Tatjana S.

Narthan (3)

Die Erzählung verstummt für einen Moment,da Narthan nun doch ein wenig der Mund trocken wurde.Er nimmt seine Lederne Feldflasche vom Gürtel,verzieht das Gesicht ein wenig "Bah,hätt ich auch Tee kochen können, das ist auch so lauwarm",grinst dann aber. Besser als gar nichts, gemahnt er sich. Er verschluckt sich fast,als er in die wartenden Gesichter der Anwesenden blickt und sieht zu, die Flasche wieder zu verstauen. Sich auf dem Felsen,auf dem er sitzt, zurechtrückend,hebt er mit seiner tiefen,angenehmen Stimme an zu erzählen,dabei den Blick über die Köpfe der vor ihm versammelten hinweg schweifen lassend.Seine Augen beginnen sanft zu leuchten,als er unweit von sich eine junge Frau erblickt,mit einem Knaben auf dem Arm.Sofort hellt sein Gesicht sich auf und mit einem liebevollen Lächeln gen der beiden erzählt er weiter:

Narthan schlug die Augen auf und schnupperte genüsslich.
Hatte er zu lang geschlafen? Sofort,auf der Stelle hellwach, sprang er aus dem Bett und blickte aus dem Fenster. Nein, es war noch sehr früh.
Die ersten Strahlen der Sonne färbten gerade den noch nächtlichen Himmel rosarot.
Doch egal, sien Meister war bereits wach, so durfte er auch nicht länger müßig sein.

Narthan kleidete sich eilig an und verrichtete seine morgendliche Wäsche. Sorgfältig band er sein langes Haar zu einem Zopf zusammen, öffnete dann seine Zimmertür - und wäre fast gestolpert. Vor seinem Raum lag ausgestreckt in ganzer Läne die wunderschöne Wölfin.
Die hob nur müde den Kopf,als Narthan heraustrat.
"Hmmpf" knurrte sie denn auch bloß und ließ den Kopf auf die Pfoten sinken. Narthan keuchte erschrocken auf, lächelte dann,als er erkannte, das sie einfach nur müde war und in Ruhe gelassen werden wollte.

"Hoppla, wer ist denn da erwacht?" Fröhlich blickt der große,weißhaarige Elf von seiner Tätigkeit auf,als Narthan die Nase in die Küche steckte.
"Na,und hast Du gut geschlafen?" Narthan konnte nur bejahen, war er doch tatsächlich, kaum das er gelegen hatte,sofort eingeschlafen.
"Das ist schön zu wissen.Dann magst du jetzt sicher ein gutes Frühstück nicht verschmähen.Komm, setz dich zu mir an den Tisch, ich hab schon alles fertig"
Narthan fühlte sich in diesem Moment wie im Schlaraffenland.
Frühstück?? Sowas kannte er nicht. Er war bisher immer froh drum gewesen, wenn wenigstens alle Tage etwas zu beißen hatte.
Die Augen fielen ihm darum fast aus dem Kopf, als den reichlich gedeckten Tisch erblickte. ~Das sollte nur für das Frühstück sein?~
schoß es ihm durch den Kopf.

Auch Silbermond ließ es sich nicht nehmen, mit den beiden zu speisen. Knuspernd und mit vor wohlbehagenen Knurrlauten verzog sie sich, wie gehabt, mit ihrem Anteil in die Ecke.

"So mein Junge", Narthan's Meister stellte seine leere Tasse zurück auf den Tisch "Wohlan, ans Tagewerk"
Narthan schluckte seinen Bissen hinunter,sofort bei der Sache,auch wenn er nicht wußte, was nun kam.
Der Hüne erhob sich,das Gedeck abräumend "Zieh dich bitte um. Sachen liegen im Schrank, in Deinem Zimmer, die zum Arbeiten geeignet sind."
Überrascht,aber gehorsam erhob sich Narthan und trollte sich,die Anweisung auszuführen.
Tatsächlich fand er im Schrank seines Zimmers die Kleidung.
Ein hellblaues Hemd,derber Stoff der auch starkes Schwitzen aushalten würde, eine schwarze Lederhose,als auch ein Paar langer, schwarzer Wildlederstiefel, die ihm,als er alles angezogen hatte, bis hoch an die Wade reichten.
Sogar ein schwarzer,neuer Umhang hatte ihm sien Meister bereitgelegt.

