Sophie Fechner

Die Familie, die mir Essen gab

Sie lagen beide unter dem Blatt einer riesigen Palme und beobachteten
das Schiff. Es hatte vor einem großen Flugzeug halt gemacht und schien
seine Fracht abladen zu wollen. Am Heck des Fliegers öffnete sich die
Verladekappe und in der Mitte befand sich eine große runde Öffnung. 4
warscheinlich ältere Männer öffneten diese und weitere trugen große
eiserne Flaschen aus dem Schiff. Sie passten exakt in die Öffnung. Beim
näheren hinsehen bemerkte man, dass gelbe Muster auf ihnen abgebildet
waren. Das Zeichen für atomare Ware..

2 in Anzügen gekleidete Männer kamen auf die Palme zu, unter der sie
lagen. Nur das junge Mädchen reagierte sofort, es kroch rückwärts
weiter in das Gebüsch und nach einer Weile rannte sie los. Thomas blieb
zurück, aber darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen,
einzig die Angst um ihr Leben beschäftigte sie noch. So schnell sie
auch lief, man hatte sie gesehen und würde sie finden, egal wohin sie
auch rennen mochte.
Gleich neben dem Palmenhein befand sich eine Stadt und beim erstbesten
Haus sprang sie über den Zaun und öffnete einfach die Tür.
Es schien ein sehr armseliges Haus zu sein. Aus einem der Räume kam ihr
eine Frau entgegen. Ihr Bauch war rund, sie erwartete wohl ein Kind.
Sie hatte lange strähnige Haare und blickte sie nun entsetzt und voll
Furcht an.
"Verzeihen sie mein Eindringen, bitte lassen sie mich einen Moment hier, bitte!"
"Was tust du hier? Was willst du von uns?"
"Ich werde gleich wieder gehen, bitte gebt mir nur etwas zu essen und trinken, ich werde verfolgt!"
Entsetzen spiegelte sich auf dem Gesicht der Frau "Bitte bring uns nicht in Gefahr, geh wieder!"
"NUr etwas zu essen, bitte!"
Die Frau ging zurück in den Raum, aus dem sie gekommen war, scheinbar
die Küche. Nach einer Weile kam sie mit einem halben Brot und einer
Flasche Wasser zurück.
"Ich danke ihnen, ich werde nun wieder gehen, aber bitte lassen sie
mich sehen, wie ich das Haus verlassen kann, ohne entdeckt zu werden."
Sie wusste nur zu gut, dass die komplette Straße überwacht sein würde.
"Ja, nur bitte bringen sie uns nicht in Gefahr!" Zu der Frau hatte sich nun noch ein Mann gesellt.
"Das Haus steht ihnen offen, sagen sie, wenn wir ihnen helfen können."
Niemand fragte, wieso man sie verfolgte, doch sparrte das nur kostbare Zeit.
Vorsichtig öffnete sie die Tür, schloss sie jedoch sofort wieder. Man
machte sich daran, die Häuser nach ihr zu durchsuchen. "Gibt es hier
einen Keller?"
Der Mann wante sich einer Tür zu. "Diese Treppe hinunter!"
Das junge Mädchen rannte die Treppe hinab und suchte nach einem Fenster
zur rechten Seite hinaus. Oben hörte sie, wie die Männer, von denen sie
verfolgt wurde in das Haus kamen.
Es gab kein Fenster nach rechts. Sie musste einen anderen Weg finden
und das schnell! Nach hinten in den Garten gab es einen Weg, doch
konnte man diesen vom Palmenwald aus gut beobachten. Ihre Verfolger
kamen bereits die Treppe hinunter, sie musste sofort hier raus. Leise
öffnete sie ein Fenster und schwang sich fließend in den Garten. Vor
dem Fenster blieb sie reglos liegen. SChaute sich kurz um und kroch von
Büschen geschützt dicht an der Häuserwand entlang zur rechten Seite des
Hauses.
Es gab keinen Anderen Weg, als den, durch alle anschließenden Gärten.
Man würde sie in jedem Fall entdecken, aber wenn sie es durch die
Gärten schaffen würde, könnte sie das Haus des Kommandanten erreichen
und vielleicht sogar ungesehen bis in sein Büro kommen.
Um die Ecke des Hauses kamen 3 schwer bewaffnete Männer und ohne weiter
zu überlegen rannte sie los. Als der erste Schuss fiel, wusste sie,
dass nun alle auf sie aufmerksam wurden. Mit einer Vorwärtsrolle flog
sie über den ersten Zaun und landete im Gebüsch über das hinweg sie
eine zweite Rolle machte. Es fielen weitere Schüsse, doch wurde nur das
Gebüsch hinter ihr getroffen. Auf der Straße rannten Leute schreiend
davon.
So schnell sie konnte und von Angst getrieben sprang sie über 4 weitere
Zäune und durchquerte Garten für Garten. Hier war sie ein gutes Ziel,
doch niemand konnte sie so schnell verfolgen, es standen zu viele Zäune
im Weg. Es stellte sich herraus, dass sie die richitge Entscheidung
getroffen hatte. Nach dem fünften Garten würde die Straße kommen, sie
drehte vorher ab und rannte in Schlängellienen zum hinteren Ende des
Gartens und folgte dort den Grünanlagen bis zu einem kleinen braunen
Haus mit baufälliger Terasse. Sie sprang so hinter einen Baum, dass sie
von ihren Verfolgern nicht gesehen werden konnte, doch auch sie konnte
ihre Verfolger nicht beobachten. Außerdem war klar, dass jeder von den
Männer genau wusste wo sie steckte. Ihre einzige Chance bestand nun
darin, so schnell wie möglich in das Haus zu gelangen. So weit sie
wusste stand die Tür immer offen, aber es gab keinen Weg, ungesehen
hinein zu rennen. Das Probelm bestand darin, dass es der einzige Weg
war..

