Hitze,
diese ungeheure Hitze. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sonnenlicht
stach ihm in die Augen, die Sonne ging gerade auf, oder ging sie unter? Die
gleißende Flammenkugel schien sich nur dort zu befinden um ihn zu quälen, sie
schwebte genau auf seiner Augenhöhe und brannte sich ihm ins Gehirn. Er
schleppte sich weiter, jeder Schritt bedeutete riesige Qualen für ihn. Seit er
hier eingetroffen war hatte er kein Wasser mehr gefunden, doch wie lange war
das schon her? Tage, Wochen, Monate oder doch nur ein paar Stunden? Aber
wichtiger noch, wo war er und wer war er? Und wieso um alles in der Welt war er
hier? Er strauchelte und brach zusammen. „Wasser!“ krächzte er. Ein Gedanke
formte sich. Er kam daher wo eigentlich seine Erinnerungen sein sollten und
jetzt nur noch ein tiefes, schwarzes Loch war. Denn Erinnerungen an die
Vergangenheit waren hier nicht möglich. Die Vergangenheit gab es hier genauso
wenig wie die Zukunft, die Zeit hatte hier keine Macht, er befand sich neben
der Zeit, alles was zählte war der jetzige Moment, die Gegenwart. Der Gedanke
arbeitete sich durch die Wirren seines Bewußtseins und brach über seine
trockenen, gesprungenen Lippen: „Du hast mich fast besiegt.“ Er zuckte
zusammen, was sollte das nun schon wieder bedeuten, wer war du? Und wieso
besiegt, kämpften sie mit einander? Seine Gedanken begannen sich im Kreis zu
drehen. Er wollte sich geschlagen geben, er wollte einfach liegen bleiben,
einfach aufhören. Dann wäre es endlich vorbei. Doch da trat ihm ein Bild vor Augen,
die verschwommene Gestalt einer Frau. Er glaubte sie zu kennen, sie gehörten
zusammen und ein seltsames Gefühl durch strömte ihn. War es Haß? Nein es war
etwas ganz anderes, ein Gefühl das hier nicht hinzupassen schien, etwas
seltsames ging vor, er spürte wie ihm dadurch neue Kraft zu strömte, seine
Muskeln spannten sich und er richtete sich auf. Er mußte weiter, er wußte zwar
nicht warum, aber er wußte das er weiter gehen mußte. In der ferne schimmerte
es bläulich. War das Wasser? Oder war das auch nur ein Trugbild wie alles
andere hier zu sein schien. Plötzlich veränderte sich etwas, er fühlte es
eigentlich mehr als das er es sah, aber es gefiel ihm nicht. Dann breitete sich
eine Wellenbewegung durch die Landschaft aus, es war als hätte man einen Stein
in Wasser geworfen. Eine Bewegung. Jemand kam näher, und der wandernde wußte,
das dieser böse war. War das der Grund warum er hier war? Reflexartig schnellte
seine Hand nach hinten und seine Finger schlossen sich um Stahl. Überrascht zog
er daran und der Gegenstand gab nach, er hielt ein langes Schwert in der Hand.
Sein Arm balancierte es geübt aus, so als hätte er es schön häufig getragen.
Die Klinge schien aus einem schwarzen Material zu bestehen in das seltsame
Schriftzeichen ein graviert waren. Der Wanderer war sicher, daß er sie einst
hatte lesen können. Die Buchstaben begannen zu leuchten, sie leuchteten immer
stärker, je näher das feindliche Wesen kam. Gleichzeitig brandete Furcht auf
ihn ein. Er wollte weg, der Gefahr den Rücken kehren. Seine Instinkte zwangen
ihn, sich umzudrehen, um zu entkommen, um fort zulaufen. Aber da war wieder
dieses Bild, es war jetzt viel klarer als vorher. Der Mensch wußte genauso
wenig, wer sie war, wie wer er war, doch er wußte das er sie beschützen wollte.
Er wandte sich wieder um und mit seinem Willen begann auch sein Schwert zu
wachsen. Mit kühlem Blick musterte er die Gestalt die rasend schnell näher kam,
sie war entfernt menschenänlich, aber viel größer und erfuchtsgebietender, aber
der Feind hatte den Menschen unterschätzt. Er dachte immer nur an das
Schlechte, an den Haß und den Egoismus des Menschen. Doch was dem Menschen vom
Tier und auch vom Feind zu einem großen Teil unterschied war die Fähigkeit für
Jemanden Liebe zu empfinden, und die Liebe kann aus einem Schwächling einen
Krieger machen.