Etwas komisch kam es Narthan immer noch vor, doch strahlte er auch,denn solch schöne Sachen hatte er noch nie getragen, geschweige denn besessen.

"Wenn Du fertig bist," ertönte es auch bald vom Flur, "entsorge die alten Sachen im Kamin, die kann man nimmer retten."
Narthan fuhr aus seinem Schwärmen hoch. Sofort machte er sich daran zu tun, wie ihm sein Meister befohlen. Zwar tat es ihm doch etwas whe,als die Flammen gierig begannen, über die Kleidung zu lecken und sofort diese verzehrten, doch war ihm in diesem Moment auch ,als nähme er Abschied von vielem, dass ihn auch belastet hatte.
Narthan erhob sich von der Feuerstelle,um seinen Meister nicht unnötig warten zu lassen.

Der weißhaarige Elf nickte,zufrieden lächelnd, als sein Schützling nun neu gewandet zu ihm trat. "Sieh sich das einer an. Gut.Sehr gut!"
Auch er war bereits fertig angezogen und zum Ausgehen bereit.
"Dann auf!" Mit seinen großen Schritten war er rasch bei der Tür,so daß Narthan nur verdutzt hinter her sehen konnte. Er selbst war ja auch recht groß, aber so schnell wie sein Meister bei weitem nicht.

~~~~

Die folgenden vier Jahre brachten Narthan, der zwar schon viel getan und geleistet,auch vorher gelernt hat, oft an seine Grenzen.
Der Weißhaarig fing behutsam an, den jungen Elfen zu testen, doch das Pensum, das er insgesamt vorbereitet hatte, war mehr als hart.
Das was er von dem Jungen Mann abverlangte, hätte viele zum aufgeben verurteilt.
Nach etlichen Stunden lehnte Narthan oft schweißüberströmt und zitternd an einem Baum, kaum in der Lage, noch zu atmen,geschweige denn zu denken, grad seinen Namen wußte er noch.

Ein gnadenloser Unterricht, welcher Körper und Geist, vor allem jenen ins Anspruch nahm, ihn schulte,weckte und Sinne ihn entdecken ließ, von denen er vorher nichts wußte.
Der Hüne selbst schien vollkommen entspannt. Locker auf einem Felsen hockend, wartete er stets geduldig, bis sein Schüler wieder zu Atem kam.
"Das war sehr gut, Gelia-"
~Es war gut??~ Narthan, noch immer japsend, sah sichtlich erleichtert zu dem Mann. Derart hatte er noch nie gelernt.

Mitten in den Aufgaben, sei es Balancieren, Lauf durch den Wald, Gewichte in Form von Felsen und anderem hochstemmend, der erlernung des gleichgewichts des Körpers,dienlich auch dem Geiste, was Narthan erst viel später verstand, rief der Meister ihn immer wieder zu sich, gab ihm eine Pergamentrolle und einen Stift. In den meisten Fällen waren auf diesem Pergament Fragen an ihn gestellt,aus allen bereichen der Wissenschaft ,Magie und Philosophie, der Mathematik und der Pflanzenwelt,aber auch, wenn auch versteckt, der Heilkunde. Ab und zu ließ der noch Namenlose ihn schriftlich rezitieren, ,Abhandlungen schreiben, um danach mit ihm ausgiebig mit ihm darüber zu reden.
Hierbei zeigte sich widerum eine langwierige,auch erlernte Weisheit und Geduld. Viele Wege öffnete er ihm damit, brachte Narthan auch dazu, das er in Frage stellte,aber Fragen stellte,sie umsetzte in eigene Gedanken,die er widerum zu Papier bringen sollte.

Tag für Tag ,von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zwischendurch immer und immer wieder Kondtitionstraining.

Irgendwann erweiterte sich das Studium noch mehr, erneut kam Narthan in eine Situtation, die ihn erstaunen ließ.
Noch immer erhielt er Unterricht bei dem Hünen, doch begann dieser, die Stunden in die Nacht zu verlagern.