Der Kommandant saß mit einer Waffe in der Hand auf der Couch und zielte genau auf sie.
Langsam lief sie zu der Couch, die längst zu der anderen an der Wand stand. Dort setzte sie sich in Ruhe hin.
Der Kommandant sprach kein Wort zu ihr und rutschte langsam auf den Boden um sich anschließend wieder auf die Couch zu setzen.
Sie verstand..
Ganz rughig und langsam glitt sie von der Couch runter und verschwand
hinter dem kleinen Holztisch. Vorsichtig legte sie sich längst hin und
schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie den Kommandanten
durch den Raum schleichen, mit einer schussbereiten Waffe. Nach kurzer
Zeit schlich er zurück und genau in diesem Augenblick traten 2 ihrer
Verfolger ein.
Der Kommandant hatte die Waffe neben sich auf die Couch gelegt und saß
ganz ruhig da. Das Mädchen wusste, sie konnte nun nichts mehr
beeinflussen und schloss die Augen um abzuwarten.
Es geschah Nichts!
Nach einiger Zeit öffnete sie diese wieder und genau in dem Moment sah
sie, die beiden Männer, voon denen sie verfolgt wurde, sich zu ihren
Füßen anschleichen. Der Erste zielte bereits mit der Waffe, einem
kleinen Maschinengewehr, auf sie, als ein Aufschrei durch ihren Kopf
ging. Sie wollte nicht sterben!  Sie wollte leben, um jeden Preis
leben!
"ICH WILL NOCH NICHT STERBEN, ICH WILL LEBEN!"
Der Kommandant würde ihr nicht helfen.
Genau in dem Augenblick, als der Schuss fiel, rollte sie nach links und
stieß mit voller Wucht gegen das Podest, auf dem der Tisch stand. Sie
hatte keine Zeit benommen zu sein. Als der zweite Schuss fiel trat sie
dem Mann durch eine gezielte Rückwärtsrolle die Waffe aus der Hand, und
trat fast im gleichen Augenblick auch seinem Partner die Waffe weg.
Ohne noch auf irgendetwas zu achten, sprang sie aus dem
gegenüberliegenden Fenster, rollte sich auf dem Rasen ab und rannte
unter Beschuss auf den Bahnhof zu. Das Ende ihrer Verfolgungsjagdt,
entweder tod oder reich.

