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Es sind endlich Ferien
und wir sind schon seit einer Stunde auf unserer Yacht richtung Karibik. Mom
gönnt sich einige Fruchtcocktails um sich schon mal dran zu gewöhnen. Dad
schaut dem Kapitän sehr interressiert über die Schulter und ich? Ich sitze auf
dem Sonnendeck und genieße das rauschen des Meeres und die Sonne.
„Ist der Platz neben
Ihnen noch frei?“
„Ja Allan ist er.“
„Und wie gefällt es
dir?“
„Gut. Ich bin froh, dass
es mit dem Urlaub schon diese Ferien geklappt hat. In der Karibik ist es wärmer
als bei uns um diese Zeit und kälte hatte ich in letzter Zeit genug.“
„Oh ich weiss was du
meinst.“
„Und wie gefällt es
dir?“
„Super. Nur werde ich
mich auf nichts einlassen.“
„Wieso? Ein schönes
Mädel für drei Wochen, kann doch nicht schaden.“
„Das sagt mir jemand,
der noch nicht mal einen an sich rangelassen hat.“
Das war böse du Idiot.
„Stimmt. Ich warte auf
den richtigen.“
„Fällt dir das nicht
schwer?“
„Einmal, da ist es mir
sehr schwer gefallen. Der richtige war da, er war direkt neben mir, doch wusste
ich, dass er eine Freundin hat und ich ihr nicht das gleiche antun wollte wie
man mir angetan hat.“
„Sehr vernüftig. Ich bin
stolz auf dich Daphne. Du bist früh genug aus deinem Loch wieder raus gekommen
und kannst somit in die Zukunft schauen.“
„Was wird mir die
Zukunft bringen?“
„Das College.“
„Was noch?“
„Eine zweite Chance.“
„Wie meinst du das?“
„Ist nicht so wichtig.
Ich glaub deine Mutter hat nach dir gerufen.“
„Lüg nicht.“
„Daphne!“
„Hörst du, ich lüge
nicht.“
Allan grinste breit.
„Ihr steckt alle unter
einen Hut.“
Nach der langen Fahrt,
kommen sie endlich in der Karibik an. Allan wirft den Anker aus.
„Wenn wir rüber aufs
Festland wollen, müssen wir mit dem Beiboot rüber.“
„Alles klar, dann mal
los. Mom, Dad?“
„Ja sofort.“
Die Menschen am Land
sind freundlich. Sie haben überall Plakate von Orlando Bloom und Johnny Depp
hängen. Hier wurde ja >Fluch der Karibik 1-3< gedreht. Die Leute müssen
wohl richtig Stolz darauf sein.
Daphne schaut sich die
Souvenirs an und kauft sich dumm und dämlich. Sie findet ständig was für ihre
Mom und für ihren Dad. Allan ist auch gut am kaufen, aber meistens sind es neue
Filme für den Fotoapparat. Er ist nämlich zuständig für die Urlaubfotos.
Zwischendurch macht auch Eric ein Foto von Daphne und Allan.
Am Strand ist viel los.
Kein Wunder das Wetter ist auch richtig einladend. Allan packt sich Daphne und
sprintet mit ihr ins Meer. Viola hat sich eine Videokamera gekauft und ist
fleißig am üben indem sie alles aufnimmt.
Sie nimmt auch das
herzhafte Lachen von Daphne und Allan auf. Viola ist Glücklich. Endlich mal ein
Familienurlaub der für alle nötig war. Allan hatte nie eine richtige Familie
und Viola hat ihm gesagt, dass er sich wie ein Sohn fühlen soll im Urlaub. Er
wäre nicht mehr nur der Beschützer sondern auch ein Teil der Familie. Wie Jones
es war.
Ja, das hatte sie ihm
gesagt und sie fühlte sich wohl dabei.
Am Abend wollen Allan
und Daphne wieder rüber aufs Festland. Sie hatten ihre Einkäufe vom Tag auf die
Yacht gebracht. Daphne hatte gefragt ob sie das Nachtleben erkunden dürfte und
hat Allan gleich mit einberufen. Er muss also mit. Aber er ist auch freiwillig
mit von der Partie.
„Wow, guck dir das da
mal an.“
„Ja ich sehe es. Die
machen ja ne richtig fette Party hier.“
„Ja, ich meine, das gäbe
es in Washington nicht.“
„Ganz besonders das da
nicht.“
„Was?“
„Das was die auf der
Tanzfläche machen.“
„Das ist halt
Körperbetontes tanzen.“
„Oh ja klar und warum hat
er nur einen Lendenschurz um?“
„Das weiss ich doch
nicht. Alle Männer haben nur Lendenschurze um.“
Da kam auch schon einer
angerannt um Daphne auf die Tanzfläche zu bekommen. Doch Daphne wollte nicht,
es war ihr nicht ganz wohl bei der Sache.