Eines Morgens weckte er ihn weit vor der normalen Zeit und eilte in sich rasch anzuziehen.

Verschlafen noch taumelte Narthan an diesem nebligem Morgen hinter dem großen Mann her,selbst merkte er es nich, doch hatte er sich sehr verändert:
Sein noch jungenhafter Körper war unter der sorgfältigen und doch anstrengenden Zeit und Anleitung nicht nur durchtrainiert,nein.
Er stand körperlich als auch geistig bereits seinem Meister von Kondition und Wuchs,als auch Wissen in nichts mehr nach.
Seine Schultern waren breit und die Arme muskulös, wie auch der gesamte Körper eine Statur aufwies,die mehr als beeindruckend wirkte.
Seine Kräfte wußte er stets so einzusetzen, wie es die Situation erforderlich machte.

Wenn beide Männer ins Dorf mußten, was nur selten vorkam, denn der Weißhaarige mied es ,allzuoft dort hin zu gehen, war es nicht selten der Fall, daß die Dorfbewohner nicht nur ehrfürchtig,sondern meist eher ängstlich die Straßenseite wechselten,, diese beiden riesigen Elfen, einer ein Drow, ein Dunkelelfe, der andere ein Hochelf,wie es schien,muskelbepackt mit ausdruckslosen Mienen,waren ihnen einfach nicht geheuer.
Narthan selbst betrübte es sehr, doch hatte er dank des Meisters längst gelernt, seine Gefühle zu kontrollieren und ließ sich so nie anmerken, was in ihm vorging.

An jenem besagten Morgen also, erreichten die beiden das noch gänzlich in der Ruhe der vergangenen Nacht daliegende Dorf.
Etwas verwunder wart Narthan seinem Meister einen Blick zu,als dieser die Schmiede ansteuerte.

Jener hatte wohl den Blick bemerkt und blieb für einen Moment stehen.
"Narthan, mein wundervoller Schüler",lächelte er. Ein Kompliment, das Narthan noch nie zu hören bekommen hatte und ihn dementsprechend nun restlos entgeistert wohl ansah.

"Warum dieses Skepsis ,ab heute wird sich Dein Lehrplan gravierend verändern" Der Meister deutete zur Schmiede
"Fernesh" fuhr er fort,"wird Dir ab heute einiges anderes beibringen"
Auf Narthans fragenden Blick schmunzelnd reagierend "Ich erwähnte es damals mal, weißt Du noch? Fernesh hier, kann mehr als nur Waffen zu schmieden oder reparieren. Er ist unbesiegter Meister seines Faches, im Führen der Stich- und Wurfwaffen jeglicher Art,als auch im Bogenschießen und Speerwerfen." einen Moment ließ er die Worte wirken, dann fuhr er erneut fort "Von ihm wirst Du also zusätzlich zu dem, was ich Dir noch weiter vermitteln und verfeinern möchte, auch lernen was Arbeit und kämpfen bedeutet."

Ernst und mahnend sein Blick."Ich warne Dich.Eine Hand wirft das locker über der Schulter liegende silberne Haar zurück.
"Zuweilen wird es Dich an größere Grenzen treiben"

Narthan schluckt schwer,als er seinem Meister aufmerksam wie immer lauscht. Seine Augenbrauen heben sich fragend,als ihm durch den Sinn geht, wie er an einem Tag nur zwei, nein eigentlich drei Ausbildungen bewältigen soll.

Als lese er die Gedanken seines Schülers,des Mannes, der Narthan nun war,lächelt der Hüne "Sei unbesorgt. Innerhalb der Woche bist Du bei ihm, an den Wochenenden und Feiertagen dann bei mir".

Der Meister hatte seine Worte, wie immer, nicht nur so daher gesagt.
Fernesh entpuppte sich,als Narthan an diesem Morgen vor ihn trat,äußerlich wohl as der größte, lebende Muskelberg, den der Elf je erblickte, doch so Muskelbewehrt dieser war,so gewandt und geschmeidig waren auch seine Bewegungen. Spielerisch wie ein Tänzer,lautlos wie ein Raubtier,war es ihm in der Tat möglich, seine Waffen zu führen.
Hätte man es nicht wirklich gewusst,so hätte Narthan fast vermutet, das sein neuer Meister ein Mensch war.Doch weit gefehlt. Fernesh war ein Elf.

Narthan war, was er nur schwer verstand, denn bisher war nur sein Meister immer gütig und nett zu ihm gewesen,hatte sein Wesen anerkannt und gemocht, auch diesem Mann symphatisch.
Dennoch hielt er,was sein Meister ihm vorrausgesagt hatte.

Seine Augen schienen überall,auch wenn er gerade dabei war, eine neue Waffe auf dem Amboß zu schmieden.
Er war zuweilen mehr als hart,doch stets dabei gerecht. Seine Art sich auszudrücken, bei weitem nicht so gewählt und ausformuliert,wie sein anderer Meister,doch war in dem was er zu sagen hatte, stets Wissen und mehr.
Seine Art, Narthan einzuweisen, war famos.
So hart er wirkte,waren seine Erklärungen,welcher Art eine Waffe war, ,des Materials und der Beschaffenheit,Sinn der Entstehung und wie sie Verbessert wird,am günstigsten zu führen sei, einfühlsam, als spräche er von einem lebenden Wesen,das man zu lieben und schätzen hätte.
Genau das war auch der Kern dessen, das Narthan sehr schnell begriff.
Nicht das es nur eine leblose Sache, ein Nutzgegenstand wäre.
ginge man damit nicht pfleglich um, hätte man nicht lange einee Freude und Nutzen daran. Es ging auch um das eigene Leben, wenn man sich nicht bis ins letzte Vertraut machte mit dem, was man hat.
So wie es auch Sinn dessen war, was der weisshaarige Hüne ihm hat mit auf den Weg gegeben. Narthan war in dieser Beziehung nicht dumm und hat sehr schnell gelernt.

Für Narthan öffnete sich in den nächsten Lehrjahren so eine Welt,die er nie so gesehen hatte und auch nie empfunden hätte.

Widerum saugte er jedes Wissen in sich hinein, lernte und lernte, setzte aber auch gedanklich um.
Stellte in Frage, versuchte mit dem ihm gelernten neue Wege zu gehen,verwarf jedoch nie etwas, das ihm angeraten,sondern versuchte dann auch das beste draus zu machen oder es noch besser zu tun.

Nach und nach begann Fernesh, ihn auch behutsam darin zu unterrichten, Waffen herzustellen, immer wieder auch dann ihm hierbei erkärend,was warum und wann zu tun habe.
Wie nebenher eher die "normalen" arbeitlichen Pflichten, Versorgung von Huftier, Arbeitsmitteln der Bauern, die Sensen schärfen,neue Klingen herstellen, Eimer und andere Eisenteile reparieren, Schlösser und Schlüssel zu schmieden gingen Hand in Hand mit dem täglichen Einerlei.

Erst später dann ging der muskulöse Elf dazu über, Narthan darin zu unterweisen, das Material selbst regelrecht zu erfühlen, dann bearbeiten zu dürfen. Zunächst hatte dieser daran gehofft,eine Waffe schmieden zu dürfen.
"Nix da", kam es barsch, wie Fernesh zuweilen halt war "Nu sieh mal zu, siehste den braunen Ackergaul da drüben?"

Narthan bejahte nickend, da schwant ihm schon, was auf ihn zukäme.
"Jupp, genau, "dröhnt es aus der Ecke der Schmiede, in welcher der Schmied hantierte.


Ein paar Minuten Eurer Zeit bekam ich geschenkt
dafür ein herzlich Danke,

ich bin nur ein kleiner Träumer und lass diese Träume
zu Worten werden...können andere mitträumen?
Tatjana S., Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.06.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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