Marie Hesse

Wer weiß, wer weiß...

Ich muss gestehen, ich bin auf diese Seite nur durch einen Menschen gestoßen ,den ich vor Wochen, ja sogar Monaten noch hassen wollte. Ich habe den Namen dieser Person einfach bei google.de eingegeben und bin auf diese Seite gestoßen. Habe mir durchgelesen, was sie hier geschrieben hat. Habe geweint und alles noch einmal gelesen. Ich habe aufgehört zu hassen, das steht mir nicht. Sie hat mir eigentlich nichts getan. Sie hat mir nur alles genommen. Vielleicht nicht einmal das. Vielleicht war sie nur ein weiterer Grund für das Scheitern meiner Beziehung zu einem Menschen, den ich so unwahrscheinlich geliebt habe. Sie ist nicht schuld. Ich nicht. Er nicht. Es ist einfach vorbei. So wie das mit den meisten Dingen im Leben ist. Nur wie soll man sowas verstehen? Dafür scheint der Mensch nicht gemacht zu sein. Zum Verstehen. Es gab in meinem Leben noch nicht vieles, was mir so weh getan hat. So sehr es weh tat ihn loslassen zu müssen, ich musste es, ich habe es getan und es hat mich stärker gemacht. Es hat mir die Augen geöffnet und dafür gesorgt, dass ich jetzt ein anderer Mensch bin. Ich weiß, dass sich das furchtbar abgehoben anhört aber es ist so. Dieser Quatsch, dass man von jemandem zu etwas gemacht wird, den kann ich nicht mehr hören. Jeder ist selbst dafür verantwortlich was er ist und was er wird. Das ist Gott sei Dank eine Tatsache, die man noch selber in der Hand hat.
Vielleicht sollte ich mich kurz vorstellen, bevor ich hier unnötige Lebensweisheiten anbringe.
Ich bin Marie Hesse, in ein paar Monaten erwachsen (wenn auch nur auf dem Papier^^) und komme aus der wunderschönen Stadt Berlin. Wie schön diese Stadt eigentlich wirklich ist, wird mir jeden Morgen aufs Neue bewusst. Bäume, die grüner kaum sein könnten, Vögel, die man durch das Gedonner von LKW´s auf der nicht weit entfernten Autobahn kaum hören kann und Menschen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit meistens sehr unhöflich sind. Traumhaft. Und auch wenn sich das sehr ironisch anhört, so ist es doch wahr. Denn die Bäume sind hier genauso grün wie am Wukensee, die Vögel kann man, wenn man die Musik des MP3-Players leiser dreht auch hören und die Menschen sind nicht unfreundlich sondern einfach nur Berliner.
Mein Leben hier jedenfalls macht mir Spaß, auch wenn das in den letzten Monaten anders aussah. Ich habe nie aufgehört zu leben. Und seit ein paar Wochen geht es mir sogar so gut, dass mir wieder schwindlig vom Drehen der Erde wird. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist. Vielleicht erscheint manchem das Zeug, was ich hier schreibe als völlig wirr aber es sind Gefühle und wenn die geordnet, wie die Teilchen in nem Diamanten wären, dann wäre ich nicht länger ein Mensch.
Heute habe ich ihn wieder gesehen. Es tut mir immernoch weh ihn zu sehen, ihm zu begegnen und zu sehen, wie traurig er guckt. Auch wenn das vielleicht nur gespielt ist, was ich nicht weiß, zerreißt es mich innerlich richtig.
Dann schaue ich demonstrativ in eine andere Richtung. Da steht nämlich jemand anderes, der mir in der letzten Zeit, obwohl ich ihn kaum kenne, sehr wichtig geworden ist.
Danke dafür. Danke fürs Augen öffnen und dafür, dass ich bei unseren endlos langen Telefonaten endlich durchatmen kann. Mal so richtig fallen lassen. Das war immer mein Wunsch. Nicht immer verstellen, ich sein können. Ich kann das bei dir. Vielleicht auch deshalb, weil wir uns eben nicht wirklich kennen.
Wer weiß, wer weiß...

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.06.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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