Martin Gruszczyk

Zeitlos

    Zeitlos  
 
Hitze, diese ungeheure Hitze. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sonnenlicht stach ihm in die Augen, die Sonne ging gerade auf, oder ging sie unter? Die gleißende Flammenkugel schien sich nur dort zu befinden um ihn zu quälen, sie schwebte genau auf seiner Augenhöhe und brannte sich ihm ins Gehirn. Er schleppte sich weiter, jeder Schritt bedeutete riesige Qualen für ihn. Seit er hier eingetroffen war hatte er kein Wasser mehr gefunden, doch wie lange war das schon her? Tage, Wochen, Monate oder doch nur ein paar Stunden? Aber wichtiger noch, wo war er und wer war er? Und wieso um alles in der Welt war er hier? Er strauchelte und brach zusammen. „Wasser!“ krächzte er. Ein Gedanke formte sich. Er kam daher wo eigentlich seine Erinnerungen sein sollten und jetzt nur noch ein tiefes, schwarzes Loch war. Denn Erinnerungen an die Vergangenheit waren hier nicht möglich. Die Vergangenheit gab es hier genauso wenig wie die Zukunft, die Zeit hatte hier keine Macht, er befand sich neben der Zeit, alles was zählte war der jetzige Moment, die Gegenwart. Der Gedanke arbeitete sich durch die Wirren seines Bewußtseins und brach über seine trockenen, gesprungenen Lippen: „Du hast mich fast besiegt.“ Er zuckte zusammen, was sollte das nun schon wieder bedeuten, wer war du? Und wieso besiegt, kämpften sie mit einander? Seine Gedanken begannen sich im Kreis zu drehen. Er wollte sich geschlagen geben, er wollte einfach liegen bleiben, einfach aufhören. Dann wäre es endlich vorbei. Doch da trat ihm ein Bild vor Augen, die verschwommene Gestalt einer Frau. Er glaubte sie zu kennen, sie gehörten zusammen und ein seltsames Gefühl durch strömte ihn. War es Haß? Nein es war etwas ganz anderes, ein Gefühl das hier nicht hinzupassen schien, etwas seltsames ging vor, er spürte wie ihm dadurch neue Kraft zu strömte, seine Muskeln spannten sich und er richtete sich auf. Er mußte weiter, er wußte zwar nicht warum, aber er wußte das er weiter gehen mußte. In der ferne schimmerte es bläulich. War das Wasser? Oder war das auch nur ein Trugbild wie alles andere hier zu sein schien. Plötzlich veränderte sich etwas, er fühlte es eigentlich mehr als das er es sah, aber es gefiel ihm nicht. Dann breitete sich eine Wellenbewegung durch die Landschaft aus, es war als hätte man einen Stein in Wasser geworfen. Eine Bewegung. Jemand kam näher, und der wandernde wußte, das dieser böse war. War das der Grund warum er hier war? Reflexartig schnellte seine Hand nach hinten und seine Finger schlossen sich um Stahl. Überrascht zog er daran und der Gegenstand gab nach, er hielt ein langes Schwert in der Hand. Sein Arm balancierte es geübt aus, so als hätte er es schön häufig getragen. Die Klinge schien aus einem schwarzen Material zu bestehen in das seltsame Schriftzeichen ein graviert waren. Der Wanderer war sicher, daß er sie einst hatte lesen können. Die Buchstaben begannen zu leuchten, sie leuchteten immer stärker, je näher das feindliche Wesen kam. Gleichzeitig brandete Furcht auf ihn ein. Er wollte weg, der Gefahr den Rücken kehren. Seine Instinkte zwangen ihn, sich umzudrehen, um zu entkommen, um fort zulaufen. Aber da war wieder dieses Bild, es war jetzt viel klarer als vorher. Der Mensch wußte genauso wenig, wer sie war, wie wer er war, doch er wußte das er sie beschützen wollte. Er wandte sich wieder um und mit seinem Willen begann auch sein Schwert zu wachsen. Mit kühlem Blick musterte er die Gestalt die rasend schnell näher kam, sie war entfernt menschenänlich, aber viel größer und erfuchtsgebietender, aber der Feind hatte den Menschen unterschätzt. Er dachte immer nur an das Schlechte, an den Haß und den Egoismus des Menschen. Doch was dem Menschen vom Tier und auch vom Feind zu einem großen Teil unterschied war die Fähigkeit für Jemanden Liebe zu empfinden, und die Liebe kann aus einem Schwächling einen Krieger machen.
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Martin Gruszczyk).
Der Beitrag wurde von Martin Gruszczyk auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.08.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Martin Gruszczyk

  Martin Gruszczyk als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Leben & Poesie von Alexander Pernsteiner



Gedichte vom Zauber der Liebe und den Träumereien des des Lebens.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Fantasy" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Martin Gruszczyk

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Fremde Welten von Martin Gruszczyk (Fantasy)
Der schwarze Ritter von Bernd Mühlbacher (Fantasy)
Kein Unrechtsempfinden... von Rüdiger Nazar (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen