"Nein", beruhigte er ihn "Auf gewisse Weise wohl schon, aber das ist nicht materieller Art"
Mit diesen Worten erhob er sich aus dem Sessel.
Fast im gleichen Moment regte sich die bis zu diesem Moment regungslos vor dem Kamin liegende Wölfin. Den Kopf hebend, trafen sich ihr Blick und jener des großen Elfen.

"Nun. Für heute ist es genug. Es ist schon spät. Du kannst jetzt in deinen Raum, Narthan"
So nett es klang, war daraus für diesen auch allein vom Tonfall her klar, des eindeutig auch eine Aufforderung eher und keine Bitte war.
Augenblicklich diese befolgend griff er jedoch nochmals zum Stift und schrieb eilig:


Habt vielen Dank für alles. Ich weiß nicht ,was ich sagen kann, außer Danke.
Nur daß ich alles daran setzen werde, Euch nicht zu enttäuschen.
Gute Nacht, Meister


Huscht dannauch schon fort, hinaus, direkt in sein Zimmer.
Jener lächelt schwach, als die Zeilen liest und blickt dann auf, hinaus aus dem Fenster.
"Komm Silber. Es ist an der Zeit"
"Hrriaa"
Merkwürdig, doch klang in dem Gemisch aus Knurren und Bellen nicht etwas ,das an Traurigkeit erinnern ließ?
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.06.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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