Joachim Tiedemann
Omas Festmahl
Gedanken zum Gedicht Omas Festmahl
Ein nettes, lustiges, und makaberes Gedicht. Die alte Dame ist verwirrt. Sie lebt in ihrer ganz eigenen Welt.
Viele gerontopsychiatrische, alte Menschen, verbringen ihre letzten Tage des Lebens in Pflegeeinrichtungen. Die Aussicht, selbst eine Demenz im Alter zu bekommen, macht uns Angst. Leere breitet sich im.Bewusstsein aus. Betroffene erkennen keine Angehörigen mehr, vergessen das Essen und Trinken. Beim Verabreichen der Nahrung geht mit der Zeir sogar der Schluckreflex verloren. Hier sprechen wir von der Alzheimerdemenz. Im fortgeschrittenen Stadien liegen die Kranken nur noch im Bett, ihre Augen schauen gebrochen im Raum herum.
"Ach hätte er oder sie, es doch bald geschafft."
Sätze wie diese hört man oft von einem mitfühlendem Personenkreis um den Erkrankten.
Ich beobachte bei diesen Patienten immer den Gesichtsausdruck. Da viele Demente nicht mehr sprechen können ist dieser das nonverbale Stimmungsbarometer der Seele.
Aus diesen Gesichtern sprechen Angst,Verzweiflung, Schmerzen,
aber auch Freude, Zufriedenheit und Entspanntheit.
Auch Hände von Alzheimerpatienten können noch streicheln, wollen manchmal sogar trösten.
Aus unserem Gefühl heraus ist es grausam in die Welt von Dementen zu schauen.
Das der Kranken ist anders. Sie haben ihre eigene ganz persönliche Welt, in der sie für uns nicht mehr erreichbar sind.
Muß diese für sie schlechter sein als unsere? Ich glaube nein.
Die Gefühle und Stimmungen sind identisch mit Gesunden Menschen, wenn auch für uns nicht immer verstehbar.
Gehen wir davon aus, das die verwirrten Welt unserer gleich ist kann unsere Angst vor der Erkankung reduziert werden.
Der Satz "Ach, hätte er es doch geschafft, erübrigt sich dann".
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.10.2007.
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