Der Bahnhof war ein mehrspuriger überdachter Bahnhof mit anschließendem
unterirdeschen Labyrint, das eigentlich für die U-Bahn gedacht war.
Leider sehr verwirrend gebaut. Genau in diesen Gängen hatte sie sich
nun verlaufen. Überall wimmelte es hier von ihnen, es war nur eine
Frage der Zeit, bis man sie entdeckt hatte. Es hätte fast nicht
schlimmer kommen können, doch wie immer, es kam halt schlimmer. Im
nächsten Gang, in den sie einbog, wimmelte es von kreischenden,
verängstigten oder toten Menschen und ihren Verfolgern. Hinter ihr
kamen ebenfalls Verfolger. Mit mehreren aufeinanderfolgenden
Vorwärtssaltos rollte sie sich praktisch durch die Menge, ohne
Rücksicht auf die völlig verängstigten Menschen. Es galt ersteinmal,
das eigene Leben zu retten und eine Sache zu beenden, die weitaus mehr
Leben kosten würde und Unglück brächte.Vor allem galt es das Leben
ihres Herrn zu schützen, dessen Männer nun ihre Feinde waren.
Nach kurzer Verfolgungsjagd schien sie erst einmal wieder allein zu
sein. Sie befand sich in einem großen Raum der Gitterfenster besaß, so
dass Dämmerlicht hineinfiel. Die Lampen funktionierten hier nicht.
Irgendwie musste sie hier raus und den oberen Bahnhof erreichen. Möglichst schnell.
Hier waren Fenster, sie konnte also nicht weit von der Oberfläche entfernt sein.

Nach einigen weiteren Zwischenfällen und kleinen Kämpfen, sie ohne, und
ihre Verfolger mit Waffen, hatte sie die Treppe zum Bahnhof gefunden.
Oberhalb der Stufen befand sich eine große Anzeigetafel, die den
nächsten Zug ankündigte. Rechts und links am Geländer weitere
bewaffnete Männer. Hinter ihr eine in Panik geratene Masse, vor ihr
verwunderte Leute.
Sie musste ihn finden, den Präsidenten. Er hätte hier sein müssen, der Zug war schon lange angekommen.
Den Kugeln ausweichend und zwischen den anderen Menschen als Schutz
durchrennend lief sie den Bahnhof entlang. Hinten wurde er bedrohlich
leer, die Masse stürmte in die entgegengesetzte Richtung und dort war
er auch schon, der Präsident. Um ihn viele Wächter, die auf sie zielten
und sie wusste ihren Herrn in Angst und Schrecken.
Doch das Mädchen hatte es geschafft, hielt ihm das Messer an den Hals, das sie bei sich führte.
Nichts regte sich mehr, niemand schoss, das war das Ende.

Leise füsterte sie dem verängstigten Mann etwas zu.
"Sie bringen verbotene Dinge mit dem Schiff, sie befördern Atomwaffen
zum Flugzeug und mit ihm alles in die geheime Basis. Sie planen einen
Angriff, verstehen sie mich? Ich habe alles gesehen! Ich und Thomas!
Bitte hören sie mir nur zu und überzeugen sie sich dann selbst, sie
sind in großer Gefahr. Es gibt keinen Grund mir zu vertrauen, doch ist
vielleicht ein Grund, dass ich Geld möchte für meine Information, den
verdienten Lohn, er steht mir zu und dass ich ihnen zu verstehen gebe,
das Gefahr von ihren eigenen Leuten ausgeht, obwohl ich es bin, die ein
Messer an ihre Kehle hält. Ich werde sie jetzt los lassen!"

Ein paar Tage später brachte ich der Familie, bei der ich im Haus war, um etwas Essen zu bekommen, 1 Million Dollar vorbei. 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Sophie Fechner).
Der Beitrag wurde von Sophie Fechner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.07.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Sophie Fechner als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Kunterbunt von Marianne Reuther



Achtung; Alfons kommt, aber nicht mit auf die Reise nach Sizilien. Ob der Affenkummer am Tresen erörtert wird? Jedenfalls löst angebranntes Wasser nicht das Problem. Selten bekömmlich ist Ohrmuschelragout, Koch beschert es einen Blick zum gestreiften Himmel. Die Frage des Alibis wird vom Schleusenwärter überprüft. Wohin führt die Straße der Looser? [...]

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Sophie Fechner

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

autobiographisch...mein Freund Peter von Rüdiger Nazar (Sonstige)
Meine Bergmannsjahre (siebter Teil) von Karl-Heinz Fricke (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen