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„Eine Lawine muß einige Maste mitgerissen haben. Es hat nämlich eben
eine gegeben, vor einigen Minuten“, berichtete der Verantwortliche der
Bergwacht.
„Was jetzt wohl vorgehen mag?“, fragte der Produzent leise.
„Was ist jetzt mit der Seilbahn?“, fuhr der Polizeibeamte dazwischen.
„Wir müssen einige Reparaturen durchführen. Das ist kein Problem. Der eigentliche Haken liegt in der Bergstation.“
„Wieso?“
„Der Antrieb des Zugseiles ist da oben. Wie es dort aussieht wissen wir nicht“
„Ist nicht einer der Kandidaten Mechaniker?“, forschte der Polizist beim Produzent nach.
„Roger Carlyle ist Techniker“, informierte er ihn.
„Wir müssen irgendwie eine Verbindung herstellen“, grübelte der Beamte laut vor sich hin.
„Wir könnten eine Werkzeugtasche an das Zugseil hängen und versuchen
irgendwie einen Antrieb hier zu installieren und eine Kabine
fahrtüchtig herrichten. Der Mann könnte da oben vielleicht alles wieder
hinbekommen“, schlug der Techniker vor.
„Dauert das lange?“
„Die Böden der Kabinen sind ziemlich vom Rost zerfressen und die Laufwerke ziemlich defekt“, kommentierte dieser die Situation.
„Setzen sie alle Hebel in Bewegung. Wir müssen schleunigst nach oben“
Der Techniker nickte und griff sofort zu seinem Handy.
Stockfinster lag die Station drohend auf dem Felsvorsprung. Die einzige
Lichtquelle bestand aus dem Kaminfeuer, welches die Hölle, in der sich
alle befanden, am besten widerspiegelte. Zunächst hatte sich niemand
gerührt. Samanta lag noch immer auf der Couch. Um ihre Wunde hatte man
improvisativ ein Küchentuch geknotet.
John Smellog hatte sich seit dem Ausgehen der Lichter ebensowenig
bewegt. Er blickte zum Kamin hinüber und lauschte in die Dunkelheit
hinein.
Er hatte den Stuhl in Samanta’s Zimmer genommen, die Fenster und Läden
beiseite geschlagen und auf die darunterliegende Terrasse gesprungen,
wobei er sich bestimmt einige blaue Flecken zugezogen hatte. Er hörte
wie die Schiebetür kurz darauf geöffnet wurde und hatte zugeschlagen.
Nun stand er wie alle anderen in der Dunkelheit.
Noch immer lauschte er und konnte das Quietschen der Treppe hören.
Irgend jemand kam hinunter. John entfernte sich etwas vom Kamin um
keineswegs Umrisse seines Schattens und somit seine Position
preiszugeben. Jemand näherte sich. Er sah plötzlich das Aufblitzen
eines metallisch glänzenden Objektes. Instinktiv legte er sich zu Boden
und konnte das Surren des Objektes über ihm hören. Sogleich drehte sich
John mit ausgestreckten Beinen um seines eigene Achse, stieß am Boden
liegend gegen ein Bein und brachte den dazugehörigen Körper aus dem
Gleichgewicht.
Roger, völlig überrascht von dem Gegenangriff fiel zu Boden, wobei er
den Kaminstöber fallenließ. Dieser kam scheppernd auf dem Fußboden auf
und blieb vor dem Kamin liegen. John stand auf und hörte wie alle
anderen fluchtartig das Kaminzimmer verließen. Roger stöhnte kurz. John
tastete mit dem Fuß den Boden ab und stieß mit Wucht dem auf dem Boden
liegenden in die Seite. Anschließend schleifte er ihn vor den Kamin.
John erkannte ihn jetzt.
„Hallo Roger“, sagte John genüßlich und zückte blitzschnell sein Messer und hielt es dem Mann an den Hals.
„Wer sind sie?“, fragte Roger röchelnd.
„Dein Tod“, antwortete John und stach zu.