Harald Saul

Peter, der Wolf im Schafspelz Nr. 51

Peter, der Wolf im Schafspelz Nr. 51
Peter und Marion schliefen, nachdem sie noch einmal miteinander Sex,  hatten, umarmt ein. Peter träumte wirres Zeug, wie er später fand. Ständig rannte Antje und wieder Elvira in seinen Träumen rum. Beide hatten lange, weiße Nachthemden an, waren blutverschmiert und rannten ständig hinter ihm her. Er war in einem dunklen Anzug gekleidet und hatte einen großen goldglänzenden Orden an der Brust, diesem hatte ihm der Ministerpräsident für seinen ausgezeichneten Abschluss verliehen. Peter fühlte sich wie ein Gott, als die Massen im Saal aufstanden und ihm minutenlang zuklatschten.  Aber ständig kamen Antje und Elvira, zerzaust und blutig, in ihren weißen, knöchellangen Nachthemden und riefen seinen Namen und rannten durch die Reihen der Zuschauer. Es war dadurch sehr unruhig in dem Riesensaal und die Menschen mussten die beiden Frauen, die mit ihrem Blicken um sich warfen und ständig seinen Namen riefen, immerzu anschauen. Dieses Rufen, da war es wieder und er hielt sich das Kopfkissen, welches nach einem teuren Parfüm duftete, auf den Kopf. Es wurde weggerissen und etwas nasses, saugendes war über seinem Gesicht. Er lag jetzt in einer Mulde, die Marion aus Armen und Brüsten für ihn geformt hatte und sie rief zärtlich seinen Namen. Jetzt war Peter erwacht und wusste, dass er nur geträumt hatte.  Da sie noch viel Zeit hatten, bis zum Aufstehen, fragte ihn Marion aus und Peter erzählte alles von seinen Träumen. Erzählte von Antje und Elvira, von ihren Familien und Marion hörte zu, ohne ihn zu unterbrechen. Von Antje wusste sie ja, aber von Elvira und Peters Hinauswarf aus der bekannten Fleischersfamilie wusste sie noch nichts.  Als er vom kommenden Empfang beim Ministerpräsidenten erzählte, da wurde sie hellhörig sowie ganz kribbelig  und wollte immer mehr davon hören. Sie stand dann auf einmal abrupt auf und ging ins Nebenzimmer, Peter sah ihr hinterher und sah, dass sie eine geradlinige Figur hatte, von hinten auch sehr gut aussah und einen grazilen Gang hatte. Kam mit einem dunklen, sehr edel aussehenden Anzug, Schuhe, Hemd und Krawatte. Alles sehr teuer aussehend und auf einander abgestimmt und sie hielt es, wie eine Verkäuferin über ihre nackten Arme. Sie legte es dann breit gefächert auf den Teppich, der vor dem Bett lag. Sie stellte sich nun nackt vor das Bett, sah auf den daliegenden Peter herab und sagte mit einen Blick auf die Empire-Standuhr, dass er aber dafür noch was leisten müsse, ihr Mann habe es ja nun schließlich nie getragen. Er deckte sein Gesicht mit dem nach Parfüm duftenden Kopfkissen zu und rief darunter hervor, dass er sexuell abgeschlafft und fertig sei und außerdem nicht mehr könne. Sie machte einen Satz ins Bett und riss ihn das Kissen weg, bedeckte sein Gesicht mit Küsse, die er erwiderte . Das werde man doch sehen, sagte sie zu sich  und suchte zwischen seinen Beinen nach dem Objekt ihrer Begierde. Auch als sie Peters Glied streichelte, blieb es klein und sie stellte das mit Erstaunen fest. Marion begann die Schwellkörper zu massieren und so langsam füllten sich diese mit Blut. Na also, rief sie und setzte sich vorsichtig auf Peter und führte seinen Penis langsam und behutsam in sich ein. Peter lag mit geschlossenen Augen da und genoss Marions Bemühungen um sich, atmete dabei kunstvoll immer schneller. Dabei dachte er, dass er es ja bald für heute geschafft hatte. Sie war aber auch heute gierig und fordernd. Langsam erhöhte sie dass Tempo des ständigen Auf und Ab und als Peters Augen anfingen zu zucken, wurde sie wilder und ungehemmter. Als Peter sie stammelnd bat, aufzuhören, da ritt sie ihn noch heftiger und Peters Körper wurde wie von Stromstössen durchgepeitscht und zwischen ihren Beinen hin und hergeworfen.  Peter merkte in seinem nun hemmungslosen Eigennutz nicht, dass Frau Marion einen ihrer seltenen Orgasmen bekam und sehr zufrieden war. Dieser hatte, als er merkte dass sie nicht locker ließ, bis sie es fühlte, dass er gekommen war, sich einfach hingegeben und nur noch daran gedacht, es möge bald zu Ende sein.  