Alexander Keltin

Die sechs Kristalle

 
Kapitel 1: Abstieg 
 
„Schlampe“, brüllte Günni, als er viel zu schnell auf der Autobahn Richtung Recklinghausen fuhr, „ . . genau das kriegste, wenn du 'ne Frau ans Steuer lässt“. Er tastete im Fußraum des Beifahrersitzes nach einer neuen Flasche Bier, als er eins fand und wieder aufsah, blendete ihn ein Licht. Es wurde immer heller und heller, bis er plötzlich nicht mehr in seinem Auto war.
Prüfend blickte er um sich. Er stand plötzlich aufrecht an einem sehr hellen Ort. Obwohl er etwas verblüfft war, nahm er sich erstmal eine Zigarette aus der Schachtel in seiner Jeansjacke und machte gleich darauf mit seinem Feuerzeug die Flasche Bier auf.
Hier in diesem gleißenden Licht war es gemütlich und warm, ganz im Gegensatz zu seinem getunten Wagen, den er vor wenigen Minuten noch mitten durch den Ruhrpott gefahren hatte. Mit seinem Bier und der Zigarette lief er einige Zeit durch das Licht, er schlenderte gemütlich, wie er es immer tat und spuckte hin und wieder mal aus.

Nach einer viertel Stunde kam er zu einem sehr großen Mann. Dieser war gut und gerne drei Meter hoch. Es war ein Schmied wie im Mittelalter mit einem riesigen Amboss und dahinter einer Esse mit einem Lava Fluss und viele, viele Werkzeugen die freischwebend in der Luft hingen.
Als Günni nur noch weniger Meter von ihm entfernt war, hörte er auf mit seinem majestätischen verzierten Hammer auf den glitzernden, leuchtenden Amboss zu hauen, in dem sich das ganze Universum zu spiegeln schien.
„Hallo Günther, wurd’ aber Zeit, dass du auftauchst“, raunte der Schmied in einem donnernden Bass.
„Wie? Woher weißte meinen Namen, Alter?“, fragte Günni, wobei ihm beinahe die Kippe aus dem Maul fiel.
„Ich bin der Schmied der Ewigkeit, das ist der Amboss der Existenz, du und deine Welt und alles darin und darum wurden von mir geschaffen!“
„Ach, echt? Spitze, dann hätte ich jetzt gerne 'ne Flasche Doppelkorn.“

Der Schmied der Ewigkeit holte mit einer Zange universelle Rohmasse aus dem Eimer von Raum und Zeit  und schlug mit dem Hammer einige Male darauf, bis eine Flasche Doppelkorn daraus wurde.
„Hey, das ist aber der billige! Na obwohl, der tut’s auch“, sprach Günni, warf die leere Flasche Bier in den Strom aus Lava, öffnete den Doppelkorn mit den Zähnen und trank die halbe Flasche leer. „Guter Stoff“, hauchte er, als ihm ganz warm wurde.

Der Schmied drehte sich zur Werkbank um, „Obwohl meine Macht weit reicht, bin ich doch nicht ganz allmächtig. Es gibt sechs Kristalle auf deiner Welt, die du mir holen musst. Ich bitte dich nicht, ich zwinge dich, deine Eier sind in meinem galaktischen Schraubstock, wenn du versagst, sorge ich dafür, dass dir der Sack platzt auf gut deutsch.“
„Und wenn ich es hinkriege?“ fragte Günni.
„In diesem Fall Günther, wirst du unversehrt mit einem Kater in deinem getunten Auto aufwachen, einen Sonnenlauf nachdem du eigentlich tödlich hättest verunglücken müssen.“
„Nee nee nee nee, is nich! Wenn ich dir schon helfe. will ich auch was dafür“.
„Nun gut, es steht viel auf dem Spiel, das dritte Zeitalter nähert sich seinem Ende, wie wär’s mit einem Kasten Bier?“ -“Zwo Kasten Bier, Pils!“ -“Der Kästen zwei, dafür Export“ -“Willste deine Klunker jetzt oder wo hat der Frosch die Locken?“

Plötzlich war es still, der Schmied seufzte, es klang als ob jemand eine Eichentür zerreißt.
„Pils, aber der Kästen nur einer, dafür zwei Flaschen Korn“ -“Is gemacht Meister!!“
Um Günni herum wurde das gleissende Licht plötzlich wieder viel heller und er hatte das Gefühl an einem anderen Ort zu sein. Seine Abenteuer waren im Begriff zu beginnen . . .
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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