08.10.2007
Kategorie "Mensch kontra Mensch" (Kurzgeschichten)
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Worte Unwahrheit Tarnung Ausgeglichenheit Freiheit

Norbert Wittke

Appelle an die Menschheit (1.Der Stumme)

Kennt ihr mich? Ich bin der Stumme. Aber ihr könnt meine an euch

gerichteten Worte nicht hören, denn ihr könnt mich ja nicht verstehen.

Wie soll ich meinen Worten Ausdruck verleihen, wenn ich nicht

sprechen kann?

Ich werde meine an euch gerichteten Worte nieder schreiben.

Ich habe euch so viel zu sagen, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.

Aber was nutzt es, wenn ihr mich nicht hören könnt.? Ich gebe

euch Menschen, die ihr reden könnt den Rat: Redet über alles,

sprecht, diskutiert so lange ihr es könnt. Redet mit allen. Lernt

aus dem Gesprochenen. Erkennt das Wahre aus allen Worten,

denn nichts verleiht der Lüge eine so gute Tarnung wie das Wort.

Die Worte sind oft die gleichen, doch die Bedeutung kann ver-

schieden sein. Darum analysiert das gesprochene Wort auf seinen

Inhalt. Redet über alles, wenn es geht. Handelt ehe es zu spät ist!

Setzt eure Worte in Taten um, damit die guten Worte den Menschen

zum Wohle gereichen. Seid nie und nimmer stumm gegen das

Unrecht, auf dass ihr nicht stumm gemacht werdet!

Sich stumm stellen ist an der Anfang der Aufgabe der persönlichen

Freiheit. Wägt eure Worte wie die der anderen ab, aber sprecht,

redet, sprecht, redet, so lange ihr es frei könnt. Nichts hilft dem

Menschen zu innerer Ausgeglichenheit mehr als Worte, die er auf

seinen Lippen frei formen kann. Darum gebt diese Freiheit nie auf.

Werdet nicht stumm. Redet!

Hört auf die Worte eines Stummen, wenn ihr sie auch nur lesen könnt.

Doch wählt eure Worte. Redet nie die Unwahrheit, keinen Blödsinn,

kein Blech, wenn es auf euch ankommt. Setzt eure Worte gekonnt,

damit ihr verstanden werdet.

08.10.2007 Norbert Wittke

(M. E.noch immer aktuell, ich habe es vor 43 Jahren geschrieben und

uwerde es fortsetzen)

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (5)

Eine sehr schöne, sagen wir Ballade,
ich bedauere zum Teil die eingeschränkte
Meinungsfreiheit in vielen Foren, ich
hatte mich anfangs nach dem erhalt eines Computers in einigen Foren herumgetrieben, da wurden viele immer " Gekickt ", sie benutzten Wörter die anscheinend nicht geschrieben werden durften, was in meinen Augen sicherlich nicht " Verfassungsfeindlich " war.
Ich vertrete die Meinung, das jeder Affe
seine Zeilen in der Schriftform im Internet abgeben darf, sei die Sprache auch noch so vulgär, mich hat noch kein Buchstabe in die Nase gebissen, so sehe ich dieses Thema, deine Kurzgeschichte ist sehr gelungen. Wichig !!!

Gruss und Grüße

wehrter Norbert.

Peter Prior08.10.2007

… das wären die richtigen D&D-Worte
zum 3ten Oktober gewesen.

Gruß Egbert

Bert08.10.2007

Lieber Norbert,sehr nachdenkenswert sind deine Zeilen.Wir aus dem Osten wissen sehr gut zu schätzen, wenn man über alles reden darf.Hier waren die Meinungen vorgeschrieben und das führte zu einer ungeheuren Heuchelei, das hat mich viel mehr gestört, als z. B. die Versorgungsmängel. Ja, die Wahrheit sagen dürfen, hat großen Wert, aber auch hier wird viel dagegen verstoßen. Schmeicheleien kommen bei vielen besser an, als Aufrichtigkeit.
Herzliche Grüße von Heinz

Heinz Saering08.10.2007

Lieber Norbert,
Auch Stumme haben eine Stimme. Bei der Wahl können sie sich mit einem Kreuz verständlich machen.
Liebe Grüße,
Karl-Heinz

Goslar09.10.2007

Lieber Norbert, deine Wurzeln der Menschlichkeit trägst du schon immer in dir. Lasse sie noch mehr vermehren. Wunderbar geschrieben . Du warst vor 43 Jahren schon weise in deinen Gedanken. Liebe Grüße Gabriela.

Seele11.10.2007

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