Sie spürte in sich jetzt eine heiße Welle hochsteigen und mehrmals durch ihren Körper rasen. Als ob sie durchgefroren einen Pott extrem heißen Glühwein in ihren Körper schütte.  Erst als Marion spürte das Peters Penis wieder kleiner wurde, ließ sie sich schwitzend an seine Seite gleiten und hielt seine Hand an ihr Herz. Er spürte auch nicht, dass dieses wie rasend immer noch schlug und sogar kleine Bocksprünge machte. Eine Weile lagen sie noch stumm nebeneinander und dann flüsterte sie ihm zu, dass er ins Bad könne und sie ihm eine Kleinigkeit zum Frühstück mache. Er müsse aber aufstehen, sonst komme er zu spät zur ersten Stunde. Während Peter sich frisch machte, bereitete sie ihm ein kleines liebevolles Frühstück zu und bröselte ihm in den Kaffee eine Blauaussehende Tablette hinein. Es war eine Aufbautablette mit aufputschender Wirkung. Auf den Gedanken kam sie, als sie sich um Peters schlaffes Glied bemühte. Sie hatte den armen Kerl auch wieder ganz schön ran genommen. Schnell hatte sie die Kleidung und die Schuhe in eine große Kadewe - Einkaufstüte gepackt und ihm noch fünf Hunderter zum Frühstück gelegt. Peter kam frisch geduscht, rasiert und duftend herein. Wie selbstverständlich hatte er sich großzügig von den Morgentoilettenartikeln des Hausherrn bedient. Liebe voll servierte ihm Marion das Frühstück und sie selbst aß nur eine winzige Schnitte mit Quittenmarmelade und trank einen Mokka. Peter schlang das Frühstück hinunter und mit einem Blick auf seine Armbanduhr schnappte er die Einkaufstüte und das Geld, drückte Frau Marion einen Kuss auf die Wange und fort war er. Der Unterrichtstag verging sehr schnell, seine „Mattkas“ hingen ihm wieder an den Lippen und er genoss es, als bewunderter junger Mann dazustehen, der Frauen begeistern konnte. In der Mittagspause rief ihn der Chef zu sich und man vereinbarte, dass man nach dem Unterricht in die Landeshauptstadt eilen würde, um nach einem kleinen Abendessen in einem intimen Luxusrestaurant zum Empfang der Handwerkskammer zur Zeugnisausgabe, wo der Ministerpräsident höchstpersönlich die besten Zeugnisse übergeben sollte, zu fahren. Da der Chef Herbert selbst den großen BMW fahren wollte, konnte sich Peter gleich umziehen. In der Männertoilette der Schule, wo ein großer Spiegel hing, zog sich Peter an. Er sah aus, wie ein reicher, eleganter Geschäftsmann und wendete sich ständig vor dem Spiegel. Herbert war ganz beeindruckt, als Peter mit seinem eleganten Handkoffer und in dem neuen Outfit über den Hof zum Auto kam. Er schnalzte mit der Zunge und sagte, dass es sehr gute Bilder geben würde, wenn ihm der Ministerpräsident das Zeugnis übergeben werde. Schnell waren sie in der Landeshauptstadt und aßen in einem vornehmen Restaurant in einem versteckten Villenviertel oberhalb der Stadt. Der blütenweiß gekleidete Küchenchef kam an den Tisch und erkundigte sich höchstpersönlich nach den Bedürfnissen seiner einzigen Gäste , er machte Speisenvorschläge und Peter kam es so vor, als biete er an, was im Kühlschrank wegmusste. . Peter kam der Sternekoch abstoßend sowie schwul vor und als er dann noch jedem sein schweißiges, dicklich-fleischiges Händchen zur Begrüßung gab, ekelte sich Peter schon jetzt vor dem Essen. Die beiden Kellner, deren Lächeln wie eingemeißelt war, bedienten die beiden Herren wie unterwürfige Lakaien.  Auch Herbert war heute nicht so bei der Sache und redete nicht sehr viel. Man aß zuerst ein Kartoffel-Apfelcremsüppchen mit Dillzweigen garniert und einem pochierten Wachtelei in der Mitte. Herbert schlürfte zuerst das  noch halb flüssige Wachtelei von dem Blankgeputzten Silberlöffel in sich hinein und schmatzte, es sei köstlich und schaffe männliche Potenz. Dann fing er aber an der Suppe herum zu mäkeln. Sei zuviel saure Sahne dran und noch dazu keine gute ! Nur Markenprodukte sollte man hier verwenden, schließlich zahle der Gast viel Geld in diesem Edelschuppen. Peter schmeckte die Suppe nicht schlecht und er hätte gern noch mal Nachschlag gehabt. Aber das war ja unfein und außerdem musste er vorsichtig sein und nicht zuviel von Herberts Meinung abweichen. Jetzt kam der fette Sternekoch wieder angewatschelt und fragte nach der Meinung seiner teuren Gäste, wie er sich ausdrückte zu fragen. Herbert meinte, sie sei köstlich gewesen und das Wachtelei wohl heute erst abgenommen. Es schmecke ja richtig frisch und verfehle bestimmt eine gewisse Wirkung nicht. Jetzt lachten beide etwas hämisch und der Sternekoch fragte, auf was man denn jetzt so Appetit habe ? Jetzt schauten beide Männer den Gutgekleideten Peter an, der rot wurde. Peter sagte, dass er gern als Zwischengericht noch einen Teller Mozzarella Caprese hätte. Ach, ein Kenner, rief der dicke, blütenweiß eingekleidete Sternekoch und klatschte in seine dicken, knubbeligen Hände, wobei die beiden dicken Ringe an beiden Ringfinger störten. Und was für ein Kenner rief er wieder und klatschte wieder in seine dicken Hände und schüttelte seinen mächtigen Kopf. Die langen schwarzen Haare, die vor Pomade glänzten, fielen über sein tadellos gebundenes Küchenhalstuch und wurden hin und her geschüttelt. Schnell wieselte er zurück und man hörte Geschirr klappern. Kurz darauf brachten die ewig lächelnden Kellner, die Peter auch unsymphatisch erschienen, die beiden großen flachen Teller. Farbig kontrastreich waren die Tomatenscheiben und die Mozzarellascheiben abwechselnd angeordnet und mit einem guten Olivenöl mariniert. Angeröstete Pinienkerne und frische Basilikumblätter waren darüber gestreut und frischer Parmesan ganz fein gemahlen rundete den Geschmack ab. Herbert hielt Peter einen Vortrag, wie man in Italien dieses kleine Zwischengericht in den verschiedensten Regionen aß. Nachdem beide abgegessen hatten, kam wieder der Sternekoch aus seiner Küche herangeschwebt und faltete seine dicken Hände vor seinem dicken Bauch zusammen und erkundigte sich nach dem Befinden seiner , wie er süffisant lächelnd ausdrückte, seiner teuren Gäste. Herbert bestellte bei ihm noch einen Weißwein aus dem Unstrutanbaugebiet.  Der Starkoch verzog das Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen. Wollte Herbert von einem guten italienischen Weißwein überzeugen. Jedoch Herbert blieb hart, der angesäuerte Sternekoch verschwand ohne ein Wort zu sagen und bald stand der Wein vor ihnen. Peter schmeckte der Wein tatsächlich etwas sauer, er hütete sich aber etwas zu äußern. Herbert schnalzte mit der Zunge und jetzt kam ein Kellner und fragte, was man denn zum Hauptgang serviert haben möchte. Herbert verlangte kurz entschlossen die Rechnung und gab noch ein fürstliches Trinkgeld dazu. Hinten hörte Peter im Vorbeigehen, wie der Starkoch unflätig mit jemanden schimpfen, dass dieser keine Ahnung hätte. Im Kaisersaal, wo immer die großen Empfänge stattfanden, war die feierliche Zeugnisübergabe. Genau, wie Peter sich es vorgestellt hatte, kam es auch. Der erste Mann im Bundesland überreichte ihn seine Zeugnismappe und stellte sich mit ihm in ein Blitzlichtgewitter der Fotografen. Er war mit einer der Besten im Bundesland und wurde auch als solcher regelrecht gefeiert. Mit keiner Silbe dachte er daran, dass vielleicht der Abschluss gar nicht so gut war und Herbert mit seinen Beziehungen ihm vieles geebnet hatte, sicherlich nicht ohne Eigennutz, aber das spielte ja für Peter keine Rolle , der sah das alles anders. Er war ein Gewinnertyp und war jetzt auf einer schnurgeraden Strasse, wo es keinerlei Kurven gab.

Die Bilder waren in vielen deutschen Zeitungen und überall in Deutschland konnte man einen strahlenden jungen Mann bewundern, der aus der Hand seines Landesfürsten Lob und Dank entgegen nahm. Wobei der golden glänzende Orden, den Peter sich erträumt hatte nicht dabei war. Eine junge, einstmals sehr hübsche türkische Frau, in ihrem Rollstuhl brach beim Studium der Tageszeitungen zusammen und wurde ohnmächtig und fiel einfach aus dem Rollstuhl . Die Pflegeschwester die von ihren Brüdern zu ihrer Pflege engagiert war, fand sie noch rechtzeitig und man brachte sie in einen Privatklinik. Die aufmerksame Schwester brachte die Tageszeitung, wo das Bild mit einem schwarzen Eddingstift noch umrandet war, zu ihren Auftraggebern.
An diesem Abend beschlossen die drei Brüder den Mann, der ihrer Schwester so übel mitgespielt hatte ein grausames Ende zu bereiten.

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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