„Nein danke. Ich möchte
nicht tanzen.“
„Kommen Sie.“
„Nein.“
„Hey kleiner, die Lady
hat Nein gesagt.“
Allan baute sich
schützend zwischen Daphne und dem Typen auf. Der Typ bekam Angst und ging
schnell wieder auf die Tanzfläche zurück.
Daphne wollte weg von
dem Schauplatz und wollte etwas trinken gehen.
Sie fanden eine Bar, sie
war sehr gemütlich. Und die Leute die da tanzten nach der Musik, die Daphne
gerne hörte. Nämlich Hip Hop, Pop, R´n B und was sonst noch so aktuell ist.
„Und wie gefällt dir der
Urlaub bis jetzt?“
„Das ist erst der erste
Tag von drei Wochen. Frag mich, wenn wir aufm Heimweg sind.“
„Und was machst du
dann?“
„Wieder in die Realität
zurückkehren.“
„Vermisst du sie?“
„Die Realität? Ein
wenig, aber ich habe auch ein bisschen Angst davor.“
„Warum?“
„Weil es dort eine
Person gibt, mit der ich ins reine kommen muss.“
„Meinst du er wird mit
dir reden?“
„Ich hoffe es ganz
stark.“
„Wieso sollte er nicht?
Du hast ihn schließlich zu nichts gezwungen.“
„Nein, das nicht. Aber
ich habe mich mit ihm gestritten.“
„Das kommt nun mal vor.
Du hast dich auch mit deinem Vater gestritten und er ist trotzdem nicht böse
auf dich. Mit einem >Tut mir Leid.< erreichst du bestimmt etwas bei ihm.“
„Wenn du meinst.“
„Daphne, du hast bis
jetzt jede Aufgabe in deinem Leben gemeistert. Für einige Aufgaben hast du was
länger gebraucht und andere sind dir leicht gefallen. Aber du hast sie
geschafft.“
„Dann wird das die erste
Aufgabe sein, die ich nicht schaffe.“
„Tu mir den Gefallen und
versuche es wenigstens.“
„Okay. Aber nur, weil du
so nett zu mir bist.“
„Ich fühle mich sehr
geehrt. Sollen wir zur Yacht zurück?“
„Ja. Ich bin hunde
müde.“
Die Tage verbrachten sie
am Strand, die Abende mal zusammen auf der Yacht und spielten etwas oder Daphne
und Allan sind zum Reden an den Strand gegangen.
Dann kam der Tag der
Abreise.
Daphne freut sich auf
das fette Fotoalbum, was sie alle gestalten wollen und auf die Videos, die ihre
Mom ganz fleißig gemacht hat.
„Also heute fahren wir zurück
nach Washington.“
„Leider.“
„Daphne. Aber es waren
schöne drei Wochen oder nicht?!“
„Das auf jeden Fall Dad.
Ich danke dir für diesen wunderschönen Urlaub. Du hast dein Versprechen
gehalten.“
„Allerdings, das habe
ich. Es freut mich wenn es euch gefallen hat. Und du Allan, wie hat dir der
Urlaub gefallen.“
„Sehr gut. Nein, es war
fantastisch. Ich habe mich richtig wohl gefühlt.“
„Das ist schön zu
hören.“
„Eric, es war
wundervoll. Ich finde wir könnten ruhig auf diesen schönen Urlaub anstoßen.“
„Das ist eine tolle Idee
meine gute.“
Eric holte eine Flasch
Champanger öffnete sie und schüttete für alle ein Glas ein.
„Hiermit möchte ich mich
bei euch allen bedanken. Möchte mich auch bei Daphne und Viola entschuldigen,
wenn ich in der Vergangenheit nicht der für euch war, der ich hätte sein
müssen. Und an Allan möchte ich richten, dass er sich wie ein Sohn fühlen darf.
Sollte es also mal passieren, dass du aus eifer >Dad< oder zu Viola
>Mom< sagst, dann ist das vollkommen okay.“
„Danke Dad.“
Alle fingen an zu
lachen. Daphne fühlte sich wohl, jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief
gehen. Doch das weiss man nie. Es gibt immer irgendwas was schief gehen kann.
Das hat ihr Allan bei ihren Spaziergängen deutlich gemacht. Genauso wie ihr
Vater ihr gesagt hat, dass es immer wieder Höhen und Tiefen im Leben
auftauchen. Aber man muss ihnen entegentreten, man muss kämpfen. Und das wird
sie, dass hat sie sich geschworen.