Andreas Rüdig

Die Pflaume

Du Pflaume. Wer so genannt wird, hat sich unbeliebt gemacht. Ich mag es nicht, so tituliert zu werden. Es wirkt so unfreundlich. Vor allem dann, wenn die Kritik ungerechtfertigt ist.
Wendelin ist mein schärfster Kritiker. Alles, was ich tue, beäugt er mißtrauisch und äußerst kritisch. Die Artikel, die er in der Lokalzeitung über meine Schauspielkunst veröffentlicht, sind allerdings äußerst unqualifiziert. Die Texte machen mich nieder. Es gilt, Rache dafür zu nehmen.
Doch wie? Hmmmm. Mal überlegen. Ich esse Pflaumenkuchen für mein Leben gerne. Gleichzeitig möchte ich Wendelin am Schreiben hindern. Doch wie? Ob es wohl makaber ist, beides miteinader zu verbinden, ihm seine Finger zu amputieren und die Finger dann (natürlich von den Knochen und Fingernägeln befreit) in einen Pflaumenkuchen einzuarbeiten?
 
Ich treffe Wendelin bei der Premierennachfeier. "Gute Leistung, Anastasius," lobt Wendelin mich. Und greift auch schon zu den Käsewürfeln, die am Büffet bereitliegen. Und plötzlich hängen Mausefallen an der Hand, an jedem Finger eine! Und dann auch an der anderen Hand! Immer tiefer schneiden sie ins Fleisch, trennen sie Finger, die auf den Tisch fallen, ohne zu bluten. Lamgsam löse ich das Fleisch ab, forme es so, daß es wie offene Pflaumen aussieht und lege es auf den Hefeteig. 20 Minuten später ist mein ganz besonderer Pflaumenkuchen fertig.
 
Schweißgebadet fahre ich hoch. Meine Güte, wie abstruse und makabre Träume ich habe. Wozu Neid und Mißgunst einen Menschen wie mich doch treiben können... 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.09.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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