Stephanie Schneider

Die Wölfe - 17. An der Oase

„Auf die Pferde!“, rief Tand. Ich war sehr verblufft als Blitz neben mir stand. Im Gedanken war ich noch bei den Wölfen. Was würde passieren wenn sie auf uns treffen? Ich saß auf und ritt vorwärts. Das Wolfsgeheul folgte uns und spornte die Pferde zur Eile an. Lieber kein Treffen mit den Wölfen zulassen. Die Wölfe schienen alle Monster zu vertreiben, denn wir kamen ohne weitere Zwischenfälle an die Fähre. Sicher hätten uns die Wölfe einholen können, aber sie schienen einen festen Abstand zu halten. Es war noch nicht Mittag und wir überquerten den Fluss und ritten weiter. Ich wollte es bis zur Oase schaffen und dort das Lager aufschlagen. Die Monster jenseits des Flusses waren wesentlich schwächer als die Spinnen. Die Skorpione blieben weit von uns entfernt. Das einzige Problem unserer Reise war der Regen. Er weichte die Straße dermaßen auf, dass wir die Pferde führen mussten um sicherzugehen, dass sich keines der Tiere verletzte. Wir gingen bis zur Dunkelheit bevor wir die ersten Bäume der Oase sehen konnten und damit fast angekommen waren. Ich suchte den gleichen Lagerplatz wie bei der Hinreise aus und Tand untersuchte die Gegend nach Spuren. „Es war nichts zu erkennen. Die Spuren die der Regen nicht weggeschwemmt hat, konnte ich durch die Dunkelheit nicht finden.“, erklärte er, als er zum Camp zurück kam. Wir ließen jeweils zwei Mann als Wächter wach bleiben.
Diese Nacht quälte mich wieder der Traum mit dem Wolfskreis. Ich wurde nach zwei Stunden wach und ging ein wenig spazieren. Die Nacht war schwarz wie in meinem Traum. Die Wolken verdeckten Mond und Sterne und unser Feuer war durch den Regen sehr geschwächt. Hinter einem Hügel sah ich etwas blitzen. Ich ging in die Richtung und fand ein Nest mit Kopfgroßen Eiern. Grade überlegte ich welche Tiere es sein könnten, als die schlangenartigen Monster mich umzingelten. Ich zog mein Schwert und wollte grade die Soldaten herbeirufen, als ich ein tiefes Knurren hörte und kurz darauf ein graues Fellbündel zwischen den Yeowas, wie die Monster hießen, springen. Die Monster flüchteten. Ich hörte das wütende Zischen und danach war alles wieder still. Ich horchte in die Dunkelheit ob der Wolf noch da war, aber kein Geräusch drang an mein Ohr. Ich steckte das Schwert zurück in die Scheide und machte mich auf den Rückweg zum Lager.
„Ich hab ihn gehört.“, erzählte ich Tand, als wir die Wachschicht übernahmen. „Die Yeowas haben sich sicher vor deinem Schwert erschreckt.“, entgegnete Tand, wobei seine Stimme unsicher klang. Er wusste, dass die Monster sich nicht durch ein Schwert abschrecken lassen. Ich gab es auf und schaute in die Nacht hinaus. Das Feuer war fast aus und wir konnten kaum die schlafenden Körper der Soldaten sehen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.07.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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